Notlösung vorgesehen
Recherche-Archipel hat früher ein Forschungsinstitut bestanden, das sich nicht nur mit ähnlichen Problemen beschäftigte wie Professor Ramirez, sondern auch in enger Beziehung zu diesem stand. Wie aus den Unterlagen des Professors klar ersichtlich ist, hat er häufig mit dem Leiter dieses Instituts korrespondiert. Dabei ging es stets um den Austausch wissenschaftlicher Erkenntnisse.«
»Das Institut auf dem Recherche-Archipel steht noch«, sagte ich, wobei ich eine Vermutung aussprach. »Es mußte in aller Eile geräumt werden, als es zur Katastrophe kam. Das wissenschaftliche Material blieb zum größten Teil zurück. Ist es so?«
»Absolut richtig, Thor«, erwiderte der Chef. »Ist damit Ihre Frage ausreichend beantwortet?«
Ich nickte. Die Verbindung schien völlig klar zu sein.
»Was geschieht dort auf der anderen Seite des Pols?« erkundigte ich mich. Wir waren nicht weit von Australien entfernt. Nur die Antarktis lag zwischen uns und dem benannten Archipel.
»Das wissen wir noch nicht mit absoluter Sicherheit«, antwortete Reling.
»Aber wir haben eine ganze Reihe von Hinweisen, die einige Schlüsse erlauben«, mischte sich Dr. Framus G. Allison temperamentvoll ein, ohne dadurch seinerseits den Unwillen des Generals hervorzurufen. Der Australier war ein hochqualifizierter Wissenschaftler, dessen kühne Ideen manchmal weit über das Ziel hinausschossen, der aber häufig genug recht gehabt hatte mit seinen Überlegungen, während wir nur zu leicht bereit gewesen waren, sie als zu phantastisch zurückzuweisen.
»Wir haben das Gebiet natürlich mit Hilfe von Satellitenkameras genauestens unter die Lupe genommen«, fuhr er fort. »Infrarotkameras, Strukturortungsgeräte, Energieerfassung und was sonst noch alles da oben herumschwirrt, wurden eingesetzt. Und siehe da, wir erhielten die Bestätigung dafür, daß sich da unten einige Leute mit dem Aufbau von Geräten befassen. Auf einer der Aufnahmen ist ein Teil eines marsianischen Fluggleiters zu sehen. Hier.«
Er warf mir mit einer geschickten Bewegung ein Großfoto zu. Es segelte durch die Luft, stieg unmittelbar vor mir steil auf und schien abkippen zu wollen, drehte sich dann jedoch und glitt mir in die Hand, ohne daß ich mir besondere Mühe geben mußte. Auf dem gestochen scharfen Farbfoto war der hintere Teil des Gleiters zu sehen. Der vordere steckte in einer haushohen Maschine, die unter einer flammend roten Plastikfolie verborgen war.
»Und hier!« Wieder schleuderte er ein Foto zu mir herüber, das wiederum die gleiche Flugbahn verfolgte. Matteo Casaceli verfolgte das Gespräch mit steigender Verbitterung. Er verstand nicht, daß sich Allison in der Anwesenheit General Relings so ungezwungen benehmen konnte, ohne scharf zurechtgewiesen zu werden.
Ich betrachtete das Bild. Hannibal erhob sich ächzend aus seinem Sessel und stellte sich hinter mich. Er konnte mir über die Schulter sehen, ohne sich auf die Zehenspitzen stellen zu müssen.
Ich tippte mit dem Zeigefinger auf eine mit einem weißen Pfeil markierte Stelle, an der ein menschlicher Arm, eine Hand und ein Bein zu erkennen waren.
Das nächste Foto folgte bereits. Es war eine Infrarotaufnahme, die zahlreiche Bewegungen zwischen der haushohen Maschine und einer anderen, etwas kleineren zeigten, aber keine Einzelheiten deutlich machte. Aus den verschwommenen Wärmelinien war lediglich zu schließen, daß sich hier eine Anzahl von lebenden Wesen bewegt hatte.
Irgendwo unter den Bergen von aufgetürmtem Material mußte das ehemalige Forschungsinstitut liegen.
»Wer auch immer sich auf
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