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Nordwind: Kriminalroman (German Edition)

Nordwind: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Nordwind: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Håkan Östlundh
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gespielt. Ich weiß nicht einmal, ob meine Eltern eine feste Beziehung hatten. Meine Mutter wusste zwar, wer er war und so, aber …«
    Er stockte, und seine erhobene Hand verharrte in einer unvollendeten Geste.
    »Jedenfalls hat meine Mutter diesen Ernst Vogler aus Fårö kennengelernt, als ich ein Jahr alt war. Nach einer Weile machte er ihr einen Heiratsantrag, allerdings stellte er beziehungsweise seine Familie die Bedingung, dass ich bei meiner Großmutter in Fårösund bliebe, wo meine Mutter und ich damals wohnten.«
    Fredrik nickte nachdenklich und warf dann Malin einen kurzen Blick zu. Sie sah ihn unverwandt mit entschiedener Miene an, als wollte sie jedes von Henriks Worten unterstreichen.
    »Meine Mutter hielt das offensichtlich für eine gute Idee, denn genau so wurde es gemacht.«
    Ob seine Mutter zu dem Zeitpunkt bereits mit einer seiner Schwestern schwanger war?, überlegte Fredrik. Das hätte die drastische Entscheidung zumindest ein wenig verständlicher gemacht. Wahrscheinlich konnte man es sich leicht ausrechnen.
    »Um die Wahrheit zu sagen, weiß ich auch nicht genau, wie es dazu kam. Mir ist nur das bekannt, was meine Großmutter mir erzählt hat.«
    »Hatten Sie dann überhaupt keinen Kontakt mehr mit Ihrer Mutter?«, fragte Fredrik.
    »Doch. Als ich ganz klein war, hatte ich gar keinen, aber als ich dann zur Schule ging, kam sie meine Großmutter und mich hin und wieder besuchen. Nicht oft, aber … Vielleicht an meinen Geburtstagen und zu ähnlichen Gelegenheiten.«
    Es klang, als würde er raten, aber funktionierte Erinnerung nicht genau so? Waren es nicht die Bilder, die sich einprägten? Geschenke auf dem Frühstückstisch, Kuchen und brennende Kerzen. Jemand mit der Kamera in der Hand.
    »Ich weiß, es hört sich nach 19. Jahrhundert an«, sagte Henrik. »Keine Ahnung, wie diese Menschen gestrickt sind.«
    Diese Menschen. Meinte er damit auch seine Mutter?
    »Um zum Punkt zu kommen«, fuhr er fort, »als meine Großmutter starb …«
    Sein Blick verlor sich und wirkte nun nicht mehr so froh und lebendig. Henrik schloss die Augen.
    »Als Erstes hast du den Brief bekommen«, soufflierte Malin.
    »Genau. Ich bekam einen Brief von meiner Großmutter.« Er öffnete die Augen wieder. »Sie schrieb, dass ich das Geld erben sollte, wenn das Haus verkauft würde. Nicht alles. Eine Hälfte für mich und die andere für meine Mutter. Als meine Großmutter einige Jahre später starb, wies ich meine Mutter darauf hin, und sie sagte wohl so etwas wie: Gut, wenn Großmutter es so wollte. Aber dann ist nichts passiert, und ich wollte meine Mutter nicht unter Druck setzen. Im Grunde hatte ich wohl auch nicht damit gerechnet …«
    Er verstummte.
    »Ich weiß nicht«, fügte er dann hinzu.
    Es klang müde.
    »Dieser Brief, den Sie erhalten hatten«, fragte Fredrik, »war das ein Testament?«
    »Nein, eben nicht. Nur ein ganz normaler Brief. Aber darin stand, was Großmutter wollte. Es ging um keine große Summe, aber es kam mir trotzdem …«
    »Wahrscheinlich hatte Viveca gegen Elisabet und Alma keine Chance«, sagte Malin scharf.
    »Besser gesagt gegen Herrn Vogler, wenn du mich fragst«, erwiderte Henrik.
    »Gegen alle drei.«
    »Mag sein.«
    Henrik seufzte leise und sah Malin an, bevor er weitersprach. »Wenige Jahre später starb dann meine Mutter. Das ist jetzt zweieinhalb Jahre her. In dem Zusammenhang habe ich Großmutters Brief noch einmal angesprochen. Zuerst rief ich Elisabet an, aber mit ihr konnte man überhaupt nicht reden, und deshalb schrieb ich an den zuständigen Notar, wurde aber mit dem Argument abgefertigt, der Brief habe mit dem Nachlass meiner Mutter nichts zu tun.«
    »Sie waren wirklich furchtbar«, sagte Malin.
    Henrik schnaufte und machte ein ratloses Gesicht.
    »Ich schrieb noch einen Brief an den Notar, in dem ich seine Darstellung der Dinge infrage stellte, aber gegen einen Rechtsanwalt kommt man ja nicht an. Ich erhielt wieder eine abschlägige Antwort, die nun allerdings von juristischen Fachbegriffen, die mir vollkommen unverständlich waren, nur so wimmelte. Also wandte ich mich selbst an eine Anwältin, die mir mit einem Antwortschreiben half.«
    »Und was hat die Ihnen über Ihre Chancen gesagt, an das Erbe von Ihrer Großmutter zu gelangen?«, fragte Fredrik.
    »Sie sagte, es würde nicht ganz einfach werden, die Sache sei jedoch nicht vollkommen aussichtslos. Der Brief meiner Großmutter könne hilfreich sein, auch wenn es sich nicht um ein reguläres Testament

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