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Novemberrot

Novemberrot

Titel: Novemberrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Theisen
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wieder ein.« Sie hielt kurze inne, um Wellers Neugier zu wecken .
    » Komm mach es nicht so spannend, rück schon raus mit der Sprache«, forderte der leicht genervt auf .
    » Sicherlich kannst du dich noch an die Heiße Biker-Braut, das Mädchen von Seite 1 unserer Tageszeitung, von vor ungefähr einem halben Jahr erinnern. Bevor ich zurück ins Büro fuhr, habe ich noch extra einen Abstecher in der Redaktion gemacht, um mir die entsprechende Ausgabe raussuchen zu lassen«, schmunzelte sie. Aus der hinteren Hosentasche zog sie flugs das entsprechende Exemplar hervor und legte es Fritz auf den Tisch .
    » Natürlich, wer kann sich daran nicht erinnern«, zumal wir damals noch so unsere Späße machten, dass wir künftig unsere Polizei-Maschinen nur noch in Mayberg kaufen würden. Ja, da schau an.« Die offensichtlichen Qualitäten Frau Krauses hatten, wie festzustellen war, bei Fritz einen bleibenden Eindruck hinterlassen .
    » Und was hat das nun mit unserem Toten zu tun?«, mit dieser Frage kehrte Kommissar Weller nach diesem kleinen Exkurs wieder zum Fall zurück .
    » Für mich schien es zunächst durchaus plausibel, dass wenn jemand so freizügig ist wie sie, auch ein möglicher Liebhaber nicht auszuschließen ist und ihr Mann den beiden vielleicht auf die Schliche kam«, spekulierte die Polizistin.
    »Hm, könnte natürlich sein. Hast du denn, außer deiner weiblichen Intuition, für diese These schon Beweise?«, hakte Weller nach. Die Kommissarin zuckte mit den Schultern und berichtete weiter .
    » Die Vermutungen bezüglich des gehörnten Gatten haben sich kurze Zeit später förmlich in Luft aufgelöst, denn Krause war, so wie er sagte, den gestrigen Abend bei einem Gewerbetreffen in der Handwerkskammer St. Josefs. Und weil es reichlich Themen gab, die abgehandelt werden mussten, hätte das Ganze nach seinen Angaben bis circa ein Uhr in der Nacht angedauert. Anschließend wäre er direkt nach Hause gefahren, wo er fünfzehn Minuten später eingetroffen sei. Seine Frau konnte dies allerdings nicht bestätigen, weil die beiden seit Kurzem getrennte Schlafzimmer haben. Obwohl ich sie selbstredend nicht nach ihren Gründen fragte, erklärte Frau Krause, dass diese Maßnahme nichts mit ihrer Ehe zu tun habe, sondern lediglich der Tatsache geschuldet sei, dass er unerträglich laut schnarchen würde. Na ja, und da Doktor Jakob als Zeitpunkt des Todes schon den späten gestrigen Abend grob ins Auge gefasst hatte, können wir wohl eine Tat aus Eifersucht durch Herrn Krause ausschließen.«
    Kommissarin Franck legte eine kurze Pause ein, um in ihren Notizen nachzulesen, ob sie auch nichts vergessen hatte, während ihr Kollege nun anmerkte, dass er eben noch eine Audienz in Jakis Gemächern hatte und der ihm mit dreiundzwanzig Uhr des Vorabends bereits den genauen Zeitpunkt von Manfreds unfreiwilligem Ableben hieb- und stichfest präsentieren konnte. Dieser Fakt passte natürlich zu Steffis Vermutungen und sie legte sogleich mit ihren Aufzeichnungen nach .
    » Das Alibi von unserer Biker-Braut war allerdings ein wenig dürftig, um es vorsichtig zu formulieren. Denn nachdem sie ihren siebenjährigen Sohn so gegen zwanzig Uhr ins Bett gebracht hatte, war sie den ganzen Abend alleine zu Hause und sei, nachdem sie ungefähr zwei Stunden gelesen habe, dann ebenfalls schlafen gegangen. Da sich ihr Zimmer im zweiten Stock des Hauses befände, hatte sie selbstverständlich auch nicht registriert, wann ihr Mann in der Nacht nach Hause gekommen war, fügte das schwarzhaarige Leder-Luder noch völlig ahnungslos schauend hinzu. Die ersten Leute, mal abgesehen von ihrem Sohn, mit denen sie dann wieder Kontakt hatte, waren die beiden Mechaniker ihres Betriebs, die wie immer um halb acht mit der Arbeit begannen. Ihren Mann habe sie an dem Morgen nicht mehr gesehen, denn der war schon früh aus dem Haus, um sich in der Nähe von Aachen ein paar neue Enduro-Maschinen anzusehen. Ist schon ziemlich komisch, die Sache. Einerseits würde ich meinen letzten Groschen darauf verwetten, dass sie etwas vor mir verbirgt. Ich weiß bloß noch nicht was. Doch befürchte ich auch anderseits, dass ich mich hier wohlmöglich nur verrenne und ich mit meinen Einschätzungen was sie anbetrifft komplett auf dem Holzweg bin. Na jedenfalls werde ich ihr, um auf Nummer sicher zu gehen, nochmals auf den Zahn fühlen sobald uns alle Obduktionsergebnisse vorliegen. Was den Krause selbst anbetrifft schätze ich, sofern die Leute von der Handwerkskammer seine

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