Notlösung vorgesehen
positronischen Roboteinheit zusammen, die sich mehrere Stockwerke unter uns selbst montiert hatte. Ramirez sah in ihr die eigentliche Herrscherin des Stützpunkts, da er mehrfach Zeuge gewesen war, wie sie dem Soghmoler Tarmors-Teel Befehle erteilt hatte. Dieser Tarmors-Teel war der ehemalige Erste Offizier unter Kommandant Maerec-Taarl gewesen. Auch er besaß über fünfzig Neu-Orbton und war aufgrund seines hohen Intelligenzgrads von der Robotik zum Befehlshaber über die noch frei Lebenden erhoben worden.
Professor Ramirez fürchtete diesen Mann mehr als jeden anderen. Ich konnte die Ursache seiner Ängste nicht ergründen, so sehr ich mich auch bemühte. Ich fand lediglich noch heraus, daß der Wissenschaftler an eine Machtübernahme Tarmors-Teels glaubte. Er war davon überzeugt, daß der Soghmoler die Robotik zerstören würde, sobald alle wichtigen Aufbauarbeiten erledigt waren.
So weit war ich gekommen, als sich das Türschott erneut öffnete. Vier Soghmoler befahlen uns, den Raum zu verlassen. Sie richteten ständig ihre Energiestrahler auf uns und achteten peinlich darauf, daß wir ihnen nie näher als fünf Meter kamen. Gegen sie hätten wir keine Chance gehabt, wenn wir die Absicht gehabt hätten, sie anzugreifen.
8.
Die Soghmoler lenkten uns zu einer Antigravplattform, die wenige Zentimeter über dem Boden schwebte. Sie hatte ein Format von etwa sechs Metern Breite und zwölf Metern Länge und konn te von einer Konsole aus gesteuert werden. Als wir sie betraten, traf mich die Erkenntnis wie ein Schock. Wir hatten einen schweren Fehler begangen!
Bei der Planung dieses Einsatzes hatten wir eine Größe von ausschlaggebender Bedeutung übersehen.
Der geniale soghmolische Kommandant Maerec-Taarl hatte eine Notlösung für den Fall vorgesehen, daß er scheitern sollte. Und er war gescheitert. Trotz aller Vorsicht und Skepsis war er das Opfer eines Fehlschlusses geworden.
Nun traten wir erneut zur Entscheidung mit den Soghmolern an. Dieses Mal mit seinem Ersten Offizier Tarmors-Teel, der in der Robotik einen überaus mächtigen Verbündeten besaß. Und dieser war es, den wir nicht ausreichend berücksichtigt hatten.
Per Transmitter waren 72 Soghmoler in diesen Stützpunkt gelangt. Von ihnen waren 35 noch am Leben. Das Robotgehirn erlaubte ihnen, als Individuen weiterzuexistieren. Die anderen 37 Soghmoler waren zu Zuchtzwecken entfremdet worden, weil ihr Intelligenzquotient unter 50 Neu-Orbton lag!
Mir wurde heiß und kalt zugleich. Ich merkte, daß der Kleine mich anblickte. Er war auf mich aufmerksam geworden und hatte meine Gedanken aufgefangen. Nun wußte auch er Bescheid, und ich sah ihm an, daß der Schock bei ihm nicht weniger tief saß.
Wir hätten eigentlich längst darauf kommen müssen. Dr. Framus G. Allison hatte uns mit seinen Theorien ja fast mit der Nase darauf gestoßen. Und dennoch hatten wir nicht reagiert. Für mich war es kein Trost, daß der Australier diesen Punkt selbst auch übersehen hatte.
›Das ist es, Großer‹, meldete Hannibal telepathisch, und ich vermeinte, seine schrille Stimme vernehmen zu können. ›Kannst du mir sagen, wie das Robotgehirn die Soghmoler mit einem Intelligenzquotienten von mehr als 50 Neu-Orbton von denen unterschieden hat, die weniger Grips haben?‹
Wieder einmal zeigte sich, daß wir wie ahnungslose Kinder vor dem technischen Vermächtnis der Marsianer standen. Wir hatten noch längst nicht alle Möglichkeiten erfaßt, die diese Technik zu bewältigen vermochte.
Wir hatten uns wie die Narren benommen. Unser Täuschungsmanöver mit dem Ausbruch aus dem
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