Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Notrufsender Gorsskij

Notrufsender Gorsskij

Titel: Notrufsender Gorsskij Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
mit Atom­ka­no­nen ste­hen? Sie wer­den, oh­ne zu zö­gern, Ihr Amt nie­der­le­gen und als Skla­ve le­ben. So sieht es aus.«
    Re­ling war erblaßt. Er schi­en jetzt erst zu ver­ste­hen, was mit dem Be­griff »Ver­bre­cher-Mu­tan­ten« ei­gent­lich ver­knüpft war.
    Er wand­te sich an Gor­ss­kij. Sei­ne Stim­me klang for­dernd.
    »Fin­den Sie die El­tern die­ser Ge­schöp­fe, egal wie! Wenn wir wis­sen, wo die­se El­tern sind, kön­nen wir viel­leicht ein­ha­ken. Die Mu­tan­ten wer­den sich in der Nä­he auf­hal­ten. Sie sind nir­gends so si­cher wie in ih­rem si­bi­ri­schen Un­ter­schlupf. Dort müs­sen sie auf­ge­wach­sen und un­ter­rich­tet wor­den sein. Wir ha­ben kei­ne Zeit mehr. Die ers­ten Schlä­ge ha­ben Sie er­dul­den müs­sen. Die nächs­ten wer­den an­de­re Völ­ker be­tref­fen. Su­chen Sie, Gor­ss­kij. Ich brau­che Ma­te­ri­al.«
    Als Re­ling ging und ein Schwarm von Fach­wis­sen­schaft­lern hin­ter ihm her­eil­te, wuß­te ich be­reits, daß ihm ei­ni­ge ent­schei­den­de Ge­dan­ken­feh­ler un­ter­lie­fen.
    Mit dem Auf­fin­den der Al­ten al­lein war uns nicht ge­dient. Die Teuf­li­schen wa­ren kei­ne Säug­lin­ge mehr, die Tag und Nacht auf den Schutz­be­reich ih­rer Er­zeu­ger an­ge­wie­sen wa­ren.
    Wahr­schein­lich hat­ten sie sich längst über­all in der Welt ver­streut und dort in al­ler Ru­he gut aus­ge­rüs­te­te Stütz­punk­te ein­ge­rich­tet.
    Sie be­sa­ßen Geld, sie hat­ten die Macht. Die Be­schaf­fung von ein­wand­frei­en Aus­weis­pa­pie­ren war für sie ei­ne Klei­nig­keit. Wahr­schein­lich wür­den sie ech­te Päs­se, Ge­burts­ur­kun­den, Impf­be­schei­ni­gun­gen und an­de­re wich­ti­ge Un­ter­la­gen in Hül­le und Fül­le be­sit­zen.
    Sie zu fin­den, war das Pro­blem Num­mer zwei! Ja – nur Num­mer zwei!
    Num­mer eins war die Un­schäd­lich­ma­chung die­ser Leu­te. In die­ser Hin­sicht aber sah ich schwarz. Der An­griff der jun­gen Mu­tan­tin hat­te mir al­les ge­sagt.
    »Jung« – der Be­griff brann­te sich in mei­nem Ge­hirn fest. Ich be­gann fie­ber­haft zu über­le­gen.
    Na­tür­lich war sie mit höchs­tens acht­zehn Jah­ren noch sehr jung; aber muß­ten ih­re Ge­schwis­ter, wenn sie über­haupt wel­che hat­te, nicht viel jün­ger sein?
    Die si­bi­ri­sche Ka­ta­stro­phe hat­te vor neun­zehn Jah­ren die Welt er­schüt­tert, am 10. Au­gust 1991. Heu­te schrie­ben wir den 7. Au­gust 2010.
    Das Mäd­chen konn­te durch­aus das äl­tes­te Kind ge­we­sen sein. Al­le an­de­ren nach ihr muß­ten jün­ger sein. Un­ter Um­stän­den hat­ten wir es mit Zwölf- oder Vier­zehn­jäh­ri­gen zu tun! Nie­mand konn­te es ge­nau wis­sen. Es hing da­von ab, mit wel­cher Schnel­lig­keit die strah­lungs­ge­schä­dig­ten El­tern ih­re Kin­der in die Welt ge­setzt hat­ten.
    Wir hat­ten aber auch mit Zwil­lin­gen oder Dril­lin­gen zu rech­nen. So­gar Fünf­lin­ge wä­ren nicht ab­we­gig ge­we­sen, denn die­se El­tern un­ter­la­gen Um­welt­ver­hält­nis­sen, von de­nen sich ein nor­ma­ler Mensch kei­ne Vor­stel­lun­gen ma­chen konn­te.
    Ich teil­te Gar­gun­sa das Re­sul­tat mei­ner Über­le­gun­gen mit. Er lä­chel­te nur.
    »Mein Freund, das ha­ben wir be­reits ein­kal­ku­liert. Re­ling fin­det die Un­ter­la­gen der Pa­ra­wis­sen­schaft­ler in sei­nem Ar­beits­zim­mer vor. Er wird sie in die Kom­pu­ter ein­spei­sen und so gut wie nichts er­fah­ren. Ich glau­be, daß wir es in die­sem Fal­le mit ei­nem Kampf Mann ge­gen Mann, oder Frau ge­gen Frau zu tun ha­ben. Die Ma­schi­ne­rie der GWA kann Sie und Utan nur in­di­rekt un­ter­stüt­zen. Besch­ter, Ku­lot und mei­ne an­de­ren Mit­ar­bei­ter wer­den Ih­nen hel­fen, so gut es mög­lich ist. Sa­gen Sie – hat Besch­ter nicht einen ge­wis­sen Plan aus­ge­tüf­telt? Mir scheint, als hät­ten Sie sich dar­über in­for­miert. Et­was un­er­laubt, wie?«
    Er lach­te lei­se. Da ich be­harr­lich schwieg, frag­te er nicht wei­ter.
    Besch­ters Idee hat­te ich durch­aus nicht ver­ges­sen. Wenn ich je­doch an die da­mit ver­bun­de­nen Schwie­rig­kei­ten und Ge­fah­ren dach­te, be­schlich mich ein un­gu­tes Ge­fühl. Din­ge die­ser Art konn­te man sich schnell

Weitere Kostenlose Bücher