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Notaufnahme

Notaufnahme

Titel: Notaufnahme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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Giuliano, das nächste Mal spendieren Sie den Drink vor dem Essen und nicht danach, wenn Blondie es kaum erwarten kann, nach Hause zu kommen, okay?«
    » Buona notte. Danke für Ihren Besuch – Miss Cooper, Gentlemen.«
    » Ciao , Giuliano.«
    Mercer fuhr mich nach Hause. »Und wie geht’s weiter, Jungs?«
    »Ich hab’ morgen frei«, verkündete Mercer. »Es sei denn, Jean DuPuy wird irgendwo aufgegriffen. Der Lieutenant hat versprochen, mich anzurufen, falls das passiert. Er hat mich förmlich angefleht, zu Hause zu bleiben, weil wir in dem Fall schon so viele Überstunden gemacht haben.«
    »Und ich hab’ meiner Mutter versprochen, morgen Früh mit ihr in die Messe zu gehen.«
    »Dann treffen wir uns doch am besten am Montag in meinem Büro«, schlug ich vor. »Ich ackere morgen nochmal alle Notizen durch und mache einen Zeitplan für die nächsten Vernehmungen.«
    Der Portier kam aus dem Gebäude, um mein Gepäck in Empfang zu nehmen.
    » Soll ich mit hochkommen und nachschauen, ob sich jemand unter deinem Bett versteckt hat, Blondie?«
    »Nein, danke. Und vergiss nicht, deiner Mutter von der Eroberung der Herzogin zu berichten. Sie wird stolz auf dich sein.«
    »Hey, falls DuPuy heute Nacht an deiner Tür klingelt und deinen Blutdruck messen will, lass ihn ja nicht rein, verstanden?!«

27
    Ich genoss den regnerischen Sonntagvormittag allein in meiner Wohnung. Das Band meines Anrufbeantworters war randvoll mit Nachrichten, die Freunde hinterlassen hatten, aber ich wagte es nicht, vor dem frühen Nachmittag zurückzurufen. Nachdem ich meinen Koffer ausgepackt hatte, blieb mir nichts anderes zu tun, als mich über meine Arbeit herzumachen.
    Als ich gerade an einem getoasteten Bagel knabberte, klingelte das Telefon. »Hi, Alex, hier spricht Mercer. Ich hab’ zwei Sachen, bei einer könntest du mir vielleicht helfen.«
    »Schieß los. Du hörst dich an wie von einem anderen Planeten.«
    »Ich ruf per Handy aus Connecticut aus. Bin zu ‘ner Familienfeier hochgefahren, die ich fast verschwitzt hätte. Also, die erste Sache: Ich bin von ‘ner kleinen Polizeistation in Bluebell, Pennsylvania, angerufen worden. Es scheint, als hätte DuPuy in der Nähe der Mason-Dixon-Linie kehrtgemacht und würde wieder Richtung Norden fahren. Der Commissioner ist immerhin so besorgt darüber, dass er Maureen nochmal an einen anderen Ort hat bringen lassen. Reine Vorsichtsmaßnahme, sagt er. Er geht davon aus, dass DuPuy bald eine neue Kreditkarte und ‘nen neuen Ausweis stehlen, kaufen oder ergaunern wird.«
    »Vielleicht kommt er ja zurück und holt seine Frau und die Kinder.«
    »Du scheinst ja noch ‘ne hohe Meinung von ihm zu haben. Tatsache ist, dass sein Telefon ‘ne Fangschaltung hat und sein Haus rund um die Uhr bewacht wird. So, und jetzt meine Frage. Peterson hat mich nach den alphabetisch geordneten Registraturen in Dogens Büro und in ihrer Wohnung gefragt. Ich hab’ ihm gesagt, dass wir uns ‘n paar Notizen gemacht haben, aber dass die Schlagworte ganz allgemeiner Natur waren; eher Themen, keine Namen. Er wollte wissen, ob es einen Ordner gab, in dem es um John DuPre ging. Ich kann mich an keinen erinnern, ehrlich nicht. Du?«
    »Wenn du einen Augenblick wartest, seh’ ich in meinen Aufzeichnungen nach. Ganz spontan würde ich sagen, dass ich nur Sachkategorien bemerkt habe, keine Namen.« Ich bemühte mich, mir die zahllosen Ordner, durch die wir uns an jenem Nachmittag gewühlt hatten, ins Gedächtnis zurückzurufen, aber ich konnte mich nicht erinnern, auf den Namen des Neurologen gestoßen zu sein.
    »Nicht so wichtig. Ich habe versucht, George Zotos zu erreichen, aber er ist mit Kollegen aus seinem früherem Einsatzkommando übers Wochenende zum Fischen gefahren.«
    »Wenn du einen Augenblick Zeit hast …«
    » Lass mal, das hat Zeit bis nächste Woche.«
    »Okay. Viel Spaß noch bei der Feier.«
    Ich legte auf, goss mir noch einen Kaffee ein, duschte und zog mich an. Da ich in Erwägung zog, der Frick Collection um die Ecke einen kurzen Besuch abzustatten, entschied ich mich für einen legeren gelben Kaschmirpulli und Samtleggings – das richtige Outfit, um mich unter das kunstbegeisterte Publikum zu mischen.
    Doch zuvor wollte ich noch die Aufzeichungen von dem Gespräch mit Geoffrey Dogen durchgehen. Es ärgerte mich, dass ich Lieutenant Petersons Frage zu den Ordnern in Gemma Dogens Wohnung nicht beantworten konnte, doch noch mehr beschäftigte mich die Tatsache, dass es offensichtlich keinen

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