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Notlösung vorgesehen

Notlösung vorgesehen

Titel: Notlösung vorgesehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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hielt es durch­aus für mög­lich, daß die­ser man­geln­de Er­folg nicht nur ein­ge­plant, son­dern auch voll be­ab­sich­tigt ge­we­sen war.
    Wer so leicht bei vier­zehn At­ten­ta­ten al­les un­be­scha­det über­steht wie wir GWA-Schat­ten, der könn­te sei­nen Geg­ner un­ter­schät­zen und bei wei­te­ren Ak­tio­nen je­nes Maß an Leicht­sinn ein­rei­ßen las­sen, das sich als töd­lich er­wies.
    Nun, die Frem­den soll­ten sich ge­täuscht ha­ben.
    Ich wand­te mich an Re­ling.
    »Bei den An­schlä­gen auf GWA-Schat­ten sind im­mer­hin Res­te von den At­ten­tä­tern ver­blie­ben«, sag­te ich. »Sind bei der Un­ter­su­chung ähn­li­che Fest­stel­lun­gen ge­trof­fen wor­den, wie sie die Me­di­zi­ner von MA­DE ge­macht ha­ben?«
    Re­ling schüt­tel­te den Kopf.
    »Kein Be­weis für ex­tra­ter­rest­ri­sches Le­ben, wenn Sie das mei­nen.«
    »Al­so kein Zu­sam­men­hang?«
    »Das kann noch nie­mand sa­gen«, warf Mat­teo Ca­sa­ce­li ein, der es of­fen­bar nicht ver­trug, daß die Dis­kus­si­on an ihm vor­bei­lief.
    »Was noch?« frag­te Han­ni­bal, wo­bei er herz­haft gähn­te, oh­ne die Hand vor den Mund zu hal­ten.
    »Ge­nügt das nicht?«
    »Mei­nen Sie?«
    Der Mann mit den gol­de­nen Au­gen preß­te die Lip­pen auf­ein­an­der.
    »Wir konn­ten er­mit­teln, daß die Tä­ter sich kurz­fris­tig mit dem Ent­führ­ten auf dem Qua­dran­ten Neu-Schwa­ben­land und dem Kö­ni­gin-Maud-Land auf­ge­hal­ten ha­ben. Da­nach ver­liert sich die Spur. Fest steht, daß die Frem­den ein Flug­ge­rät be­nutzt ha­ben müs­sen, das über ei­ne An­ti­grav­tech­nik ver­fügt. Sie konn­ten senk­recht star­ten und lan­den, oh­ne daß da­bei durch et­wa vor­han­de­ne Ro­tor­krän­ze Schnee auf­ge­wir­belt wor­den wä­re.«
    »Und wie­der­um kei­ne Or­tung?« frag­te ich.
    Ca­sa­ce­li schüt­tel­te den Kopf.
     
    *
     
    Fünf Stun­den spä­ter trom­mel­te uns Ge­ne­ral Ar­nold G. Re­ling zu ei­ner wei­te­ren Kon­fe­renz zu­sam­men. Die­ses Mal war ne­ben Ge­ne­ral­ma­jor Mat­teo Ca­sa­ce­li auch Dr. Fra­mus G. Al­li­son da­bei. Er grins­te Han­ni­bal und mich breit an, als wir ein­tra­ten. Der aus­tra­li­sche Ma­ri­ne­of­fi­zier und Na­vy-Fach­wis­sen­schaft­ler freu­te sich of­fen­sicht­lich, daß ihm ei­ne Über­ra­schung ge­lun­gen war.
    »Sie ha­ben spä­ter Zeit, sich freund­lichst zu be­grü­ßen«, sag­te der GWA-Boß. Er war­te­te ab, bis der Zwerg und ich Platz ge­nom­men hat­ten. Dann er­öff­ne­te er uns: »Ich den­ke, wir ha­ben ei­ne ers­te Spur.«
    Er dreh­te sich schwer­fäl­lig um und deu­te­te auf ei­ne Welt­kar­te.
    »Hier im Ge­biet des Re­cher­che-Ar­chi­pels tut sich et­was. Wir ha­ben ei­ne ein­deu­tig un­ge­setz­li­che Ak­ti­vi­tät fest­ge­stellt.«
    »TES­CO-Jä­ger ha­ben in die­sem Ge­biet ener­gie­pro­du­zie­ren­de Fu­si­ons­re­ak­to­ren ge­or­tet«, füg­te Mat­teo Ca­sa­ce­li er­regt hin­zu.
    Der Al­te blick­te ihn ver­wei­send an. Er lieb­te es durch­aus nicht, wäh­rend sei­ner Aus­füh­run­gen un­ter­bro­chen zu wer­den. Der ita­lie­ni­sche Ge­ne­ral­ma­jor schi­en da­für je­doch kein Ge­fühl zu ha­ben.
    »Wie Sie ge­nau wis­sen dürf­ten, soll­te aber ei­gent­lich in dem ge­sam­ten Raum Aus­tra­li­ens nicht ein ein­zi­ges Ge­rät die­ser Art in Be­trieb sein«, fuhr er un­ver­dros­sen fort.
    Ge­ne­ral Re­ling räus­per­te sich, und das ge­nüg­te, Ca­sa­ce­li end­lich be­grei­fen zu las­sen und ihn in sei­ne Schran­ken zu ver­wei­sen. Die bei­den so un­ter­schied­li­chen Män­ner blick­ten sich kurz an, und der MA­DE-Mann beug­te sich der über­ra­gen­den Per­sön­lich keit des GWA-Chefs, der er nichts ent­ge­gen­zu­set­zen hat­te.
    »Wo ist die Ver­bin­dung zu Pro­fes­sor Ra­mi­rez?« er­kun­dig­te ich mich so ru­hig, als sei mir nichts auf­ge­fal­len. Ma­jor Utan aber feix­te der­art un­ver­fro­ren, daß Ca­sa­ce­li um ei­ne Nu­an­ce blei­cher wur­de. Ich sah die Mus­keln un­ter der nuß­brau­nen Haut sei­ner Wan­gen zu­cken. Er fuhr sich mit den Fin­ger­spit­zen über den Lip­pen­bart.
    Re­ling tipp­te mit dem Zei­ge­fin­ger auf die Kar­te.
    »Ge­nau hier auf dem

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