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Nosferas

Nosferas

Titel: Nosferas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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seine Beute, der der Todeskampf ungeahnte  Kräfte verleiht. Doch auch in den Adern des Jägers pocht neue Energie und lässt ihn jeden Augenblick wie ein Zeitalter spüren. Alle Sinne sind geschärft. Der Kampf beginnt. Mit einem Gefühl der Ekstase stößt er das Schwert in das Herz, das schon so lange ohne Leben ist. Mit einem letzten brachialen Schlag, der den Kopf von den Schultern trennt, beendet er die für ihn unheilige Existenz des Vampirs.« Franz Leopold verstummte. Alisa und Luciano starrten ihn fassungslos an.
    »Du hast eine seltsame Fantasie«, würgte Alisa hervor und warf ihm einen misstrauischen Blick zu.
    Ivy jedoch nickte ernst. »Ja, das könnte der Grund sein. Wir müssen sehr vorsichtig vorgehen. Auch die Menschenfrau trug eine Waffe aus dem für uns und andere untote Wesen Verderben bringenden Silber.«
    Sie folgten den beiden entlang der alten römischen Wagenrennbahn. Die vier waren gezwungen, ihren Abstand immer weiter zu vergrößern und am Fuß des Palatinhügels in den Ruinen Deckung zu suchen, da ihnen die offene Ebene keinen Schutz bot. Die Frau hätte sie in der trüben Nacht sicher nicht entdeckt, aber sie wollten nicht, dass der Altehrwürdige sie unbedacht an die irgendwo im Verborgenen wartenden Jäger verriet, sollte er ihre Anwesenheit bemerken. Endlich erreichten die Nonne und ihr Opfer das Ende der Bahn und stiegen den Hang hinauf. Über ihnen ragte der Kirchturm von Santa Maria in Cosmedin auf.
    »Wir haben uns geirrt. Zum Glück«, sagte Ivy und atmete erleichtert aus. »Wir waren stets so weit weg, dass wir das Schlimmste nicht hätten verhindern können.«
    »Dann lasst uns zusehen, dass wir wieder näher an sie herankommen«, drängte Alisa und beschleunigte ihren Schritt. Plötzlich verschwanden die Umrisse der beiden Figuren im Durchgang einer baufälligen Häuserreihe. Alisa wollte auf das offene Tor zulaufen, doch Seymour gab einen warnenden Laut von sich und packte ihren Ärmel mit den Zähnen, sodass er beinahe zerriss. »Langsam!«, mahnte Ivy. »Wir müssen in Deckung bleiben.«
    Behutsam schlichen die jungen Vampire näher heran, bis sie die beiden wieder sehen konnten. Die Nonne und der Altehrwürdige kauerten hinter einer zerfallenen Mauer und beobachteten offensichtlich eine geschlossene Tür, die im Hof halb hinter einer Säule verborgen war. Nichts regte sich, doch die Vampire konnten die Anspannung der Menschenfrau spüren.
     
    Tammo und Joanne rannten, so schnell sie konnten, um das Kolosseum zurück zur Domus Aurea. Sie machten sich nicht die Mühe, zur Seitentür zu laufen, sondern eilten direkt auf das Haupttor zu, das für einen zufälligen Spaziergänger allerdings nicht zu entdecken war. Tammo erreichte den Eingang als Erster und schlug mit der Faust gegen das Portal.
    »Aufmachen! Sofort aufmachen!«
    Die Tür schwang nicht gleich zurück, obwohl die Wächter - wenn sie auf ihrem Posten waren - sie natürlich bemerkt haben mussten. Joanne deutete auf einen schmalen Spalt, der sich rechts von ihnen öffnete und ein rötliches Auge enthüllte.
    »Lasst uns herein! Wir haben eine wichtige Nachricht für Conte Claudio!«
    Die Tür wurde ein Stück aufgezogen, doch noch ehe Tammo Luft geholt und seine sorgfältig zurechtgelegte Rede begonnen hatte, wurden die beiden jungen Vampire gepackt und in die Halle gezogen. Die Tore fielen wieder ins Schloss.
    »He! Lasst mich los!«, heulte Tammo und strampelte hilflos in der Luft. Der hünenhafte Servient hielt ihn an seiner Jacke wie ein junges Kaninchen am Nackenfell. »Das ist kein Spaß!«
    »Nein, das ist es allerdings nicht!«, sagte der Unreine in drohendem Ton und schüttelte Tammo. »Was habt ihr dort draußen zu suchen? Hat der Conte sich nicht deutlich genug ausgedrückt? Aber nein, für euch Vamalia und Pyras scheint das ja nicht zu gelten. Euch ist es egal, dass ihr mit eurem Verhalten uns und die Domus Aurea in Gefahr bringt!«
    Noch einmal schüttelte er den Jungen wie eine nasse Ratte, dass seine Zähne aufeinanderschlugen und er kein verständliches Wort hervorbrachte.
    Joanne gelang es, ihren Häscher in die Hand zu beißen. Mit einem Aufschrei ließ er sie los, sodass sie auf den Steinboden klatschte. Ungerührt rappelte sie sich auf.
    »Lass Tammo los«, forderte sie und zeigte ihre Zähne. »Wir haben was Wichtiges zu berichten!«
    »Und was sollte das sein?«, wollte der Wächter wissen, ohne ihrer Forderung nachzukommen.
    »Ja, das würde mich auch interessieren«, mischte sich eine

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