Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nosferas

Nosferas

Titel: Nosferas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
Vom Netzwerk:
Gefühl, ich ersticke, wenn ich noch länger in diesen Gängen gefangen gehalten werde.«
    Ivy sah ungläubig von einem zum anderen »Ist das euer Ernst? Dann waren die Stunden des Hungers und der Einsamkeit noch nicht drastisch genug?«
    Alisa und Luciano fielen gleichzeitig über sie her und beklagten sich bitterlich über diese ungerechten Worte.
    Ivy lachte und hob abwehrend die Hände. »Ja, ich habe es verstanden. Hört auf, ihr beiden.«
    »Sehnst du dich nicht auch nach der Nacht dort draußen? Nach dem frischen Tau unter dem Sternenhimmel?«, wollte Alisa wissen.
    Ivy seufzte schwer. »Doch! Mehr als ihr euch vorstellen könnt.«
    »Also, dann lasst uns hinausgehen.« Luciano grinste »Es muss ja kein Spaziergang zur Engelsburg sein. Was ist schon dabei, wenn wir in den Ruinen bleiben?«
    Ivy zögerte und sah zu Seymour hinunter, der die Ohren angelegt hatte. »Nun gut, ich denke, dort kann uns wirklich nichts geschehen.«
    Im Hof trafen sie auf den altehrwürdigen Giuseppe und den Bibliothekar Leandro. Die jungen Vampire grüßten die beiden ehrerbietig. Der Alte lächelte sie der Reihe nach an und tätschelte Alisa die Wange. »Bring mir meinen Stock!«, wies er Leandro an.
    »Ihr geht aus?«, fragte Alisa. »Alle sprechen heute nur von dem wundervollen Fest, das in der Villa Borghese stattfindet, und die Nacht ist herrlich klar!« Sie legte den Kopf in den Nacken und sah in den Sternenhimmel. »Sollen wir Euch eine Sänfte holen?«
    »Nein, nicht nötig, mein Kind. Leandro wird mir seinen starken Arm leihen - und ich habe ja den!« Der altehrwürdige Giuseppe nahm den silbernen Stock mit dem geschnitzten Elfenbeinknauf entgegen und humpelte am Arm des Bibliothekars auf das Haupttor zu.
    Alisa schüttelte den Kopf. »Ich dachte, ich hätte gehört, die Villa sei am anderen Ende der Stadt auf einem Hügel im Norden.«
    »Ist sie auch«, bestätigte Luciano.
    »Ein ganz schön weiter Weg für den Altehrwürdigen, findet ihr nicht?«
    Luciano zuckte nur mit den Schultern. »Vielleicht sind alle Sänften bereits unterwegs? Dann wird Conte Claudio von seinem Großvater aber heute Nacht noch einiges zu hören bekommen! Das ehemalige Clanoberhaupt hier zu vergessen, ist nicht sehr rücksichtsvoll!«
    Sie spazierten durch die Gänge und näherten sich unauffällig der verborgenen Pforte.
    »Hast du den Conte gefragt, wie er bei seiner Jagd vorankommt?«, wollte Alisa wissen. Immerhin hatte Luciano groß angekündigt, er werde die Sache nicht auf sich beruhen lassen.
    »Gefragt habe ich, aber keine rechte Antwort erhalten. Der Conte hat große Worte benutzt, aber die Wahrheit ist, er hat die Vampirjäger immer noch nicht erwischt.«
    »Vielleicht weil er sie nicht erwischen will?«, erklang eine Stimme hinter ihnen. Die drei drehten sich zu Franz Leopold um, der aus einem Nebengang trat.
    »Was willst du hier?«, fragte Luciano. Franz Leopold ignorierte ihn.
    »Warum sollte er sie nicht erwischen wollen?«, fragte Ivy. »Es kann nicht in Conte Claudios Interesse liegen, wenn zwei Vampirjäger hier in Rom ihr Unwesen treiben.«
    »Sollte man meinen«, stimmte ihr Franz Leopold zu. »Aber vielleicht ist er ja auch einfach nur zu dumm und zu faul, die Sache richtig anzupacken.« Er sah über Lucianos wütendes Fauchen hinweg. »Und da der Conte sich um seine Pflichten drückt, müssen wir die Sache eben übernehmen!« Seine dunklen Augen funkelten vor Abenteuerlust.
    Ivy lachte. Alisa sagte verächtlich: »Du bist verrückt!«
    Ungefragt folgte Franz Leopold den dreien durch die Pforte in die kühle Nacht hinaus. »Ach ja? Verrückt? Warum? Wir kennen den Ort. Wir wissen, wo sie sich herumtreiben und auf ihre Opfer lauern, und wir können ihnen eine Falle stellen!«
    »In die sie natürlich blindlings tappen würden, weil sie dumm und einfältig sind«, ergänzte Alisa in sarkastischem Ton.
    »Sie sind Menschen!«, erwiderte Franz Leopold, als ob damit alles gesagt sei.
    »Außerdem habe ich gehört, die Zisterne sei zerstört worden«, fügte Alisa hinzu.
    »Sie haben es immerhin geschafft, Seymour mit ihrem Schwert  zu verletzen«, erinnerte Ivy, während sie zusammen zum Kolosseum hinunterschlenderten.
    »Er ist nur ein Wolf«, sagte Franz Leopold abfällig. Seymour jaulte und schnappte nach seiner Hand, sodass er einen Satz zur Seite machte und gegen Ivy stieß. »Verzeih!« Er hielt ihre Oberarme umfasst, bis sie das Gleichgewicht wiedergefunden hatte.
    »Du kannst sie wieder loslassen«, schimpfte Luciano und

Weitere Kostenlose Bücher