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Novizin der Liebe

Novizin der Liebe

Titel: Novizin der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CAROL TOWNEND
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gab, was Cecily nicht gebrauchen konnte, dann war das ein Ehemann mit allzu rascher Auffassungsgabe.
    „So, hierbei brauche ich Eure Hilfe“, fuhr er fort. „Wie sagt man: ‚Ich hoffe, unsere Ehe wird erfolgreich?‘“
    Erfolgreich . Seine Wortwahl versetzte ihr einen Stich, doch sie verdrängte dieses törichte Gefühl sofort. Er hatte „erfolgreich“ gesagt. Nicht „glücklich“ oder „liebevoll“, sondern „erfolgreich“. Dennoch wiederholte sie den Satz für ihn auf Englisch.
    Adam sprach ihr nach.
    „Sehr gut“, lobte sie, aufrichtig beeindruckt. Der Himmel steh ihr bei, Adam hatte tatsächlich eine blitzschnelle Auffassungsgabe!
    Als hätte sie diesen letzten Gedanken laut ausgesprochen, ließ Adam den Blick bedeutungsvoll zu Edmund hinüberschweifen, der auf die Ellbogen gestützt dasaß und an einem Knochen nagte. Eine dunkle Braue hob sich. „Und wie sagt man: ‚Ich werde keine Treulosigkeit irgendeiner Art dulden, ganz gleich, ob seitens eines Knechts, eines Gefolgsmanns, oder …“, sein Blick wanderte zurück zu ihr, „oder sogar meiner Gemahlin?‘“
    Cecily hob das Kinn. Er musste ihr Gespräch mit Edmund mit angehört haben! Er musste es verstanden haben! Ruhig, Cecily, ruhig, ermahnte sie sich. Das ist nicht möglich. Adam war zu weit entfernt gewesen und Edmund hatte sehr leise gesprochen.
    „Nun?“, drängte er. „Wie sagt man das in Eurer Sprache?“
    Cecily gab ihm stammelnd Antwort.
    Und Adam wiederholte ihre Worte, langsam, doch sehr klar und deutlich, ohne seine grünen Augen auch nur eine Sekunde von ihr abzuwenden.
    Er würde keine Treulosigkeit dulden . Ihr blieb ein Bissen Fleisch im Halse stecken. Blindlings griff sie nach dem Weinbecher.
    Der Wein war tatsächlich köstlich, doch Cecily nahm seinen Geschmack kaum wahr. Sie hatte das Gefühl, ihr müsse der Kopf zerspringen vor lauter Geheimnissen, vor lauter Dingen, die sie vor Adam verbergen musste.
    Adam berührte sie am Arm. „Mylady?“
    Der Blick seiner grünen Augen war sanfter geworden, und im Schein der Fackel sah es aus, als läge ein Versprechen in ihren dunklen Tiefen. „Sir?“
    „Beunruhigt Euch etwas?“
    „Ja“, gestand sie, ehe sie sich bremsen konnte.
    Seine Hand glitt sanft über die ihre, und Cecily unterdrückte das Verlangen, sie zu umklammern. Innerlich tadelte sie sich für ihre Schwäche, während sie seine Kriegerhand betrachtete: seine langen, vom Führen des Schwerts schwieligen Finger, seine kurz gebissenen Nägel. Eine Hand, die das Schwert gegen ihr Volk erhoben, sie selbst jedoch stets mit rücksichtsvoller Behutsamkeit berührt hatte. Wäre Adam Wymark ein von ihrem Vater für sie ausgewählter, angelsächsischer Thane gewesen, hätte man seine Art, sie zu berühren, als liebevoll bezeichnen können. Cecily runzelte die Stirn.
    „Denkt Ihr an morgen?“, fragte er und forderte Brian Herfu mit einem Nicken auf, den ersten Gang abzuräumen.
    „Ich …“ Fieberhaft suchte Cecily nach einer Sorge, die sie ihm präsentieren könnte, einem harmlosen Kümmernis, dessen Erwähnung niemandem schaden würde. „Ich … Wo werden sie alle heute Nacht schlafen?“
    Adams Miene hellte sich auf, er drückte ihre Hand. „Das ist alles, was Euch beunruhigt? Ich dachte …“ Er schüttelte den Kopf. „Nicht wichtig.“ Er machte eine weit ausholende Handbewegung. „Sie schlafen doch gewiss hier im Saal?“
    „Angelsachsen neben Franken? Das wird ihnen nicht gefallen.“
    Adam versteifte sich, ließ ihre Hand los und lehnte sich zurück. Herrje, er hatte gedacht, sie spräche über ihre Hochzeit! Unter gesenkten Wimpern sah sie verstohlen zu ihm hinüber. Sein Gesichtsausdruck war verschlossen, doch einen Augenblick lang hatte er … gekränkt gewirkt. Gewiss besaß sie nicht solche Macht über ihn? Nein, es war lediglich sein verletzter Stolz.
    Sie verlieh ihrer Stimme einen unbeschwerten Klang. „Sagt mir, als Ihr hergekommen seid, wie viele der Gefolgsleute meines Vaters schliefen hier im Saal?“
    Er zuckte die Achseln. „Nicht viele, würde ich sagen. Doch genau weiß ich das nicht, denn ich habe in der Dachkammer genächtigt.“
    Zu ihrer Linken machte sich Richard bemerkbar. Er hatte die ganze Zeit zu Matty hinübergeschaut, die am anderen Ende der Tafel saß. Nun setzte er den Becher ab und zwinkerte ihr lächelnd zu. Matty errötete. „Ich sehe hier zumindest eine Angelsächsin, an deren Seite ich mich gern niederlegen würde“, sagte er grinsend.
    „Sir Richard!“ Cecily

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