Notlösung vorgesehen
versprechen Sie sich davon, wenn wir weiter vordringen?«
»Das wird sich zeigen«, erwiderte ich. »Wir werden sehen, ob es sich lohnt oder nicht. Ich glaube daran, daß wir nach wie vor gute Erfolgsaussichten haben.«
Ich beschleunigte meine Schritte. Wir mußten die Zeit nutzen. Auch die Gegenpartei wußte, daß sie nicht mehr viel länger ungestört arbeiten konnte. Wenn wir noch etwas Wesentliches herausfinden wollten, dann mußte das bald geschehen.
Hannibal warf sich überraschend auf den Boden. Er hatte mehrere aufgetürmte Container erreicht und konnte offensichtlich durch die Lücken zwischen ihnen etwas erkennen.
»Vorsicht«, rief ich Casaceli zu. Wir schlossen zu dem Kleinen auf und näherten uns kriechend seiner Position. Er deutete nach vorn. Als er etwas zur Seite rückte, gab er mir den Blick durch einen Spalt zwischen einigen Kisten frei. Unmittelbar vor mir lag die rote Plastikfolie, die die Fremden vor unseren Ortungs- und Observationsgeräten abschirmte. Wir befanden uns aber etwas unter ihrem Niveau. Ich konnte das Dach eines Gebäudes und einige Fenster sehen, hinter denen Licht brannte. Durch die abgedunkelten Scheiben konnte ich die Umrisse einiger Gestalten erkennen, die sich in offensichtlicher Hast durch die Räume bewegten.
Wir waren am Ziel.
Von roten und grünen Behältern zum größten Teil verdeckt standen zwei Marsgleiter etwa dreißig Meter von uns entfernt auf einem anderen Teil des Gebäudes.
»Lassen wir sie abziehen, Großer?« fragte Utan.
Bevor ich antworten konnte, verschwanden die Gleiter!
Dort, wo eben noch die Maschinen geparkt hatten, schien nun nichts mehr zu sein.
Matteo Casaceli riß seine Thermorak hoch. Hannibal fuhr fluchend herum, packte die Waffe und stieß sie zur Seite.
»Nicht doch«, sagte er ärgerlich.
»Was denn?« fragte Casaceli verwirrt. »Eben wollten Sie selbst schießen.«
»Das ist schon eine Ewigkeit her. Jetzt sieht alles anders aus. Überlegen Sie doch, Mann. Wir sind ein paar Sekunden zu spät gekommen. Die Fremden haben Tarnkappen-Feldweichengeräte marsianischen Ursprungs eingebaut.«
»Denken Sie nur, Major, darauf bin ich auch schon gekommen.«
»Fein. Dann werden Sie vielleicht auch daran denken, daß dort drüben wahrscheinlich auch Schutzschirme aufgebaut worden sein könnten. Und was machen Sie dann?«
Der Mann mit den goldenen Augen schob seine Waffe in den Gürtel zurück. Er sah ein, daß es für eine Lösung mit Waffengewalt nun tatsächlich zu spät war. Wir mußten auf eine andere Chance warten. Wenn wir das Feuer auf unsichtbar gewordene Ziele eröffnet hätten, dann hätten die Folgen unabsehbar sein können. Also galt es, abzuwarten, auch wenn es schwerfiel.
Wir vernahmen nur ein leises Rauschen, als die Gleiter unter der Folie hervorflogen und sich entfernten. Ich zog den Generalmajor noch etwas tiefer in unsere Deckung. Wenn man uns jetzt entdecken sollte, dann waren wir vollkommen hilflos.
Endlos langsam verstrichen die Sekunden. Dann endlich glaubten wir, sicher sein zu können, daß die Fremden wirklich abgezogen waren.
»Wir sehen uns das Institut an«, sagte ich.
Hannibal eilte uns wiederum voraus. Er sprang auf das Dach des Gebäudes hinab und lief bis zu einem offenen Dachfenster. Ohne auf uns zu warten, kletterte er hinein. Ich folgte ihm erst, als ich mich davon überzeugt hatte, daß hinter den Containern nicht doch noch ein oder zwei Marsgleiter standen.
Die telepathische Sondierung des Gebiets ergab nichts, und doch wurde ich das Gefühl nicht los, daß wir nicht allein waren. Irgend etwas stimmte nicht.
Matteo Casaceli schloß die Luke über uns. Hannibal erwartete uns an einem erleuchteten
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