Nuancen der Lust (German Edition)
senkte sie den Kopf und spürte sogleich einen harten Klaps auf ihrem Hintern. Das war sicher ihre erste Bestrafung. Sie hatte es verdient, denn sie war ein böses Mädchen gewesen. Immerhin hatte sie den Versuch gestartet, ihre Lust mit allen Mitteln zu befriedigen, egal, ob er damit einverstanden gewesen war oder nicht.
Marco drängte sie mit der Vorderseite an das eine Ende der Pritsche. Sie sollte ihren Oberkörper darauf ablegen und die Arme weit nach vorne ausstrecken.
»Ich werde jetzt deine Arme fesseln«, erklärte er. Dieses Mal hatte er ein Seil als Hilfsmittel. Die Riemen waren von dieser Position aus auch viel zu weit entfernt, um sie zu nutzen.
»Bist du damit einverstanden?«, fragte er.
Sie nickte.
»Ich kann dich nicht hören.«
»Ja«, hauchte sie.
»Ja, fessel mich«, sagte sie mit festerer Stimme. Ihre Lust drohte sie zu übermannen. Sie war halb betäubt von diesen rasenden Empfindungen, die ihren Körper wie eine mächtige Feuersbrunst in Flammen setzte.
Er schlang das Seil um ihre Hände, zurrte es fest, bis es schmerzte. Aber das war gut so. Sie brauchte den Schmerz, um die ekstatischen Zuckungen ihres Körpers wenigstens einigermaßen zu beherrschen. Ihr Unterleib entwickelte sich zu einer tickenden Zeitbombe. Sie würde sicher explodieren, sobald Marco in sie eindrang.
Er streckte ihre Arme so weit wie möglich. Ihre großen Brüste drückten sich fest auf die harte Platte. Das Kleid rutschte hoch und legte den Großteil ihres Hinterteils frei. Sie spürte, wie die warme, von Kerzen geschwängerte Luft über ihre Backen streifte. Es war herrlich.
»Bist du bereit?«, fragte Marco abermals. Er verließ den Platz an der Frontseite der Pritsche, kehrte zurück zu ihr und stellte sich direkt hinter sie.
»Ja«, sagte sie. Immer wieder »Ja«.
Ihre Oberschenkel zitterten. Ihre Schamlippen weiteten sich wie von selbst, öffneten sich für ihn in feuchter Erwartung.
»Ich werde dich jetzt ficken«, sagte er in Befehls gewohntem Ton.
Sie war derart sensibilisiert, dass sie hörte, wie er den Verschluss seiner Jeans öffnete und den Stoff über seine Hüften hinab schob. Wie schade, dass sie keine Chance hatte, einen Blick auf seinen erigierten Penis zu werfen. Das hätte sie zu gerne. War er groß und dick? Sie wusste nicht, was sie erwartete. Er hielt sie hin.
»Tu es endlich. Bitte«, flehte sie.
Mit einem heftigen Stoß drang er in sie ein. Überrascht keuchte sie auf. Sie war froh, von dem Seil festgebunden zu sein, denn derart schnell hätte sie anders keinen Halt gefunden.
Wenn es eine wahrhaftige Weise gab, gefickt zu werden, dann sicherlich diese. Marcos Rhythmus war schnell und hart. Er nahm eine Hand zu Hilfe, suchte nach ihrer Lustperle und stimulierte sie ausgiebig. Leonies Verstand schaltete sich aus. Ihr Körper mutierte zu einem einzigen gewaltigen Bündel aus Gefühlen. Sie würde in diesem Rausch vergehen, da war sie sich ganz sicher.
Ein weiterer Stoß erschütterte ihr Inneres. Dann schien sie endlich in greifbarer Nähe, die Welle, nach der sie sich so sehr gesehnt hatte. Ein Ziehen und ein Kribbeln breiteten sich in ihrem Schoß aus, setzte sich fort, bis es Leonie vollständig überrollte.
Da war er endlich. Ihr Orgasmus. Sie hatte es geschafft, den Gipfel der Lust erneut zu erklimmen. Ungeniert ließ sie das ekstatische Erbeben ihres Körpers zu.
Auch Marco erreichte kurz darauf seinen Höhepunkt. Sie fühlte das Pulsieren seines Penis in ihrer Scheide, spürte, wie er sie vollkommen ausfüllte.
»Ah, dann hat er es endlich getan«, stellte Bianca bei ihrem Mittagessen am nächsten Tag fest.
Leonie grinste in sich hinein. Sie gab keine Antwort, denn sie wollte ihre Glückseligkeit im Stillen für sich genießen.
»Du kannst dich solange ausschweigen, wie du willst. Aber ich weiß genau was ihr getrieben habt«, sagte Thea und deutete auf ihr Smartphone. »Hast du schon vergessen? Keine Geheimnisse.«
Leonie klappte der Mund auf. »Was hat er dir erzählt?«
»Alles«, sagte sie und wiegte den Kopf von links nach rechts. »Na ja, fast alles. Ich muss schon zugeben, dass er sich im Vergleich zu unseren üblichen Gespräche seltsam wortkarg verhielt.«
»Uuuuhh…«, machte Bianca. Zwischen ihren Fingern hielt sie eine dunkle Weintraube, die sie hin und her rollte. Ihre Blicke wanderten dieses Mal nicht permanent zu dem Tisch mit den Anzugträgernhinüber. Sie hatte sich am vorigen Abend mit einem von ihnen getroffen, und dieser hatte sich
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