Notlösung vorgesehen
Laborgeräten bedeckten Tischen arbeiteten. Auf den ersten Blick konnte ich erkennen, daß es wirklich frei lebende Menschen und keine Biosynths waren.
»So sagen Sie doch etwas!« schrie ich und ging dabei bis an das Ende der Antigravplattform. Hannibal folgte mir wie selbstverständlich.
Die Soghmoler blieben stumm. Hinter mir glitt knirschend die Stahlwand zur Seite.
»Das Robotgehirn«, bemerkte Framus erregt.
Hannibals Hand ruckte vor. Aus dem Handgelenk heraus schleuderte er eine kleine, farblose Kapsel zu den Soghmolern hinüber. Obwohl ich wußte, was er beabsichtigte, konnte ich selbst das Ding kaum sehen. Den Soghmolern entging es völlig. Es schlug zwischen ihnen auf, und im gleichen Augenblick stiegen unsichtbare Dämpfe mit dem Nervengas Cholinaquat auf. Bis zu dieser Sekunde wußten wir nicht, ob es wirken würde. Die Außerirdischen hatten einen anderen Metabolismus als wir. Es war durchaus möglich, daß sie das Gas verkrafteten, ohne darauf zu reagieren.
Eine einzige Sekunde wurde mir zur endlos langen Zeit. Ich wartete darauf, daß sie zusammenbrechen würden, aber nichts schien zu geschehen. Dann aber wirkte das Gas. Die Soghmoler zuckten zusammen. Sie versuchten, ihre Waffen auf uns zu richten und auszulösen, während Hannibal und ich bereits zur anderen Plattform hinübersprangen. Wir warfen die Außerirdischen zu Boden, rissen die Energiestrahler an uns und fuhren herum.
Die Stahlwand war zur Seite geglitten. Dahinter war die mit Kommunikationsgeräten übersäte Wand eines Robotgehirns freigeworden.
Alarmsirenen heulten auf. Rote Lichter blinkten über der Türöffnung. Das Robothirn sah sich in seiner Existenz bedroht. Es schrie um Hilfe.
Aus einem Raum, der dem Labor gegenüber lag, kamen fünf Soghmoler hervor. Sie waren mit Energiestrahlern bewaffnet. Wir schossen sofort. Während die sonnenheißen Energiefluten über sie hinwegschwemmten, schloß sich das Stahltor mit ungeheurer Schnelligkeit. Krachend fiel es in die Sperrfugen. Dort, wo die Soghmoler eben noch gewesen waren, befand sich nun ein glutflüssiger See, aus dem giftige Gase nach oben stiegen.
»Seid ihr wahnsinnig geworden?« brüllte Framus G. Allison. Er fuchtelte wild mit den Armen. »Ihr habt alles zerstört.«
Ich warf ihm einen Energiestrahler zu.
»Passen Sie lieber auf, Framus. Es ist nichts mehr zu machen. Ich erkläre Ihnen später alles.«
»Ich will’s aber jetzt wissen«, schrie er wütend.
Ich blickte mich um. Dort wo die Biotanks mit den entstehenden Biosynths standen, erschienen etwas zwanzig gezüchtete Geschöpfe. Einige von ihnen glichen Soghmolern, andere waren Spezialkämpfer. Es waren zwei Grüngeschuppte unter ihnen, die aus Material aufgebaut worden sein mußten, das die Soghmoler von ihrem Heimatplaneten mitgebracht hatten. Ihnen folgten grausig entstellte Geschöpfe, die eindeutig fehlgesteuerten Zuchtversuchen entstammen mußten.
Uns blieb keine andere Wahl.
Wir schossen mitten in die Gruppe der Biosynths hinein. Wir vernichteten dabei nichts weiter als seelenloses Fleisch, das von einem Primitivgehirn gesteuert wurde.
Auch die Tür zum Labor flog auf. Die Gefangenen stürzten heraus.
»Hierher«, befahl Hannibal ihnen mit schriller Stimme. »Los doch. Beeilen Sie sich. Wir können uns nicht mehr länger halten.«
Sie rannten auf unsere Plattform zu und schwangen sich hinauf. Zur gleichen Zeit ließ Hannibal die Hosen herunter!
Das war, als ich es übernahm, das Antigravgerät zu steuern. Wir mußten aus der Sackgasse heraus.
Der Kleine fetzte sich die Biomasse von den Beinen. Darunter verbargen sich die
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