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Nuancen der Lust (German Edition)

Nuancen der Lust (German Edition)

Titel: Nuancen der Lust (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilly Grünberg , Antje Ippensen , Emilia Jones , Sira Rabe , Jasmin Eden
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mutmaßlich verkörperte? Schließlich entschied sie sich für die klassische Haltung einer stolzen Sklavin: Sie kniete auf dem Steinboden, spreizte die Schenkel weit und verschränkte ihre Hände im Nacken. Mit geradem Rücken und der Andeutung eines Lächelns um ihre Mundwinkel erwartete sie »ihren« Topsado.
    Vorsicht!
, mahnte die Stimme der Vernunft in ihr.
Versuch, nicht zu viel für ihn zu empfinden!
    Doch diese Warnung kam längst zu spät.
    Lange musste sie nicht warten.
    Ihr Herr und Gebieter erschien in der Tür, eine Reitgerte mit goldenem Griff unnachahmlich lässig in der Hand, und seine grauen Augen leuchteten so intensiv wie bei ihrer letzten »Zusammenkunft«. Wohlgefällig glitt sein Blick über sie hinweg, so dass sie sich in der Wahl ihrer Position bestätigt fühlte.
    »Heute, meine kleine Nummer 8, wirst du nicht mir dienen«, kündigte er an, und Alicia fühlte einen kleinen stumpfen Stich der Enttäuschung. Sie verbarg dies gleich hinter einem hinreißenden Lächeln, wagte aber zu fragen: »Werdet Ihr denn dabei sein, Mylord?«
    Er runzelte die Stirn, weil sie ohne Aufforderung gesprochen hatte, ließ es ihr aber gnädig durchgehen.
    »Ja«, antwortete er freundlich, »das werde ich. Die ganze Zeit. Beruhigt dich das?«
    »Ja, Mylord«, flüsterte Alicia.
    Er trat nah an sie heran, so dass sie seinen herben Duft wahrnahm, und sie heftete ihre Blicke auf seine glänzenden, kakaobraunen Stiefel. Sie seufzte tief auf, als sein gestiefelter Fuß zwischen ihre Beine drängte und sie nötigte, diese noch weiter zu spreizen.
    »Wie nass du schon wieder bist«, sagte er leise, und ihr Herz klopfte einen verrückten hoffnungsvollen Wirbel.
    Fesseln bekam sie nicht, dafür aber ein sehr stilvolles schwarzes Lederhalsband mit einem Silberring dran. Alicia kostete jede Sekunde aus, die es dauerte, ihr dieses Band anzulegen – Lord Malachyds Handhabung schwankte dabei zwischen grob und neutral. Für einen Moment aber strich sein Daumen sanft über ihre vollen Lippen.
    Sie kniete weiterhin mustergültig, ihr Gesicht auf einer Höhe mit seinem Geschlecht, das sie diesmal also nicht erhalten würde. Sie riskierte es, wieder aufzuschauen, und wurde nicht bestraft; also schien das in Ordnung zu sein. Aus einem kofferartigen Behältnis zog der Lord alsdann eine Eisenkette, befestigte sie an dem Ring, der sich sanft in ihre Halsgrube schmiegte, und hob streng die Brauen.Alicia verstand diesen mimischen Befehl sofort und setzte sich auf allen Vieren in Bewegung.
    Es gab einen weiteren Kellerraum, der für luxuriösere Bedürfnisse eingerichtet war; ihn kannte Alicia bislang nur vom raschen Hindurchgeführtwerden. Sie war nicht überrascht von der Tatsache, dass ihre zweite Prüfung dort stattfinden sollte. Neugierig sah sie sich um.
    Holzgetäfelte Wände, Kerzenleuchter sowie farbige Gaslampen, ein gusseiserner Kohleofen, der angenehme Wärme verbreitete, ein bequemes breites Bett mit Baldachin, ein Diwan, mehrere niedrige Sessel und – ein auf stählernen Beinen stehender, mit Lederpolstern versehener Strafbock, der einen scharfen Kontrast bildete zu der übrigen Gemütlichkeit. In der Mitte eine leere Fläche mit einem runden roten Plüschteppich.
    Aus dem Augenwinkel bemerkte Alicia, wie Lord Malachyd sie beobachtete; wie er registrierte, dass ihr Blick am längsten auf den Strafbock gerichtet war, mit einem Ausdruck voller Verlangen. Kein Detail entging ihr, weder die Ringe an den Stahlbeinen noch die Ruten, die griffbereit in Stoffschlaufen steckten, links und rechts an dem Züchtigungsmöbel angebracht.
    Der Lord ließ sie auf dem Teppich knien, mit dem Rücken zur Tür; sie durfte sich dabei auf ihre Fersen niederlassen. Die Kette ließ er langsam los, so dass sie zwischen ihren Brüsten baumelte und den Plüsch des Bodens berührte – Alicia jedoch streckte mit sanfter Gebärde ihre Hände aus. Überkreuzt.
    Augenblicklich beugte sich der Topsado zu ihr herunter und fesselte sie mit dem Ende der Kette, wobei er murmelte: »Ich weiß nicht, was du mit mir machst, Kleine, doch ich wünschte, ich müsste dich jetzt nicht anderen überlassen. Am liebsten würde ich dich auf den Bock binden und so mit dir verfahren, wie du kleine Hure es verdienst.«
    Alicia spürte, wie ihre Lust den Teppich unter ihren Schenkeln netzte – allein seine wunderbare Stimme erregte sie, und herrlich war es auch, von ihm nicht mehr Nummer 8 genannt zu werden. Höchst gern wäre auch sie jetzt seine Kleine gewesen, die von ihm

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