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Nordwind: Kriminalroman (German Edition)

Nordwind: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Nordwind: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Håkan Östlundh
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selbstverständlich, auch wenn er vielleicht derjenige war, der etwas in der Richtung gesagt hatte …«
    Sie machte eine Pause.
    »Ich kann Ihnen auch nicht genau sagen, wie es dazu kam.«
    »War das am ersten Abend im Hotel oder später?«
    »Äh … wahrscheinlich am ersten. Doch, es war der erste Abend.«
    »Können Sie sich an ihren Namen erinnern?«
    Agnes zögerte einen Moment.
    »Nein, ich weiß es wirklich nicht.«
    Fredrik versuchte sich seine Enttäuschung nicht anmerken zu lassen. Die fremde Frau an der Hotelbar schien sich bereits in Luft aufzulösen, bevor sie einen Namen hatte.
    »Hat sie etwas von sich erzählt?«, fragte er.
    »Ich glaube, sie war Journalistin. Ja, sie hat beim Sydsvenskan gearbeitet. Sie schrieb etwas über Kopenhagen. Deswegen war sie im Hotel.«
    »Bezüglich des Sydsvenskan sind Sie sicher?«
    »Ja.«
    Schon sah es wieder besser aus. Wenn sie tatsächlich beim Sydsvenska Dagbladet arbeitete, konnte es nicht schwer sein, sie zu finden.
    »Wie sah sie aus?«, fragte er.
    »Tja, das ist fast ein Jahr her … Sie war blond, das weiß ich noch, ungefähr mittelgroß, vielleicht eher kleiner. Und sie war schlank und gut aussehend.«
    »Was heißt mittelgroß für Sie?«
    »Etwa ein Meter siebzig.«
    »Und die Frisur? Sie sagten blond, aber …«
    »Soweit ich mich entsinne, hatte sie blondes, etwa schulterlanges Haar. Glatt und schlicht.«
    »Hat sie Dialekt gesprochen?«
    »Nein, ganz normal.«
    »Wie würden Sie ihr Alter einschätzen?«
    »So um die dreißig.«
    »Danke, ich glaube, das reicht«, sagte Fredrik. »Möglicherweise werde ich mich wieder bei Ihnen melden.«
    »Klar, kein Problem«, sagte Agnes.
    Er legte auf.
    Die Frage war, ob er mit der Zeitung oder mit Henrik Kjellander anfangen sollte. Auch wenn Agnes sich nicht erinnerte, wusste Henrik vielleicht, wie die Frau hieß. Aber warum hatte er sie dann noch nicht erwähnt?
    Fredrik entschied sich für die Zeitung. Nachdem er mehrmals verbunden worden war und eine ganze Weile gewartet hatte, meldete sich jemand.
    »Hannes Wiklander.« Der Mann hörte sich an, als wäre er ans Telefon gerast.
    »Mein Name ist Fredrik Broman, Polizei Visby. Ich habe ein paar Fragen zu einer Frau, die meiner Ansicht nach bei Ihnen gearbeitet hat oder es noch tut.«
    »Wer ist es denn?«
    »Das Problem ist, dass ich ihren Namen nicht weiß. Ich habe aber eine Personenbeschreibung und kenne das Thema, an dem sie gearbeitet hat.«
    »Worum geht es?«, fragte Wiklander.
    »Diese Frau ist am Rande von einem Fall aufgetaucht, in dem wir ermitteln. Ich müsste nur ein paar Einzelheiten mit Ihnen abgleichen.«
    »Welche Ermittlungen denn?«, fragte Wiklander.
    »Das kann ich Ihnen leider nicht sagen«, erwiderte Fredrik.
    »Hat es etwas mit den Fårömorden zu tun?«
    Fredrik schwieg.
    »Reine Vermutung«, sagte Wiklander.
    »Darf ich Ihnen jetzt meine Fragen stellen?« Fredrik räusperte sich.
    »Selbstverständlich. Schießen Sie los.«
    »Es geht also um eine Frau, etwa dreißig Jahre alt, mit schulterlangen blonden Haaren, schlank, mittelgroß.«
    »Das ist eine ziemlich allgemeine Beschreibung.«
    »Sie war am 4. Oktober vorigen Jahres zu Recherchezwecken in Kopenhagen. Mehr weiß ich nicht.«
    »Okay, das macht es etwas einfacher.«
    »Wenn Sie sich unsicher sind, können Sie mir auch mehrere Namen nennen.«
    »Bislang habe ich noch keinen einzigen«, sagte Wiklander, »aber wenn Sie einen Moment warten, sehe ich mal nach. Oder kann ich Sie zurückrufen?«
    »Kein Problem.«
    Fredrik nannte ihm seine Nummer.
    »Es ist aber wichtig. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie sich so schnell wie möglich darum kümmern könnten.«
    »Das tue ich, sobald ich den Hörer aufgelegt habe«, versicherte Wiklander.
    »Danke.«
    Fredrik beendete das Gespräch und malte sich aus, wie in der Redaktion jemand im nächsten Moment Wiklanders Aufmerksamkeit beanspruchte. Er wurde in irgendeine Diskussion über Dinge verwickelt, die so unter Redakteuren diskutiert wurden, und schon war die namenlose Kollegin, die in Kopenhagen gewesen war, vergessen.
    Aber offensichtlich war die namenlose Journalistin jemand, über den Henrik Kjellander nicht sprechen wollte. Oder hatte er sie vergessen? Und was war mit dem Blogkommentar, der sechs Wochen später verfasst worden war. Von wem?
    Fredrik starrte das Telefon an, das stumm auf dem Tisch stand. Sollte er Henrik doch anrufen, um zu hören, wie er auf das Datum reagierte? Der 16. November. Er konnte das Handy benutzen, damit

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