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Notlösung vorgesehen

Notlösung vorgesehen

Titel: Notlösung vorgesehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Re­cher­che-Ar­chi­pel hat frü­her ein For­schungs­in­sti­tut be­stan­den, das sich nicht nur mit ähn­li­chen Pro­ble­men be­schäf­tig­te wie Pro­fes­sor Ra­mi­rez, son­dern auch in en­ger Be­zie­hung zu die­sem stand. Wie aus den Un­ter­la­gen des Pro­fes­sors klar er­sicht­lich ist, hat er häu­fig mit dem Lei­ter die­ses In­sti­tuts kor­re­spon­diert. Da­bei ging es stets um den Aus­tausch wis­sen­schaft­li­cher Er­kennt­nis­se.«
    »Das In­sti­tut auf dem Re­cher­che-Ar­chi­pel steht noch«, sag­te ich, wo­bei ich ei­ne Ver­mu­tung aus­sprach. »Es muß­te in al­ler Ei­le ge­räumt wer­den, als es zur Ka­ta­stro­phe kam. Das wis­sen­schaft­li­che Ma­te­ri­al blieb zum größ­ten Teil zu­rück. Ist es so?«
    »Ab­so­lut rich­tig, Thor«, er­wi­der­te der Chef. »Ist da­mit Ih­re Fra­ge aus­rei­chend be­ant­wor­tet?«
    Ich nick­te. Die Ver­bin­dung schi­en völ­lig klar zu sein.
    »Was ge­schieht dort auf der an­de­ren Sei­te des Pols?« er­kun­dig­te ich mich. Wir wa­ren nicht weit von Aus­tra­li­en ent­fernt. Nur die Ant­ark­tis lag zwi­schen uns und dem be­nann­ten Ar­chi­pel.
    »Das wis­sen wir noch nicht mit ab­so­lu­ter Si­cher­heit«, ant­wor­te­te Re­ling.
    »Aber wir ha­ben ei­ne gan­ze Rei­he von Hin­wei­sen, die ei­ni­ge Schlüs­se er­lau­ben«, misch­te sich Dr. Fra­mus G. Al­li­son tem­pe­ra­ment­voll ein, oh­ne da­durch sei­ner­seits den Un­wil­len des Ge­ne­rals her­vor­zu­ru­fen. Der Aus­tra­lier war ein hoch­qua­li­fi­zier­ter Wis­sen­schaft­ler, des­sen küh­ne Ide­en manch­mal weit über das Ziel hin­aus­schos­sen, der aber häu­fig ge­nug recht ge­habt hat­te mit sei­nen Über­le­gun­gen, wäh­rend wir nur zu leicht be­reit ge­we­sen wa­ren, sie als zu phan­tas­tisch zu­rück­zu­wei­sen.
    »Wir ha­ben das Ge­biet na­tür­lich mit Hil­fe von Sa­tel­li­ten­ka­me­ras ge­naues­tens un­ter die Lu­pe ge­nom­men«, fuhr er fort. »In­fra­rot­ka­me­ras, Struk­tu­r­or­tungs­ge­rä­te, Ener­gie­er­fas­sung und was sonst noch al­les da oben her­um­schwirrt, wur­den ein­ge­setzt. Und sie­he da, wir er­hiel­ten die Be­stä­ti­gung da­für, daß sich da un­ten ei­ni­ge Leu­te mit dem Auf­bau von Ge­rä­ten be­fas­sen. Auf ei­ner der Auf­nah­men ist ein Teil ei­nes mar­sia­ni­schen Flug­glei­ters zu se­hen. Hier.«
    Er warf mir mit ei­ner ge­schick­ten Be­we­gung ein Groß­fo­to zu. Es se­gel­te durch die Luft, stieg un­mit­tel­bar vor mir steil auf und schi­en ab­kip­pen zu wol­len, dreh­te sich dann je­doch und glitt mir in die Hand, oh­ne daß ich mir be­son­de­re Mü­he ge­ben muß­te. Auf dem ge­sto­chen schar­fen Farb­fo­to war der hin­te­re Teil des Glei­ters zu se­hen. Der vor­de­re steck­te in ei­ner haus­ho­hen Ma­schi­ne, die un­ter ei­ner flam­mend ro­ten Plas­tik­fo­lie ver­bor­gen war.
    »Und hier!« Wie­der schleu­der­te er ein Fo­to zu mir her­über, das wie­der­um die glei­che Flug­bahn ver­folg­te. Mat­teo Ca­sa­ce­li ver­folg­te das Ge­spräch mit stei­gen­der Ver­bit­te­rung. Er ver­stand nicht, daß sich Al­li­son in der An­we­sen­heit Ge­ne­ral Re­lings so un­ge­zwun­gen be­neh­men konn­te, oh­ne scharf zu­recht­ge­wie­sen zu wer­den.
    Ich be­trach­te­te das Bild. Han­ni­bal er­hob sich äch­zend aus sei­nem Ses­sel und stell­te sich hin­ter mich. Er konn­te mir über die Schul­ter se­hen, oh­ne sich auf die Ze­hen­spit­zen stel­len zu müs­sen.
    Ich tipp­te mit dem Zei­ge­fin­ger auf ei­ne mit ei­nem wei­ßen Pfeil mar­kier­te Stel­le, an der ein mensch­li­cher Arm, ei­ne Hand und ein Bein zu er­ken­nen wa­ren.
    Das nächs­te Fo­to folg­te be­reits. Es war ei­ne In­fra­rot­auf­nah­me, die zahl­rei­che Be­we­gun­gen zwi­schen der haus­ho­hen Ma­schi­ne und ei­ner an­de­ren, et­was klei­ne­ren zeig­ten, aber kei­ne Ein­zel­hei­ten deut­lich mach­te. Aus den ver­schwom­me­nen Wär­me­li­ni­en war le­dig­lich zu schlie­ßen, daß sich hier ei­ne An­zahl von le­ben­den We­sen be­wegt hat­te.
    Ir­gend­wo un­ter den Ber­gen von auf­ge­türm­tem Ma­te­ri­al muß­te das ehe­ma­li­ge For­schungs­in­sti­tut lie­gen.
    »Wer auch im­mer sich auf

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