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Nordwind: Kriminalroman (German Edition)

Nordwind: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Nordwind: Kriminalroman (German Edition)
Autoren: Håkan Östlundh
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gemeldet.
    Fredrik wählte ihre Festnetznummer, aber es meldete sich niemand, nicht einmal der Anrufbeantworter. Es gab zwei Handynummern, eine von Inger und eine von Thomas. Er probierte beide aus. Das Mobiltelefon von Thomas schien sich in der Totenstarre zu befinden, und bei Ingers Handy sprang sofort die Mailbox an.
    Er beschloss, mit den anderen beiden Mietern weiterzumachen. Auch wenn es unwahrscheinlich war, ließ sich nicht vollständig ausschließen, dass einer von ihnen das Bild im Wäscheschrank versteckt und in den Spielzeugkorb gekackt hatte, während die letzten Mieter vielleicht lediglich besonders unordentlich und rücksichtslos gewesen waren.
    Der erste Mieter war Jörgen Malmqvist aus Bromma in Stockholm gewesen. Er war siebenunddreißig Jahre alt und mit Eva Maria Malmqvist verheiratet. Sie hatten zwei gemeinsame Kinder, sieben und neun Jahre alt.
    Mieterin Nummer zwei war Emma Dahlberg, neunundzwanzig Jahre. Sie war in der Vasastan in Stockholm gemeldet und war weder verheiratet, noch lebte sie in einer Partnerschaft. Ihr Einkommen deutete darauf hin, dass sie Studentin war. Es war unwahrscheinlich, dass sie das Haus für zwei Wochen gemietet hatte, um allein darin zu wohnen. Sie musste zu der Gruppe der Dreißigjährigen gehören, die der Nachbarin aufgefallen waren. Das bedeutete also, dass es noch vier oder fünf weitere Personen gab, über die sich nur schwer etwas herausfinden ließ, ohne dass man Eva Dahlberg anrief und fragte.
    Fredrik griff zum Hörer und wählte die Nummer der Vermittlung, die mit der Vermietung des Hauses betraut gewesen war.
    »Maj-Lis Eriksson, Gotlandsreisen«, zwitscherte eine fröhliche Frauenstimme.
    »Guten Tag, mein Name ist Fredrik Broman. Ich rufe von der Polizei Visby an …«
    »Ach so, oje! Ich habe doch hoffentlich nichts angestellt?«
    »Nein, keine Sorge«, beruhigte er sie und erläuterte ihr den Grund seines Anrufs.
    Maj-Lis versicherte energisch, dass sie alles tun werde, was in ihrer Macht stand, um ihm zu helfen.
    »Mich interessiert, ob Sie in Ihrem System noch mehr Angaben über Ihre Mieter haben als die, die im Vertrag stehen.«
    »Sie meinen, ob diese Personen schon einmal über uns gemietet haben?«
    »Das würde ich an und für sich auch gern wissen«, sagte Fredrik, »aber in erster Linie habe ich mich gefragt, ob bei Ihnen im System weitere Personen verzeichnet sind. Tragen Sie alle Namen ein, wenn ein Haus von mehr als einer Person genutzt wird?«
    »Nein«, erwiderte Maj-Lis, »das tun wir normalerweise nicht. Wenn sich zwei Familien ein Haus teilen, werden wir manchmal gebeten, beide Parteien in den Vertrag aufzunehmen. Damit die Verantwortung nicht nur auf einer lastet. Wenn das gewünscht wird, tun wir es natürlich, aber üblich ist es nicht. Die meisten buchen online, und da kann man nur einen Namen eintragen.«
    »Können Sie denn im Nachhinein noch erkennen, wer übers Internet und wer telefonisch gebucht hat?«
    »Natürlich.«
    Fredrik ging mit Maj-Lis die drei Mieter durch. Familie Malmqvist hatte nicht zum ersten Mal über Gotlandsreisen gebucht. Zwei Sommer hatten sie in Hellvi verbracht und nun also im Haus von Malin und Henrik auf Fårö. Emma Dahlberg hatte zum ersten Mal hier gebucht. Maj-Lis konnte sehen, dass sie gezielt nach einem Haus für mindestens vier Personen gesucht hatte. Auch das Ehepaar Kvarnbäck hatte erstmals bei Gotlandsreisen gebucht. Aus der Anfrage ging nicht hervor, für wie viele Personen sie hatten mieten wollen, sondern nur, dass sie ein Haus auf Fårö oder im nördlichen Gotland gesucht hatten, was im Suchsystem der Ferienhausvermittlung ein Gebiet war.
    »Wie kommt man an die Schlüssel? Muss man sie bei Ihnen abholen?«
    »Wenn man nichts anderes mit den Hausbesitzern vereinbart hat, holt man sie hier im Büro ab, ganz richtig«, bestätigte Maj-Lis.
    »Wie war es denn bei diesem Haus? Wissen Sie das?«
    »Moment, ich sehe mal nach. Alle Mieter haben die Schlüssel im Büro abgeholt.«
    »Können Sie mir auch sagen, wer ihnen die Schlüssel ausgehändigt hat?«
    »Einen Augenblick, da muss ich ins …« Maj-Lis verstummte.
    Wie ein Flüstern hörte Fredrik ihre Finger auf der Tastatur.
    »Sieh mal einer an. Den ersten, Malmqvists, habe ich die Schlüssel bestimmt selbst gegeben. Bei den beiden anderen war es Elin, aber sie ist nicht mehr da. Sie hat im Sommer ausgeholfen.«
    »Erinnern Sie sich an Familie Malmqvist?«
    Fredrik konnte sich mühelos Maj-Lis’ breites Grinsen
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