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Nosferas

Nosferas

Titel: Nosferas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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wunderbare Idee!«, rief Alisa aus.
    »Was? Willst du mich auf den Arm nehmen?«
    »Nein! Das meine ich ganz ernst! Rennt zurück zum Tor, so schnell ihr könnt, und sagt den Wachen Bescheid. Sie sollen den Conte zurückholen und alle schicken, die noch in der Domus Aurea sind. Ihr müsst sie überzeugen, dass es um Leben oder Vernichtung geht. Der altehrwürdige Giuseppe ist in großer Gefahr!«
    Tammo musterte seine Schwester misstrauisch und sah dann zu den anderen hinüber. »Wenn das so wichtig ist, warum lauft ihr dann nicht selbst zurück?«
    »Weil wir den beiden folgen müssen, ehe die Spuren verwehen«, erwiderte Franz Leopold ungeduldig. »Und nun macht, dass ihr fortkommt!«
    »Du hast mir gar nichts zu sagen!«, fuhr der um einen Kopf kleinere Vampir den Dracas an. Franz Leopold hob die Hand, um Tammo eine Ohrfeige zu verpassen, doch Alisa war schneller und sprang zwischen die beiden.
    »Es steht dir nicht zu, meinen Bruder zu schlagen.« Tammo grinste, allerdings nicht lange, denn nun gab Alisa ihm eine hinter die Ohren. Und sie hatte einen harten Schlag! »Das steht nur mir zu«, ergänzte sie und funkelte ihn an. »Das ist kein Spiel. Aber wenn du nur ein verzogener Bengel bist, der noch zu klein ist, zu begreifen, wann es um etwas Wichtiges geht, dann schaffen wir das auch allein. Geh und spiel mit deiner Lumpenpuppe!«
    »Ich habe nie mit Lumpenpuppen gespielt«, rief Tammo empört. »Und ich bin auch kein Bengel!«
    Ivy legte ihm die Hand auf die Schulter. »Das wissen wir, und deshalb werdet ihr beiden nun zur Domus Aurea eilen und euch zum obersten Familienmitglied bringen lassen, dass dort im Moment weilt. Sagt, dass wir in der Zwischenzeit die Spur verfolgen, um herauszufinden, wohin diese Vampirjäger ihre Opfer nun bringen, nachdem der Zisternenschacht zerstört wurde.«
    Ivys kühle Stimme und die ernsthaften Worte ließen Tammos Augen auf blitzen. »Ihr könnt euch auf uns verlassen. Wir schicken euch Hilfe, so schnell es geht. Komm Joanne, wir müssen uns sputen!« Die beiden hasteten davon.
    »Und wir sollten uns auch beeilen«, sagte Franz Leopold und nahm die Fährte wieder auf. Seymour half ihm, und so hatten sie keine Schwierigkeiten, den alten Vampir und seine menschliche Begleiterin aufzuspüren. Bald schon sahen sie die beiden von schwachem Sternenlicht beschienenen Gestalten vor sich. Sie folgten ihnen in so großem Abstand, dass auch der Altehrwürdige sie nicht wittern konnte.
    »Wie du Tammo so schnell dazu gebracht hast, dir zu gehorchen, kann man nur bewundern«, sagte Alisa leise zu Ivy. »Diese Ruhe, die dich nie verlässt. Mich bringt er immer zur Weißglut!«
    Ivy lächelte. »Das ist bei jüngeren Geschwistern normal. Wäre er mein Bruder, hättest du die Sache geregelt, denn ich hätte vermutlich rotgesehen und ihm die Haare zerzaust!«
    »Du sagst das, als wüsstest du genau, wie das ist. Du hast nicht zufällig einen jüngeren Bruder in Irland zurückgelassen?«
    »Nein!«, sagte Ivy fast ein wenig abweisend.
    »Nein, natürlich nicht. Dame Elina hat uns ja erzählt, dass Tammo der jüngst Geborene aller sechs Clans ist.«
    Die beiden schwiegen und richteten ihre Aufmerksamkeit wieder auf die Gestalten vor sich. Sie hatten den Weg unterhalb des Palatins gewählt und verschwanden gerade für einige Augenblicke unter den Resten der Aquäduktbögen. Die vier jungen Vampire gingen ihnen nach. Zu ihrer Rechten ragten die Ruinen der Thermen auf.
    »Was wohl ihr Ziel ist?«, rätselte Luciano. »Ich habe keine Idee.«
    »Wenn du es nicht weißt, woher sollen wir es dann wissen?«, sagte Franz Leopold ohne die übliche Arroganz, die Luciano so verabscheute.
    »Sie folgen der Bahn des Circus Maximus«, stellte er fest, als die beiden vor ihnen nach rechts in das lang gestreckte, grasige Oval einbogen. »Hier gibt es nichts! Einfach nichts, was sich für eine Falle wie die Zisterne eignen würde.«
    »Aber für einen offenen Kampf ohne Zeugen!«, gab Franz Leopold zu bedenken. »Der Vampirjäger hat ein silbernes Schwert. Was sollte ihn daran hindern, dem Altehrwürdigen hier im Circus entgegenzutreten. Um diese Nachtstunde müsste er keine Zeugen fürchten.«
    »Warum sollte er das tun?«, fragte Alisa.
    »Die Freude der Jagd!«, sagte Franz Leopold. »Das erregende Zittern, wenn man auf seine Beute wartet, die Waffe in der Hand. Dann der Moment, sich ihr in den Weg zu stellen, die Klinge zu erheben und das Opfer zum letzten, tödlichen Kampf zu fordern. Nur der Jäger und

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