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Nordwind: Kriminalroman (German Edition)

Nordwind: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Nordwind: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Håkan Östlundh
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wie es mit den großen Kunden war, die regelmäßig Aufträge zu vergeben hatten. Lehnte man einen Auftrag ab, riefen sie beim nächsten Mal vielleicht jemand anderen an.
    Henrik streckte die Hand aus, um sie an sich zu ziehen, aber sie wich zurück.
    »Ich muss noch die Speisekarte für diese Woche zusammenstellen. Eigentlich hätte ich das schon gestern tun sollen.«
    Ohne sich noch einmal umzudrehen, ging Malin zum Arbeitszimmer.
    Hinter sich hörte sie Henrik seufzen.

8
     
    Fredrik und Sara machten die nächsten Nachbarn der Familie ausfindig, die auch die einzigen waren, wenn man den Bauernhof in zwei Kilometern Entfernung nicht mitrechnete. Das Haus lag nur ein paar Hundert Meter weiter, hinter einer sorgfältig aufgeschichteten Mauer aus Natursteinen.
    »Glaubst du, dass Henrik Kjellanders Klage eine Chance hat?«, fragte Sara, als sie aus dem Auto gestiegen waren.
    Fredrik schlug die Tür zu und zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung. Die Sache mit dem Brief klang etwas weit hergeholt, aber ich habe wirklich keinen blassen Schimmer.«
    »Wir müssen uns bei Klint erkundigen.«
    Langsam gingen sie auf die Öffnung in der Mauer zu.
    »Vielleicht hat Malin recht, wenn sie sagt, dass der Konflikt größer als das Erbe ist«, sagte Fredrik. »Diese Klage war nur der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte.«
    »Und die Verwandten dazu veranlasst hat, ins Spielzeug zu kacken?«
    Sara wirkte kein bisschen überzeugt.
    »Trotzdem. Was für eine Geschichte!«, sagte sie nach einer Weile.
    »Und das auf Gotland«, fügte Fredrik hinzu.
    Sara lachte laut auf und hielt sich aber rasch schuldbewusst die Hand vor den Mund. »Ist es nicht ein bisschen seltsam, dass er nach all den Jahren hierher zurückkommen wollte?«, fragte sie. »Es scheint ja fast so, als hätte er die Konfrontation gesucht, oder nicht?«
    »Wer weiß«, entgegnete Fredrik, »die Leute unternehmen merkwürdige Dinge, wenn ihre Eltern sterben.«
    Sie gingen weiter über den gepflasterten Weg, bis sie das Haus erreicht hatten. Sara drückte auf den Klingelknopf.
    Die Frau, die ihnen die Tür öffnete, hieß Ann-Katrin Wedin. Sie war um die fünfzig, groß und schlank, und über ihren Rücken baumelte ein langer pechschwarzer Zopf. Gefärbt, vermutete Fredrik. Sie lebte hier zusammen mit Bengt Wedin, der bei der Arbeit war.
    Ann-Katrin Wedin wusste, dass das Nachbarhaus den Sommer über vermietet gewesen war. Nachdem sie eine Weile hin und her überlegt hatte, kam sie zu dem Schluss, dass die ersten Mieter eine Familie mit einem Sohn und einer Tochter im Grundschulalter gewesen waren. Die Leute hatten einen großen schwarzen Jeep vor dem Haus abgestellt, ähnlich Malins Honda. Als Nächstes war eine Gruppe von fünf, sechs Personen gekommen, die alle um die dreißig waren. Soweit Wedin feststellen konnte, hatten diese Leute keine Kinder dabei. Ein paarmal war eine schmale blonde Frau am Haus vorbeispaziert, die wahrscheinlich nach Tällevika zum Baden wollte. Die anderen hatte sie nicht aus der Nähe gesehen, und in der letzten Woche hatte Wedin gar keine Leute mehr bemerkt. Vielleicht lag das aber auch daran, dass ihr Urlaub da schon zu Ende gewesen war und sie wieder arbeiten musste.
    Sara wollte vor allem wissen, ob sie am Samstag etwas beobachtet hätte, aber auch an diesem Tag hatte Wedin niemanden gesehen. Möglicherweise hatte sie ein Auto gehört, aber sie war sich nicht ganz sicher, ob das wirklich am Samstag gewesen war.
    »Sollen wir uns die Schwestern vornehmen?«, fragte Sara, als sie wieder im Auto saßen.
    »Wir fahren auf jeden Fall hin und schauen sie uns mal an«, antwortete Fredrik.
    Langsam fuhren sie denselben Weg zurück, kamen am Haus von Malin und Henrik vorbei und gelangten auf den besseren, aber nicht viel breiteren Schotterweg, der zur Hauptstraße führte. Fredrik trat aufs Gaspedal, nachdem er das letzte Viehgitter überquert hatte.
    »Was vermutest du denn?«, fragte Sara.
    »Ich tippe eher auf die Schwestern als auf die Mieter. Wenn man jemandem Angst einjagen will, gibt es doch viel einfachere Möglichkeiten, als für achttausend Kronen ein Haus zu mieten. Würde man jemandem, den man verabscheut, überhaupt so viel Geld zahlen wollen?«
    »Nein, da ist an und für sich etwas dran, aber wenn man anonym bleiben möchte, lohnt sich der Aufwand vielleicht trotzdem.«
    Fredrik bremste ab und hielt schließlich an. Mitten auf der Fahrbahn hatte es sich ein Dutzend Schafe bequem gemacht. Fredrik hupte laut, doch die

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