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Notlösung vorgesehen

Notlösung vorgesehen

Titel: Notlösung vorgesehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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ver­spre­chen Sie sich da­von, wenn wir wei­ter vor­drin­gen?«
    »Das wird sich zei­gen«, er­wi­der­te ich. »Wir wer­den se­hen, ob es sich lohnt oder nicht. Ich glau­be dar­an, daß wir nach wie vor gu­te Er­folgs­aus­sich­ten ha­ben.«
    Ich be­schleu­nig­te mei­ne Schrit­te. Wir muß­ten die Zeit nut­zen. Auch die Ge­gen­par­tei wuß­te, daß sie nicht mehr viel län­ger un­ge­stört ar­bei­ten konn­te. Wenn wir noch et­was We­sent­li­ches her­aus­fin­den woll­ten, dann muß­te das bald ge­sche­hen.
    Han­ni­bal warf sich über­ra­schend auf den Bo­den. Er hat­te meh­re­re auf­ge­türm­te Con­tai­ner er­reicht und konn­te of­fen­sicht­lich durch die Lücken zwi­schen ih­nen et­was er­ken­nen.
    »Vor­sicht«, rief ich Ca­sa­ce­li zu. Wir schlos­sen zu dem Klei­nen auf und nä­her­ten uns krie­chend sei­ner Po­si­ti­on. Er deu­te­te nach vorn. Als er et­was zur Sei­te rück­te, gab er mir den Blick durch einen Spalt zwi­schen ei­ni­gen Kis­ten frei. Un­mit­tel­bar vor mir lag die ro­te Plas­tik­fo­lie, die die Frem­den vor un­se­ren Or­tungs- und Ob­ser­va­ti­ons­ge­rä­ten ab­schirm­te. Wir be­fan­den uns aber et­was un­ter ih­rem Ni­veau. Ich konn­te das Dach ei­nes Ge­bäu­des und ei­ni­ge Fens­ter se­hen, hin­ter de­nen Licht brann­te. Durch die ab­ge­dun­kel­ten Schei­ben konn­te ich die Um­ris­se ei­ni­ger Ge­stal­ten er­ken­nen, die sich in of­fen­sicht­li­cher Hast durch die Räu­me be­weg­ten.
    Wir wa­ren am Ziel.
    Von ro­ten und grü­nen Be­häl­tern zum größ­ten Teil ver­deckt stan­den zwei Mars­glei­ter et­wa drei­ßig Me­ter von uns ent­fernt auf ei­nem an­de­ren Teil des Ge­bäu­des.
    »Las­sen wir sie ab­zie­hen, Großer?« frag­te Utan.
    Be­vor ich ant­wor­ten konn­te, ver­schwan­den die Glei­ter!
    Dort, wo eben noch die Ma­schi­nen ge­parkt hat­ten, schi­en nun nichts mehr zu sein.
    Mat­teo Ca­sa­ce­li riß sei­ne Ther­mo­rak hoch. Han­ni­bal fuhr flu­chend her­um, pack­te die Waf­fe und stieß sie zur Sei­te.
    »Nicht doch«, sag­te er är­ger­lich.
    »Was denn?« frag­te Ca­sa­ce­li ver­wirrt. »Eben woll­ten Sie selbst schie­ßen.«
    »Das ist schon ei­ne Ewig­keit her. Jetzt sieht al­les an­ders aus. Über­le­gen Sie doch, Mann. Wir sind ein paar Se­kun­den zu spät ge­kom­men. Die Frem­den ha­ben Tarn­kap­pen-Feld­wei­chen­ge­rä­te mar­sia­ni­schen Ur­sprungs ein­ge­baut.«
    »Den­ken Sie nur, Ma­jor, dar­auf bin ich auch schon ge­kom­men.«
    »Fein. Dann wer­den Sie viel­leicht auch dar­an den­ken, daß dort drü­ben wahr­schein­lich auch Schutz­schir­me auf­ge­baut wor­den sein könn­ten. Und was ma­chen Sie dann?«
    Der Mann mit den gol­de­nen Au­gen schob sei­ne Waf­fe in den Gür­tel zu­rück. Er sah ein, daß es für ei­ne Lö­sung mit Waf­fen­ge­walt nun tat­säch­lich zu spät war. Wir muß­ten auf ei­ne an­de­re Chan­ce war­ten. Wenn wir das Feu­er auf un­sicht­bar ge­wor­de­ne Zie­le er­öff­net hät­ten, dann hät­ten die Fol­gen un­ab­seh­bar sein kön­nen. Al­so galt es, ab­zu­war­ten, auch wenn es schwer­fiel.
    Wir ver­nah­men nur ein lei­ses Rau­schen, als die Glei­ter un­ter der Fo­lie her­vor­flo­gen und sich ent­fern­ten. Ich zog den Ge­ne­ral­ma­jor noch et­was tiefer in un­se­re De­ckung. Wenn man uns jetzt ent­de­cken soll­te, dann wa­ren wir voll­kom­men hilf­los.
    End­los lang­sam ver­stri­chen die Se­kun­den. Dann end­lich glaub­ten wir, si­cher sein zu kön­nen, daß die Frem­den wirk­lich ab­ge­zo­gen wa­ren.
    »Wir se­hen uns das In­sti­tut an«, sag­te ich.
    Han­ni­bal eil­te uns wie­der­um vor­aus. Er sprang auf das Dach des Ge­bäu­des hin­ab und lief bis zu ei­nem of­fe­nen Dach­fens­ter. Oh­ne auf uns zu war­ten, klet­ter­te er hin­ein. Ich folg­te ihm erst, als ich mich da­von über­zeugt hat­te, daß hin­ter den Con­tai­nern nicht doch noch ein oder zwei Mars­glei­ter stan­den.
    Die te­le­pa­thi­sche Son­die­rung des Ge­biets er­gab nichts, und doch wur­de ich das Ge­fühl nicht los, daß wir nicht al­lein wa­ren. Ir­gend et­was stimm­te nicht.
    Mat­teo Ca­sa­ce­li schloß die Lu­ke über uns. Han­ni­bal er­war­te­te uns an ei­nem er­leuch­te­ten

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