Novizin der Liebe
umfasste abermals ihr Handgelenk. „Kommt, Gemahlin!“
„Ich bin hier. Wohin sollte ich gehen?“
Wohin, in der Tat? Fulford war der einzige Ort, an dem er sie sehen wollte. Im Kloster wäre sie verkümmert. Adam hob ihr Kinn an, drückte seine Lippen auf die ihren und schmeckte die würzige Süße des Glühweins auf ihrer Zunge. Sein Herzschlag glich sich dem wilden Rhythmus der Trommeln an, und er fühlte, wie Cecily ihn hingebungsvoller willkommen hieß, als er zu hoffen gewagt hatte. Sie hob die Hand, fand seine Schulter und hielt sich daran fest, und als er die Arme um ihre Taille legte, schlang sie die ihren um seinen Nacken.
„Adam“, flüsterte sie. „Mein Gemahl.“
Verwunderung sprach aus ihrer Stimme. Und Zustimmung? Noch nicht – doch eines Tages, hoffentlich. Er bedeckte ihre Wange mit Küssen, knabberte zärtlich an ihrem Ohr. Sie war so unschuldig. Eine unschuldige Jungfrau, die nun zarte Küsse auf seinen Hals drückte. Eine Jungfrau allerdings, die sein Blut in Wallung brachte und ihm derart die Sinne verwirrte, dass er ihre Unschuld für einen Augenblick vergaß und seine Hüften enger an ihren Körper schmiegte. Ihr Atem stockte. Ihre Wangen röteten sich.
„Cecily?“
„Mmm?“
„Eure Schnürbänder. Darf ich?“
Mit einem zaghaften Nicken erteilte sie ihm die Erlaubnis, und sogleich löste er mit geschickten Fingern die Schnürung an der einen Seite ihres Gewandes. Unter dem schweren granatroten Damast kam das cremeweiße Unterkleid zum Vorschein. Es fühlte sich weich an und war so leicht, dass Adam die Wärme ihres Körpers durch den Stoff hindurch spüren konnte. Er musste ihre Haut berühren. Er musste …
Ungeduldig ertastete er die Schnürbänder an der anderen Seite und löste auch diese. Hatte er sich bei Gwenn auch so bedürftig gefühlt, so voller Sehnsucht? Es war zu lange her. Er glich einem Verdurstenden. „Hebt Eure Arme.“
Cecily gehorchte ihm schweigend.
Der Damast raschelte, und dann war sie ihres Kleides entledigt und stand vor ihm wie eine weiße Lilie in einem cremefarbenen Unterkleid mit einem atemberaubenden Dekolleté. Eine weiße Lilie, die auf ihren hübschen Lippen kaute …
Adam lächelte und bemühte sich vergeblich, ihr Handgelenk mit lockerem, sanftem Griff zu umfassen, als er Cecily zum Bett führte. Er schlug die Decke zurück, ließ sich auf die Laken sinken und zog sie mit sich.
„Adam, m…meine Schuhe.“
Im nächsten Augenblick schon hatte er sie ihr ausgezogen und zu seinen Stiefeln in die Ecke geworfen.
„Ich habe einen ordnungsliebenden Mann geheiratet, wie ich sehe“, bemerkte sie lächelnd.
„Maurice verzweifelt.“ Er lehnte sich in die Kissen zurück und zog Cecily mit sich. Sie kam über ihm zu liegen und ihr Haar, ihr prächtiges Haar, fiel auf seine Brust.
„K…können wir etwas von unserer Kleidung anbehalten?“
Der Widerspruch lag Adam auf der Zunge, doch er schluckte ihn herunter, denn Cecily wirkte so hinreißend schüchtern, so herzzerreißend unschuldig – und außerdem war sie ihm so nah, dass er nur die Hand in ihrem Haar vergraben und ihren Kopf zu sich hinabzuziehen brauchte. Das tat er und genoss einen langen, langen Kuss, von dem er wünschte, er möge nie enden. Als sich ihre Lippen schließlich voneinander lösten, wusste er, dass seine Wangen ebenso glühten wie die ihren.
„Gudrun meinte, ich müsse nackt sein“, sagte sie und schluckte. „A…aber … oh, Adam, das kann ich nicht.“
Er strich ihr über die Wange und schlang eine Haarsträhne um ihr Ohr. „Ihr seid schüchtern.“
„Es … es tut mir leid. Können wir es tun, wenn ich mein Unterkleid anbehalte?“
„Ja, doch wie ich Euch sagte, Liebste, wenn Ihr nicht bereit seid, können wir warten. Das Letzte, wonach es mich verlangt, ist Euer unwilliger Körper.“
„Nein, nein, ich bin nicht unwillig“, entgegnete sie rasch und strich ihm mit ihren schlanken Fingern über die Lippen. „Glaubt das nicht. Es ist nur …“
„Das Kloster?“
„Ja. Wie wir im Palast von Winchester beieinandergelegen haben, wie wir nun beieinanderliegen … das ist so … so nah. Mutter Aethelflaeda …“
„Ist nicht hier! Und ich werde diese Frau nicht in unserem Schlafgemach dulden. Also bitte, Cecily, lasst sie im Kloster!“
„Ich will es versuchen.“
„Gut.“ Nachdem er die Hand über Cecilys Rücken und ihre Gesäßbacken hatte gleiten lassen, zog er den Saum ihres Unterkleides hoch und ertastete ihre Strümpfe. Obgleich er sich
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