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Notlösung vorgesehen

Notlösung vorgesehen

Titel: Notlösung vorgesehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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auf, daß Ca­sa­ce­li uns bei­de ver­wun­dert mus­ter­te. Sei­ne gol­den glän­zen­den Au­gen ruck­ten ner­vös hin und her.
    »Was ge­schieht hier?« frag­te er.
    »Gleich ei­ne gan­ze Men­ge, Sir«, er­wi­der­te der Zwerg see­len­ru­hig. »Wenn wir näm­lich noch län­ger hier ste­hen­blei­ben, als ob wir auf ei­ner Kunst­aus­stel­lung wä­ren, dann ha­ben ge­wis­se Leu­te ein all­zu leich­tes Spiel, wenn sie ver­su­chen, uns ab­zu­knal­len.«
    »Wie mei­nen Sie das?«
    Wir pack­ten ihn und ras­ten mit ihm auf einen haus­ho­hen Con­tai­ner zu, der an der Sei­te auf­ge­platzt war. Er be­griff im­mer­hin, daß hin­ter den ver­klau­su­lier­ten Sät­zen Ut­ans bit­te­rer Ernst stand. Er rann­te zwi­schen uns und warf sich ge­mein­sam mit uns zwi­schen ver­bo­ge­ne Ma­schi­nen­tei­le. Über uns war ein rie­si­ges Plas­tik­stück der Hül­le her­aus­ge­bro­chen und bil­de­te ei­ne Art Dach, un­ter dem wir uns re­la­tiv gut ver­ste­cken konn­ten.
    »Im Rah­men ei­ner all­ge­mei­nen Ge­sund­heits­für­sor­ge dürf­te es bes­ser sein, die Schutz­schirm­pro­jek­to­ren nicht ein­zu­schal­ten«, stell­te Han­ni­bal fest.
    »Warum nicht?« frag­te Ca­sa­ce­li.
    »Weil Sie dann so gut wie tot wä­ren.« Er grins­te mich an. »He, Großer, Po­ma­den-Gent­le­mans Pracht­stück be­greift noch im­mer nicht. Willst du es ihm er­klä­ren?«
    »Ich ver­bie­te Ih­nen, in die­sem Ton von mei­nem Chef zu spre­chen«, sag­te er wü­tend.
    »Im­mer­hin weiß er ge­nau, wen ich mit Po­ma­den-Hei­ni mei ne«, un­ter­strich der Klei­ne und ver­wan­del­te sein Ge­sicht in ei­ne ein­zig­ar­ti­ge Fal­ten­land­schaft.
    »Wenn wir die Schirm­pro­jek­to­ren be­nut­zen, Sir, dann könn­ten wir durch Ener­gie­or­tung er­faßt wer­den. Die Frem­den wür­den zwei­fel­los so­fort auf uns schie­ßen. Uns wür­de das nicht be­son ders viel scha­den, da wir ge­schützt wä­ren. Der ein­zig Leid­tra­gen de wä­ren Sie.«
    »Aha, ich ver­ste­he.«
    »Das ging im­mer­hin schon schnel­ler als beim letz­ten­mal«, sag­te Utan fei­xend.
    »Hal­ten Sie den Mund, Sie …«, be­gann Mat­teo Ca­sa­ce­li, un­ter­brach sich je­doch, weil in die­sem Mo­ment ein mar­sia­ni­scher Glei­ter zi­schend über uns hin­weg­jag­te. Wir sa­hen Me­tall auf­blit­zen und die Um­ris­se von meh­re­ren hu­ma­noi­den Ge­stal­ten un­ter der ab­ge­dun­kel­ten Pan­zer­plast­kup­pel.
    Vor­sichts­hal­ber scho­ben wir uns tiefer in den Schat­ten. Ich blick­te nach oben. Ei­ne Se­rie von arm­di­cken Blit­zen zuck­te aus dem Bug der Ma­schi­ne, und dort, wo wir ge­gen den Rie­sen ge­kämpft hat­ten, schi­en sich die Er­de zu öff­nen. Glut­flüs­si­ges Ma­te­ri­al stieg röh­rend in die Hö­he, als sei ur­plötz­lich ein Vul­kan ent­stan­den.
    »Das ist ein Bluff«, flüs­ter­te Han­ni­bal. »Das ist ein ver­damm­ter Bluff. Auf den fal­len wir nicht her­ein.«
    Ich hör­te das ty­pi­sche Ge­räusch ei­nes her­an­flie­gen­den TES CO-Jä­gers.
    »Die wer­den doch wohl nicht schie­ßen?« brüll­te Ca­sa­ce­li. Er trat ei­ni­ge Schrit­te vor, um bes­ser se­hen zu kön­nen. Ich folg­te ihm in der Ab­sicht, ihn zu­rück­zu­rei­ßen. Da­bei be­ob­ach­te­te ich, daß der Dis­kus­jä­ger das Feu­er mit Ra­ke­ten auf den Mars­glei­ter er­öff­ne­te. Die Pro­jek­ti­le bohr­ten sich in die Flan­ken der Ma­schi ne und zer­fetz­ten sie.
    Der Glei­ter zer­barst, und die Kör­per von drei hu­ma­noi­den We­sen wur­den her­aus­ge­schleu­dert. Ei­ner von ih­nen stürz­te et­wa hun­dert Me­ter von uns ent­fernt zwi­schen die Con­tai­ner. Ich rann te au­gen­blick­lich los. Nach ei­ni­gen Me­tern blick­te ich über die Schul­ter zu­rück, um mich da­von zu über­zeu­gen, daß Han­ni­bal Ca­sa­ce­li dar­an hin­der­te, mir zu fol­gen. Der Ita­lie­ner wä­re mir nur hin­der­lich ge­we­sen.
    Ich setz­te über die Kis­ten und Käs­ten hin­weg. Rat­ten flüch­te ten krei­schend, und ein Vo­gel­schwarm rausch­te in nied­ri­ger Hö­he über mich hin­weg. Er moch­te durch die Ex­plo­sio­nen auf­ge­scheucht wor­den sein.
    Dann beug­te ich mich auch schon über den zer­schmet­ter­ten Kör­per. Ob­wohl der An­blick

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