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Notrufsender Gorsskij

Notrufsender Gorsskij

Titel: Notrufsender Gorsskij Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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aus­ge­raubt wor­den sein. Je­den­falls hat man den re­gu­lä­ren Ab­trans­port da­mit vor­be­rei­tet. Er ist ge­kom­men, um sich nach sei­ner Ge­fähr­tin um­zu­se­hen. Die Ex­plo­si­on war ein Ab­len­kungs­ma­nö­ver. Er ist nicht nur fä­hig, son­dern auch teuf­lisch schlau. Da­bei in­ter­es­siert es ihn über­haupt nicht, ob wir durch die De­to­na­ti­on auf­merk­sam wer­den oder nicht. Er hat uns ein­ge­peilt. Das kann er al­so eben­falls. Hier gibt es nur zwei pa­ra­psy­chi­sche Im­pulsechos auf fünf­di­men­sio­na­ler Ebe­ne.«
    »Und die strah­len wir aus. Okay, Großer, ich ha­be ver­stan­den. Ich blei­be hier im Kran­ken­zim­mer. Du soll­test ver­schwin­den. Dann hat er es mit zwei Echos und zwei ver­schie­de­nen Ak­ti­ons­punk­ten zu tun. Gib Tor­pentouf Be­scheid. Er soll sei­ne Leu­te rück­sichts­los in mein Zim­mer hin­ein­feu­ern las­sen. Ich bin durch das Mars­ge­rät ab­ge­schirmt. Viel­leicht er­wi­schen wir ihn mit ei­nem nor­ma­len Feu­er­über­fall, wenn er glaubt, mich schon im Griff zu ha­ben. Nein, kei­ne Wi­der­re­de. Ver­schwin­de! Ich kann mich oh­ne­hin kaum be­we­gen. Der Arm steht steil vom Kör­per weg. Ich wür­de über­all an­e­cken. Los schon …!«
    Ich eil­te zur Tür hin­über. Der In­di­vi­du­al­schirm­pro­jek­tor bau mel­te auf mei­ner nack­ten Brust. Ich trug eben­falls nur ei­ne leich te Ho­se, hat­te al­ler­dings im Ge­gen­satz zu Han­ni­bal Turn­schu­he an­ge­zo­gen.
    »Gib dei­ne Blo­cka­de auf kei­nen Fall auf«, warn­te ich ihn ha stig. »Wenn es sich um einen Tele­por­ter han­delt, wird er auch hyp­no­sug­ge­s­tiv be­gabt sein.«
    »Das muß nicht un­be­dingt sein. Wenn er kei­ne Ent­wick­lungs­stu­fen durch­ge­macht hat, son­dern so­fort in den höchs­ten Es­per-Stand hin­ein­ge­bo­ren wor­den ist, dürf­te er von Zwangs­hyp­no­se kei­ne Ah­nung ha­ben.«
    »Hof­fen wir es. Ach­te auf dei­ne Ab­schir­mung.«
    Ich streif­te noch rasch mein Arm­band-Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ge­rät über das lin­ke Hand­ge­lenk und zerr­te den un­för­mi­gen Viel­zweck­gür­tel mit vier vol­len Re­ser­ve­ma­ga­zi­nen vom Hocker ne­ben dem Bett. Wir wa­ren auf al­les vor­be­rei­tet ge­we­sen.
    In ei­ner Spe­zi­al­ta­sche des Gür­tels steck­ten ei­ni­ge GWA-Ein­satz­waf­fen, un­ter an­de­rem Mi­kro-Rak­wer­fer mit ver­schie­den­star­ken ato­ma­ren La­dun­gen.
    Die Tür stand of­fen. Es war nie­mand zu se­hen. Aus der Fer­ne ver­nahm ich Ru­fe und ge­brüll­te An­wei­sun­gen.
    Ich sprang auf den Gang hin­aus und rann­te zum Lift. Un­ser Zim­mer lag im drit­ten Stock der Kli­nik.
    Als ich vor dem Lift an­kam, stol­per­te ich über die Trüm­mer der her­aus­ge­ris­se­nen Schie­be­tür. Die Druck­wel­le schi­en sich in dem Auf­zugs­schacht be­son­ders hef­tig aus­ge­wirkt zu ha­ben.
    Ich blieb ste­hen und lausch­te auf das Po­chen. Es war wie­der da. Au­ßer­dem war es we­sent­lich lau­ter ge­wor­den.
    Ich er­tapp­te mich bei ei­nem bös­ar­ti­gen Grin­sen und er­schrak vor mir selbst.
    Wur­de man wirk­lich bös­ar­tig, viel­leicht so­gar tie­risch, wenn man als Es­per an­ge­grif­fen wur­de? Gar­gun­sa be­haup­te­te es.
    Ich zwang mich zu lo­gi­schen Über­le­gungs­vor­gän­gen.
    Ei­gent­lich, stell­te ich zu mei­ner Selbst­be­ru­hi­gung fest, wa­ren die Or­tungs­im­pul­se des Un­be­kann­ten ein vor­züg­li­cher An­halts­punkt für sei­ne Stel­lung. Mit et­was mehr Er­fah­rung konn­te man auch an­nä­hernd er­mit­teln, wie weit er ent­fernt war.
    Warum be­ging er den Feh­ler? War er so stark, daß er ihn tat­säch­lich igno­rie­ren konn­te? Er muß­te sich im­mer­hin sa­gen, daß zwei GWA-Mu­tan­ten, die mit sei­ner Kol­le­gin fer­tig­ge­wor­den wa­ren, nicht so oh­ne wei­te­res zu fas­sen wa­ren. Warum peil­te er sich so of­fen­sicht­lich und ver­rä­te­risch ein?
    Bei die­sem be­un­ru­hi­gen­den Ge­dan­ken an­ge­langt, ris­kier­te ich es zum ers­ten­mal, mei­ne Ab­wehr­blo­cka­de zu öff­nen.
    Das Po­chen wur­de über­gangs­los un­er­träg­lich laut. We­ni­ge Se­kun­den spä­ter emp­fand ich er­neut ei­ne pa­ra­di­men­sio­na­le Schock­wel­le. Von ei­nem sol­chen

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