Notlösung vorgesehen

an­de­re Ver­kehrs­mit­tel um­stei­gen. Ich ver­mu­te, daß al­le An­schlä­ge auf von uns be­nutz­ten Stütz­punk­ten er­folgt sind.«
    »Das ist rich­tig«, be­stä­tig­te der Chef. Er er­hob sich und eil­te zu ei­ner Wand­kar­te. Mit dem Zei­ge­fin­ger tipp­te er auf ver­schie­de­ne Or­te, die al­le mi­li­tä­ri­sche Stütz­punk­te an­zeig­ten. »Ge­wis­se Er­eig­nis­se wa­ren der Grund da­für, daß in die­sen Ta­gen be­son­ders vie­le Schat­ten be­wegt wur­den.«
    Das war sei­ne Art an­zu­zei­gen, daß er ei­ne Rei­he von Be­feh­len er­teilt hat­te, auf Grund de­rer GWA-Schat­ten ih­ren bis­he­ri­gen Auf­ent­halts­ort ver­las­sen und sich zu ei­nem neu­en be­ge­ben hat­ten. In GWA-ty­pi­scher Stra­te­gie hat­te er die Män­ner, die ihm für be­stimm­te Auf­ga­ben am ge­eig­nets­ten zu sein schie­nen, zu dem für sie güns­tigs­ten Ein­satz­punkt der Er­de ge­lei­tet.
    »Ich weiß, was Sie sa­gen woll­ten, Thor. Al­le die­se Män­ner tru­gen Plas­tik­mas­ken und wa­ren da­durch dem Geg­ner als GWA-Schat­ten kennt­lich.«
    So muß­te es ge­we­sen sein. Un­ser un­be­kann­ter Ge­gen­spie­ler hat­te ei­ne gan­ze An­zahl von At­ten­tä­tern in wich­ti­ge Stütz­punk­te der drei Kon­ti­nen­te ein­ge­schleust. Sie al­le hat­ten die ei­ne Auf­ga be ge­habt, GWA-Schat­ten auf­zu­lau­ern und sie zu er­schie­ßen. Der Miß­er­folg die­ser Ak­ti­on deu­te­te dar­auf hin, daß al­le schlecht aus­ge­bil­det ge­we­sen wa­ren.
    »Un­se­re Ge­gen­maß­nah­men sind be­reits an­ge­lau­fen«, er­klär­te Re­ling. »Die Stütz­punk­te wer­den sys­te­ma­tisch durch­ge­kämmt. Die Si­cher­heits­maß­nah­men sind ver­stärkt wor­den. Wei­te­re At­ten­ta­te wird es nicht ge­ben.«
    Er kehr­te zu sei­nem Ses­sel zu­rück.
    »In die­ser Sa­che wer­den wir wei­ter er­mit­teln. So­bald die ers­ten In­for­ma­tio­nen vor­lie­gen, wer­den Sie mehr er­fah­ren«, sag­te er mit nun­mehr un­be­weg­ter Mie­ne. Er schi­en be­reits ver­ges­sen zu ha­ben, wie­viel Auf­re­gung die Rei­he der An­schlä­ge ver­ur­sacht hat­te. »Wir ha­ben uns mit ei­nem an­de­ren Pro­blem zu be­fas­sen.«
    »Pro­fes­sor Ra­mi­rez«, warf der Klei­ne ein.
    Ich er­in­ner­te mich an das, was ich von TS-19 ge­hört hat­te. Te le­pa­thisch ver­such­te ich zu son­die­ren, was Han­ni­bal be­reits wuß te. Der Zwerg kap­sel­te sich je­doch ab und grins­te mich in ge­ra­de­zu un­ver­schäm­ter Wei­se an.
    »Der Ge­hirn­for­scher hat sich mit bis­her un­be­deu­ten­den Pro­ble­men be­faßt. Er selbst hat schließ­lich nicht ge­merkt, daß er auf ein me­di­zi­ni­sches Phä­no­men ge­sto­ßen ist, das uns viel­leicht hel fen könn­te, er­heb­li­che Schwie­rig­kei­ten zu über­win­den, die wir bei der In­tel­li­gen­z­auf­sto­ckung hat­ten.«
    Über­rascht blick­te ich auf. Da­mit hat­te ich nicht ge­rech­net. Schlag­ar­tig er­in­ner­te ich mich dar­an, daß Han­ni­bal und ich auf dem Mars ei­ne In­tel­li­gen­z­auf­sto­ckung auf über 50 Neu-Orb­ton er­hal­ten hat­ten. Wir wa­ren ein er­heb­li­ches Ri­si­ko ein­ge­gan­gen, als wir uns die­ser Pro­ze­dur un­ter­war­fen, denn das Ge­hirn an­de­rer Kan­di­da­ten war un­ter der Ein­wir­kung der alt­mar­sia­ni­schen Po­sitro­nik re­gel­recht ver­brannt. Die Ur­sa­che da­für war uns vor­läu­fig un­klar. Wir konn­ten nur ver­mu­ten, daß Han­ni­bal und ich das Ex­pe­ri­ment er­folg­reich über­stan­den hat­ten, weil bei uns ge­wis­se Mu­ta­tio­nen vor­la­gen, die durch ge­wag­te Ope­ra­tio­nen ein­ge­lei­tet wor­den wa­ren.
    Re­ling er­wi­der­te mei­ne Bli­cke. Er zeig­te ein hu­mor­lo­ses La­chen, das mir Ah­nung da­von ver­mit­tel­te, wie ver­zwei­felt er sich be­müh­te, mehr Men­schen zu fin­den, die ei­ne In­tel­li­gen­z­auf­sto­ckung über­ste­hen und da­mit auf un­ser Ni­veau auf­rücken konn­ten.
    »Aha«, be­merk­te Han­ni­bal mit un­über­hör­ba­rer Bit­ter­keit. »Den Obe­ren die­ser Welt flat­tern al­so nach wie vor die Knie an­ge­sichts der ab­so­lu­ten Si­cher­heit, daß die GWA-Schat­ten HC-9 und MA-23, de­nen man vor­her un­ge­niert im Ge­hirn