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Nova

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Titel: Nova Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfram Kober
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ihr. Ich habe eine Art Freundschaft erkämpfen können, obwohl eine Barriere zwischen uns blieb. Es war nicht meine Mauer, und ich hätte sie mir nicht gefallen lassen, sondern sie niederreißen sollen.
    Eileen kapselte sich ab, begann innerlich zu verkümmern und hart zu werden. In den wenigen Malen, die wir uns noch trafen, strafte sie mich mit Launenhaftigkeit… eigentlich schade um sie.
    Es tat mir weh, doch was sollte ich tun?
Mir schwirrten wieder phantastische Gedanken durch den Kopf. Konnte es nicht möglich sein, daß das Gehirn seine abweisenden Emotionen »Schmerz« und »Angst« auf Eileen übertragen hatte, die nun in ihr nachwirkten und sich auf alle und alles erstreckten, was mit VESTA in Verbindung stand?
Ich nehme die Dinge so, wie sie sind, und müßte mich eben damit abfinden.
Wenn ich es nur könnte.

Ehrgeiz
1
    Siles reißt seine langen Beine vom Tisch, als Garcia eintritt. Er ist nicht verlegen wegen seiner schlechten Manieren, und ein hintergründiges Lächeln stiehlt sich in sein Gesicht, denn er kennt Garcias Ansichten.
    Aber als er dessen maskenhafte Züge erkennt mit den festgebissenen Falten um Mund und Augenwinkel, geht er der täglichen Konfrontation heute lieber aus dem Wege.
    Ohne den grinsenden Siles zu beachten, läßt sich Garcia in die Polster des Sessels fallen und holt eine seiner langen, schwarzen Zigaretten aus der Brusttasche des Overalls. Seine Hände zittern, als er sie in Brand steckt.
    Siles erkennt, wie sehr sich der kräftige Mann beherrschen muß.
Und in diesem Moment dämmert ihm eine dumpfe, böse Ahnung. Der Chief war zur Einsatzbesprechung der Kommission.
»Wir sind abgelehnt, ja?« fragt er leise.
Garcia reagiert nicht sofort, obwohl er die Frage verstanden hat. Erst nach einiger Zeit sagt er: »Verdammt, wir waren besser. Chapmann, dieser senile Trottel, hat den Platz in Atlantis bekommen.«
Er springt auf und läuft wie ein gereiztes Raubtier auf und ab.
»Ich weiß, wir sind besser. Sie haben auf Chapmanns Erfahrungen in Polaris gepocht, dabei haben wir die höchste Erfolgsquote im Tunnel. Wir… ach!« Er ist verbittert.
O verflucht, denkt Siles, wir hatten uns darauf vorbereitet, in die neue unterseeische Stadt im Mittelmeer versetzt zu werden. Wir waren uns fast sicher, daß wir den Wettbewerb gewinnen würden.
    Aber Siles ist Fatalist.
Dann werden wir eben weiter im Tunnel reparieren und stupide Kontrollen durchführen. Schließlich waren sie nicht die einzigen, die abgelehnt worden sind. Bedoyas und Gueilers Männer werden auch betretene Gesichter ziehen, wenn sie es erfahren. Daran ist nun nichts mehr zu ändern.
»Vielleicht melden wir uns lieber für die Expedition zum Centauri…«, versucht er auf gut Glück Garcia aufzumuntern, aber er bemerkt selbst sofort, daß es gänzlich danebengeht.
»Laß dein dummes Gerede. Mir ist nicht nach Scherzen zumute. Diese Chance kommt nie wieder.«
In Garcia schwelt Zorn, und es dauert eine Weile, bis er sich selbst eingesteht, daß sein Stolz empfindlich angekratzt ist. Er faßt die Entscheidung der Kommission persönlich auf, sieht sich um seine Mühen betrogen, für die er Anerkennung und höchstes Lob erhalten wollte.
Er sieht sich noch in den Sitzungsraum eintreten. Erwartungsvolle Blicke fliegen ihm entgegen. Blicke, die ihn als Sieger kreieren, in denen er sich sonnt. Auf seiner Schulter spürt er das neidisch anerkennende Klopfen ihrer Hände. Aber dann kommt es ganz anders, und er muß die schwieligen Fäuste Chapmanns drücken. Wie gelähmt ist er gewesen. Die Erde stand still, die Galaxis, das ganze Universum – und sein eigenes Ich.
Garcia schrickt aus seinen Gedanken.
Mit leisem Fauchen öffnet sich die Tür. Die beiden anderen Männer der Gruppe, Skysarna und Bartowski, treten in die Aufenthaltszelle.
Sie verstehen sofort, als sie Siles und Garcia sehen.
»Schade«, sagt Skysarna schließlich. »Also nicht… na, wennschon. Wäre ja auch zu schön gewesen. Ich war noch nie ein Glückspilz. Wer ist es denn? Bedoya, Chapmann, Gueiler? Aha, Chapmann. Konnte man erwarten. Der alte Grizzly kennt sich aus. Hat ja bereits in Polaris einige Bravourstückchen gezeigt.«
Er überschwemmt die anderen mit seinen kurzen Sätzen, die nichtssagend sind, so, als berühre es ihn nicht sonderlich, denn er spricht sie leichthin. Seine behaarten Hände pendeln wie Vorschlaghämmer hin und her, das Gesicht bleibt ohne Mimik. Das ist etwas, worauf er heimlich stolz ist, das er sogar vor dem Spiegel übt.
Garcia streift

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