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Notlösung vorgesehen

Notlösung vorgesehen

Titel: Notlösung vorgesehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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konn­ten.
    »Ganz klar zeich­nen sich hier un­ter­schied­li­che Spu­ren ab«, er läu­ter­te er und tipp­te mit den Fin­gern ge­gen die Licht­fle­cke auf der Plat­te. »Da zeit­li­che Un­ter­schie­de aus­ge­son­dert wer­den konn­ten, bleibt nur ein Schluß, der aus der un­ter­schied­li­chen Hel­lig­keit der Spu­ren zu zie­hen ist.«
    »An dem Über­fall wa­ren Men­schen und Au­ßer­ir­di­sche be­tei­ligt«, kom­men­tier­te Han­ni­bal.
    »Rich­tig, Ma­jor«, er­wi­der­te der Ita­lie­ner. »Ge­nau das ist es. Die äu­ßer­li­che Form der Spu­ren läßt kei­ne Ab­lei­tung auf die Ge­stalt der Frem­den zu. Wir müs­sen vor­läu­fig an­neh­men, daß sie von hu­ma­noi­der Er­schei­nung sind. Ih­re Kör­per­tem­pe­ra­tur liegt deut­lich über der der mensch­li­chen Be­glei­ter.«
    Er griff nach ei­nem an­de­ren Pa­pier und las: »Un­se­re Me­di­zi­ner ha­ben einen Wert von 43 Grad Cel­si­us er­mit­telt. Das ist der Grund da­für, daß die Wär­me­spu­ren um so viel aus­ge­präg­ter sind als die der mensch­li­chen Be­glei­ter.«
    Mir wur­de heiß und kalt zu­gleich. All­mäh­lich wur­de die Sa­che wirk­lich ge­fähr­lich. Ge­ra­de hat­ten wir ei­ne äu­ßerst kri­ti­sche Si­tua­ti­on über­stan­den, in der die So­gh­mo­ler mit Hil­fe ei­nes über­le­ge­nen Kom­man­do-Ko­da­tors zeit­wei­lig einen stär­ke­ren Ein­fluß auf das mar­sia­ni­sche Gi­gant­ge­hirn hat­ten neh­men kön­nen als wir. Soll­te sich nun be­reits das nächs­te ga­lak­ti­sche Volk an das mar­sia­ni­sche Er­be her­an­ma­chen?
    Ich konn­te es mir nicht den­ken.
    Wer war aber dann an dem Über­fall be­tei­ligt ge­we­sen? Soll­te es dem so­gh­mo­li­schen Kom­man­dan­ten Mae­rec-Taarl im Wi­der­spruch zu al­len un­se­ren Re­cher­chen und lo­gi­schen Be­rech­nun­gen ge­lun­gen sein, ei­ne Grup­pe von So­gh­mo­lern auf der Er­de ab­zu­set­zen?
    Auch das hielt ich für aus­ge­schlos­sen. Wir hat­ten uns wo­chen­lang in höchs­ter Alarm­stu­fe be­fun­den. Die ge­sam­te Ma­schi­ne­rie der GWA hat­te in­ten­siv ge­ar­bei­tet, und ihr ent­ging so leicht nichts. Selbst kleins­te Me­teo­ri­ten wa­ren re­gis­triert wor­den. Aus ih­rem Ein­stur­zwin­kel in die At­mo­sphä­re hat­ten die Hoch­leis­tungs­com­pu­ter ein­deu­tig die Iden­ti­tät der kos­mi­schen Ob­jek­te er­mit­teln kön­nen.
    Wo­her aber soll­ten dann die Au­ßer­ir­di­schen ge­kom­men sein?
    »Sind Sie si­cher, daß man uns nicht ge­blufft hat?« er­kun­dig te ich mich. »Auf­ge­heiz­te Soh­len und ent­spre­chend vor­be­rei­te­te Klei­dung könn­ten einen ähn­li­chen In­fra­rot­ef­fekt ge­habt ha­ben.«
    »Auch dar­an ha­ben wir ge­dacht«, ent­geg­ne­te Ca­sa­ce­li. »Aber wir wis­sen, daß kein Bluff ver­sucht wor­den ist.«
    Er griff nach ei­nem wei­te­ren Fo­to und hielt es hoch.
    »Ei­ner der Tä­ter hat Fin­ger­ab­drücke hin­ter­las­sen. Sie wol­len doch wohl nicht sa­gen, daß die von ei­nem Men­schen stam­men? Auch bei ih­nen ha­ben wir uns na­tür­lich durch In­fra­rot ent­spre­chend ab­ge­si­chert.«
    Die Dar­stel­lung zeig­te nicht die fei­nen Li­ni­en, wie sie für Men­schen ty­pisch wa­ren, son­dern brei­te, aus­ein­an­der­stre­ben­de Pa­pil­lar­leis­ten, die ent­fernt an po­sitro­ni­sche Druck­schal­tun­gen er­in­ner­ten. Ich hat­te et­was Ähn­li­ches nie­mals zu­vor ge­se­hen.
    »Gibt es ir­gend­wel­che ent­spre­chen­de Un­ter­la­gen über die So­gh­mo­ler?« frag­te ich.
    Ca­sa­ce­li schüt­tel­te den Kopf, und auch Ge­ne­ral Re­ling ver­nein­te.
    »Lei­der nicht«, be­merk­te er. »Sonst wä­ren wir jetzt schon wei­ter.«
    »Aber das ist noch nicht al­les«, sag­te der Ita­lie­ner. »Se­hen Sie hier.«
    Er hob ei­nes der Glä­ser mit dem me­di­zi­ni­schen Prä­pa­rat hoch. Es sah ro­sig aus wie aus­ge­blu­te­tes mensch­li­ches Ge­we­be, hat­te aber einen schwam­mar­ti­gen Cha­rak­ter und schi­en von un­re­gel­mä­ßi­gen Wu­che­run­gen durch­setzt zu sein.
    »Was ist das?« frag­te Han­ni­bal. »Hat ei­ner der Ein­bre­cher ein we­nig von sei­ner Ge­hirn­mas­se zu­rück­ge­las­sen, da­mit uns die Ver­fol­gung nicht ganz so schwer

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