Notlösung vorgesehen
konnten.
»Ganz klar zeichnen sich hier unterschiedliche Spuren ab«, er läuterte er und tippte mit den Fingern gegen die Lichtflecke auf der Platte. »Da zeitliche Unterschiede ausgesondert werden konnten, bleibt nur ein Schluß, der aus der unterschiedlichen Helligkeit der Spuren zu ziehen ist.«
»An dem Überfall waren Menschen und Außerirdische beteiligt«, kommentierte Hannibal.
»Richtig, Major«, erwiderte der Italiener. »Genau das ist es. Die äußerliche Form der Spuren läßt keine Ableitung auf die Gestalt der Fremden zu. Wir müssen vorläufig annehmen, daß sie von humanoider Erscheinung sind. Ihre Körpertemperatur liegt deutlich über der der menschlichen Begleiter.«
Er griff nach einem anderen Papier und las: »Unsere Mediziner haben einen Wert von 43 Grad Celsius ermittelt. Das ist der Grund dafür, daß die Wärmespuren um so viel ausgeprägter sind als die der menschlichen Begleiter.«
Mir wurde heiß und kalt zugleich. Allmählich wurde die Sache wirklich gefährlich. Gerade hatten wir eine äußerst kritische Situation überstanden, in der die Soghmoler mit Hilfe eines überlegenen Kommando-Kodators zeitweilig einen stärkeren Einfluß auf das marsianische Gigantgehirn hatten nehmen können als wir. Sollte sich nun bereits das nächste galaktische Volk an das marsianische Erbe heranmachen?
Ich konnte es mir nicht denken.
Wer war aber dann an dem Überfall beteiligt gewesen? Sollte es dem soghmolischen Kommandanten Maerec-Taarl im Widerspruch zu allen unseren Recherchen und logischen Berechnungen gelungen sein, eine Gruppe von Soghmolern auf der Erde abzusetzen?
Auch das hielt ich für ausgeschlossen. Wir hatten uns wochenlang in höchster Alarmstufe befunden. Die gesamte Maschinerie der GWA hatte intensiv gearbeitet, und ihr entging so leicht nichts. Selbst kleinste Meteoriten waren registriert worden. Aus ihrem Einsturzwinkel in die Atmosphäre hatten die Hochleistungscomputer eindeutig die Identität der kosmischen Objekte ermitteln können.
Woher aber sollten dann die Außerirdischen gekommen sein?
»Sind Sie sicher, daß man uns nicht geblufft hat?« erkundig te ich mich. »Aufgeheizte Sohlen und entsprechend vorbereitete Kleidung könnten einen ähnlichen Infraroteffekt gehabt haben.«
»Auch daran haben wir gedacht«, entgegnete Casaceli. »Aber wir wissen, daß kein Bluff versucht worden ist.«
Er griff nach einem weiteren Foto und hielt es hoch.
»Einer der Täter hat Fingerabdrücke hinterlassen. Sie wollen doch wohl nicht sagen, daß die von einem Menschen stammen? Auch bei ihnen haben wir uns natürlich durch Infrarot entsprechend abgesichert.«
Die Darstellung zeigte nicht die feinen Linien, wie sie für Menschen typisch waren, sondern breite, auseinanderstrebende Papillarleisten, die entfernt an positronische Druckschaltungen erinnerten. Ich hatte etwas Ähnliches niemals zuvor gesehen.
»Gibt es irgendwelche entsprechende Unterlagen über die Soghmoler?« fragte ich.
Casaceli schüttelte den Kopf, und auch General Reling verneinte.
»Leider nicht«, bemerkte er. »Sonst wären wir jetzt schon weiter.«
»Aber das ist noch nicht alles«, sagte der Italiener. »Sehen Sie hier.«
Er hob eines der Gläser mit dem medizinischen Präparat hoch. Es sah rosig aus wie ausgeblutetes menschliches Gewebe, hatte aber einen schwammartigen Charakter und schien von unregelmäßigen Wucherungen durchsetzt zu sein.
»Was ist das?« fragte Hannibal. »Hat einer der Einbrecher ein wenig von seiner Gehirnmasse zurückgelassen, damit uns die Verfolgung nicht ganz so schwer
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