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Notrufsender Gorsskij

Notrufsender Gorsskij

Titel: Notrufsender Gorsskij Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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mit der ge­sun­den Rech­ten eben­falls die Dienst­waf­fe er­grif­fen.
    Wir la­gen und lau­er­ten. Un­se­re über­emp­find­lich ge­wor­de­nen Ge­hir­ne ver­nah­men ein Wo­gen und Rau­nen, das au­ßer uns nie­mand hö­ren konn­te.
    Se­kun­den spä­ter traf uns ei­ne der­art har­te Pa­ra-Wel­le auf fünf­di­men­sio­na­ler Ba­sis, daß wir schleu­nigst un­se­re Or­tungs­blocks vor­le­gen muß­ten.
    Han­ni­bal stöhn­te er­neut. Ich emp­fand jäh­lings bren­nen­de Kopf­schmer­zen. Vor mei­nen Au­gen kreis­ten Feu­er­rä­der.
    Mein Ver­stand blieb je­doch klar. Es ge­lang mir auch, die Schat­ten der un­ter­be­wuß­ten Emp­fin­dun­gen zu be­sei­ti­gen. Das be­deu­te­te die Ab­sorp­ti­on der Schock­wel­le.
    »Al­les okay?« er­kun­dig­te sich Han­ni­bal rau­nend. Er konn­te sich in­fol­ge sei­ner Blo­cka­de nur nor­mal akus­tisch ver­stän­di­gen.
    »Al­les klar. Was war das? Ich emp­fand ei­ne hef­ti­ge Schock­wel­le. Vor­her kam ei­ne wat­tier­te Wel­len­front. Sie hat dich aus dem Schlaf ge­ris­sen. Da­von wur­de ich eben­falls mun­ter.«
    »Kei­ne Ah­nung. Mir ist so ähn­lich wie bei dem Zwei­kampf mit der Mu­tan­tin.«
    Wei­te­re Hin­wei­se brauch­te er mir nicht zu ge­ben.
    Mei­ne neue Ga­be der Nacht­sich­tig­keit kam mir zu­gu­te. Durch das weit ge­öff­ne­te Zim­mer­fens­ter fiel das schwa­che Licht der Ster­ne. Es wur­de in ei­nem neu­er­wach­ten Sek­tor mei­nes Ge­hirns wie in ei­nem La­ser­ge­rät mil­lio­nen­fach ver­stärkt. Da­durch ent­stand für mein se­hen­des Au­ge nicht nur ein Ein­druck von Hel­lig­keit, son­dern es wur­de hell!
    Sämt­li­che Ein­rich­tungs­ge­gen­stän­de des Zim­mers la­gen vor mir wie am Ta­ge. Ich konn­te je­den noch so klei­nen Ge­gen­stand er­ken­nen.
    Ich hör­te Han­ni­bal et­was sa­gen, ver­stand ihn aber nicht. Wahr­schein­lich hat­te er sei­ne Nacht­sich­tig­keit auch zum ers­ten Ma­le rich­tig wahr­ge­nom­men. Gar­gun­sas Pro­gno­sen be­wahr­hei­te­ten sich in vol­lem Um­fang. Er war der Mei­nung ge­we­sen, un­se­re oh­ne­hin exis­ten­te Ver­an­la­gung wür­de sich durch den Zwi­schen­fall mit der Si­bi­rie­rin schnel­ler als an­ge­nom­men bis zum Ex­trem stei­gern.
    Ich sprang zum Vi­si­phon hin­über und riß die Plom­be vom Not­ruf­schal­ter. Sei­ne Be­nut­zung war nur in drin­gen­den Fäl­len ge­stat­tet.
    Ehe sich der Bild­schirm er­hell­te, gell­ten drau­ßen be­reits die Si­re­nen auf.
    Aus den Schat­ten des Bil­des schäl­te sich das Ge­sicht des wach­ha­ben­den HI­SA-Of­fi­ziers her­aus. Es war Oberst Wen­dell McNaird.
    »Es­per-Alarm«, rief ich ihm ge­dämpft zu. »Et­was ist an­ge­kom­men. Pas­sen Sie auf. Sie wer­den ihn oder sie we­der se­hen noch hö­ren kön­nen. Wenn ich von Ih­ren Män­nern be­ob­ach­tet wer­de, sol­len sie sich nach mei­nen Maß­nah­men rich­ten. Utan folgt mir. Wenn wir schie­ßen, sol­len Ih­re Sol­da­ten in die glei­che Rich­tung hal­ten und un­se­re De­to­na­ti­ons­blit­ze als An­halts­punk­te neh­men. Dort steht dann näm­lich ein Frem­der.«
    »Ver­stan­den. Ich ge­be ent­spre­chen­de An­wei­sun­gen. Vor­sicht, Sir! Den­ken Sie an Ih­ren I-Schirm.«
    Den ver­gaß ich be­stimmt nicht!
    Als ich mich um­dreh­te, hat­te Han­ni­bal eben­falls einen Pro­jek­tor auf der Brust hän­gen.
    Der Klei­ne trug kur­ze, wei­ße Ho­sen. Sein Ober­kör­per war nackt. Der di­cke Bio­pol­plast­ver­band ver­deck­te sei­ne her­vor­ste­hen­den Rip­pen der­art, daß Han­ni­bal aus­nahms­wei­se ein­mal nicht mit den acht­zehn rot­blon­den Här­chen an­ge­ben konn­te, die er bei je­der Ge­le­gen­heit mit ei­nem de­zen­ten Hüs­teln zur Schau stell­te.
    Ich be­gann trotz der erns­ten Si­tua­ti­on bei sei­nem An­blick zu grin­sen.
    Die über­aus dür­ren Bei­ne en­de­ten in zwei rie­si­gen Fü­ßen, de­ren Ze­hen er wie ein Af­fe be­we­gen konn­te. Wenn Ma­jor Utan einen Baum hin­auf­klet­ter­te, blieb je­dem Hoch­leis­tungs­sport­ler der Atem weg; so über­zeu­gend war das.
    Nun stand der Zwerg vor mir und fuch­tel­te mit ei­ner schwe­ren Ther­mo­rak in der Ge­gend her­um.
    »Na, was jetzt?« fuhr er mich an. Er ahn­te

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