Notlösung vorgesehen
Containerverpackungen augenblicklich zu weißglühender Flüssigkeit wurde. Der nackte Riese stürzte in diesen kochenden See hinein und verschwand augenblicklich in aufsteigenden Dämpfen. Was von seinem Körper noch übriggeblieben war, das verging nun in der brodelnden Glut, die auch mich erreichte.
Als ich mich aufrichtete, blickte ich auf meine Arme und Bei ne, von denen das mehrere tausend Grad heiße Material abtropfte, ohne daß sich der mich umgebende Schutzschirm auch nur verfärbte.
Casaceli beobachtete mich mit geweiteten Augen. Natürlich hatte er von den Geräten gehört, mit denen Hannibal und ich ausgerüstet worden waren, aber er hatte noch keines im Einsatz gesehen.
»Sie sind ein verdammter Narr«, sagte der Kleine kalt. »Besser hätten Sie die anderen kaum auf uns aufmerksam machen können.«
Es hatte keinen Sinn, ihm Vorwürfe zu machen. Casaceli hatte alles verdorben. Nun hatten wir keine Chance mehr, unbemerkt an die Stätte der geheimnisvollen Tätigkeit auf dem Recherche-Archipel heranzukommen.
Matteo Casaceli legte sich die Hand an die Kehle. Er würgte und wandte sich ab. Die Reste des toten Riesen boten keinen besonders angenehmen Anblick. Zudem ging von ihnen ein geradezu bestialischer Gestank aus. Er stieg mir in die Nase, als ich den Schutzschirmprojektor abschaltete.
4.
Wir waren noch fünf Kilometer von den Fremden entfernt. Hatten sie uns wirklich nicht bemerkt?
»Weg hier«, sagte ich. »Nichts wie weg.«
Wir zerrten Casaceli mit uns, als wir merkten, daß er seinen Schock noch nicht ganz überwunden hatte. Er war ein ehrgeiziger Mann, der leider verschwiegen hatte, daß er über so gut wie keine Einsatzerfahrung verfügte. Nun wurde er zum Hemmschuh für uns. Und ich schwor mir, mich nicht wieder erweichen zu lassen, wenn eine befreundete Macht uns eine Begleitung aufdrängen wollte. Hoffentlich versuchte Casaceli nun nicht, seinen Fehler durch doppelten Eifer wieder gutzumachen. Damit würde er uns fraglos mehr schaden als nützen.
Wir hasteten über einen langgestreckten Container, der es uns ermöglichte, etwa einen Kilometer in relativ kurzer Zeit zurückzulegen. Danach lag wieder ein Gelände vor uns, das von kleineren Behältern übersät war. Hier wimmelte es von Ratten, die keinerlei Scheu vor uns zeigten, sondern zischend auf der Stelle verharrten, bis wir sie fast unter den Füßen zertraten. Erst dann flohen sie zur Seite.
›Kannst du mich hören, Kiny?‹ fragte ich die Telepathin, die sich zur Zeit in einem Weltraumlabor aufhielt, das in einem stationären Satelliten untergebracht war. Ich wußte, daß man uns von dort oben mit Spezialgeräten zumindest als bewegliche Objekte beobachten konnte.
›Natürlich, Sir‹, antwortete sie. ›Der Italiener hat einen bösen Fehler gemacht.‹
›Das ist jetzt nicht mehr zu ändern. Was tut sich bei den Fremden?‹
›Vorläufig noch nichts, Sir. Wir können nichts erkennen. Sie verbergen sich unter einer abschirmenden Folie, die weder von Infrarotgeräten noch von den Biotastern zu durchdringen ist. Sie sind auch telepathisch nicht zu erfassen. Ich kann nur feststellen, daß sie noch dort sind, Sir.‹
›Danke, Kleines‹, gab ich zurück, ohne wesentlich beruhigt zu sein. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, daß die Außerirdischen nichts bemerkt hatten. Sie mußten etwas wissen. Irgend etwas tat sich. Oder warteten sie tatsächlich nur auf uns wie die Spinne im Netz?
Plötzlich meldete sich Kiny wieder.
›Sir‹, teilte sie mir aufgeregt mit. ›Ein Marsgleiter fliegt auf Ihre Position zu.‹
Hannibal hatte selbstverständlich mitgehört. Mir fiel erst jetzt
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