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Nosferas

Nosferas

Titel: Nosferas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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beunruhigt.
    »Was? Wer denn?«, erkundigte sich Luciano, der die beiden Mädchen beim dritten Läuten zu ihrer Loge zurückführte.
    »Franz Leopold. Ich habe ihn vorhin die Treppe hinunterlaufen sehen.«
    »Ja und?«, mischte sich nun Alisa ein.
    »Er war alleine und er ist nicht zurückgekommen.«
    »Das ist nicht unser Problem«, sagte Luciano und schob ihnen die Stühle zurecht. »Es ist Matthias’ Aufgabe, auf ihn aufzupassen und zuzusehen, dass er keine Dummheiten macht.«
    Ivy schwieg, doch sie beugte sich immer wieder vor, um in die Loge sehen zu können, die sich die jungen Dracas mit ihren Begleitern teilten. Das Licht wurde gelöscht und der Vorhang erhob sich wieder. Obwohl die Darsteller auf die Bühne zurückkehrten, widmete Ivy ihre ganze Aufmerksamkeit noch immer der Loge der Dracas.
    »Er ist in Schwierigkeiten. Ich kann Matthias im Hintergrund stehen sehen und er ist genauso beunruhigt!«
    »Wo willst du hin?«, rief Alisa und wollte Ivy am Arm festhalten, doch sie war schon hinausgeschlüpft. Von den Nachbarlogen  wurde herübergezischelt. Unschlüssig sank Alisa auf ihren Sessel zurück, während die Tür leise ins Schloss fiel. »Sollen wir ihr folgen?«, fragte sie Luciano.
    Er schüttelte den Kopf. »Ich fürchte, das wird das Durcheinander nur noch größer machen. Sieh, Matthias hat seine Loge ebenfalls verlassen. Wir können nur warten und hoffen, dass Ivy nicht in einer kompromittierenden Situation erwischt wird.«
    Ivy lief durch das leere Treppenhaus. Ein paar Nachzügler kamen ihr entgegen, doch es waren alles Menschen. Wo steckte Franz Leopold nur? Wenn er eine Dummheit beging, dann hatte sie mit einem Menschen zu tun. Mit einem einzelnen Menschen. Vermutlich mit einem weiblichen! Und wo konnte man im Moment mit der größten Wahrscheinlichkeit auf einen einzelnen weiblichen Menschen treffen? Ivy raffte die Röcke und lief den Gang entlang. Mit einem Stoß öffnete sie die Tür mit dem verschnörkelten Schriftzug signora.
    Ihr Blick traf auf den des jungen Vampirs. Er hatte beide Arme um die Taille eines Mädchens in einem rosa Kleid gelegt. Es lehnte sich ganz friedlich gegen seine Brust. Seine Kraft der Gedanken hatte er meisterhaft eingesetzt. Wut und Verwirrung rangen in seinen Augen, als er Ivy auf sich zukommen sah.
    »Du solltest sie jetzt loslassen«, sagte Ivy ruhig und löste seine Hände von dem rosaroten Taft.
    »Ich habe nichts getan! Verschwinde! Das geht dich nichts an.«
    Mit einem raschen Blick auf den unversehrten Hals des Mädchens nickte Ivy. »Ja, es ist alles gut. Noch ist es gut! Und damit das so bleibt, wirst du mir jetzt folgen, denn du bist es, der hier nichts zu suchen hat!«
    Sie umfasste seine Hände kräftiger, als er es ihr vermutlich zugetraut hätte, und zog ihn zur Tür. Erst wehrte er sich, doch dann folgte er ihr. »Das geht dich nichts an«, sagte er noch einmal trotzig.
    Um Ivys Lippen spielte ein Lächeln. »Wie kann ich es hinnehmen, dass ein Mann die Räume der Damen aufsucht, ohne ihn auf seinen Irrtum hinzuweisen und den Fehler zu korrigieren?«
    Franz Leopold starrte sie verdutzt an, dann lachte er. »Du bist ein seltsames Mädchen, Ivy-Máire!«
    »Ich nehme das nun einfach als Kompliment.« Sie schob Franz Leopold auf den Gang hinaus. Ehe sie die Tür zufallen ließ, warf sie noch einen Blick auf das Mädchen, das auf den Hocker vor dem Spiegel gesunken war. Sie würde sich an nichts erinnern.
    »Und nun lass uns in unsere Logen zurückkehren, ehe uns jemand vermisst.« Sie hielt ihn noch immer an der Hand. Gemeinsam liefen sie den Gang entlang, doch weit kamen sie nicht. Am Fuß der Treppe trafen sie auf Matthias.
    »Was soll das bedeuten?«, fragte er scharf.
    Ivy wollte gerade zu einer Erklärung ansetzen, als Franz Leopold ihr zuvorkam. Offensichtlich hatte er seine Geistesgegenwart und seinen arroganten Tonfall wiedergefunden. »Ich denke nicht, dass es dich zu interessieren hat, wenn ich mich mit einer Dame treffe«, sagte er und sah Matthias herablassend an. »Wir hatten die Anweisung, stets zu zweit zu sein, und dagegen verstoßen wir schließlich nicht, oder?«
    Matthias schnappte nach Luft. »Eine Lycana?«, stieß er hervor.
    »Ich denke, es ist Zeit, Ivy zu ihrer Loge zurückzubringen. Die Vorstellung nimmt bereits wieder ihren Lauf«, sagte Franz Leopold kalt, verbeugte sich knapp und bot ihr den Arm. Ivy hakte sich bei ihm unter und raffte mit der anderen Hand den langen Rock. Schweigend schritten sie die Treppe hinauf und

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