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Nubila 05: Die letzte Schlacht

Nubila 05: Die letzte Schlacht

Titel: Nubila 05: Die letzte Schlacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Siebern
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Ende. Ein Messer flog durch die Luft und traf die Älteste genau ins Herz – Freia. Sie hatte ihre Gabe genauso wenig benutzt wie Tyr, und daher hatte Darrek ihr auch keinen Einhalt gebieten können.
    Die Situation auf dem Schlachtplatz schien einzufrieren. Tristan war tot. Theodor war fort, und die Wilden waren entweder gestorben oder geflohen. Übrig waren nur die Force-Mitglieder und die wenigen Untergebenen von den Ältesten, die ihnen noch folgten. Akimas Tod brachte alles zum Stillstand. Die Kämpfe erstarben, und alle starrten zu der Verletzten hinüber.
    Raika und Marlene knieten sich zu Akima auf den Boden, und Marlene bettete den Kopf ihrer Schwester in ihren Schoß. Sie war eindeutig den Tränen nahe.
    „Darrek“, flüsterte Akima, und Marlene winkte ihn zu sich hinüber. Sie konnte ihrer Schwester in diesem Moment nichts abschlagen.
    Darrek kniete sich neben seine Mutter und erlebte ein Wechselbad der Gefühle, wie niemals zuvor.
    „Es tut mir leid, Akima“, sagte er. „Ich … konnte nichts tun.“
    Akima nickte müde.
    „Du musst … mich … rächen.“
    „Nein, Mutter“, erwiderte Darrek ernst. „Genug von Rache und Wut und Hass. Es tut mir leid, aber das muss endlich ein Ende haben.“
    Tränen liefen Akima die Wange hinunter, und ihr gesamter Körper verspannte sich. Darrek hielt weiterhin ihre Hand, als sie anfing zu zittern und zu husten. Er hatte seine Mutter nie so geliebt, wie er es hätte tun sollen, aber er hatte auch nicht gewollt, dass sie starb.
    „Akima, halt durch“, flehte Marlene. „Heiler! Wo sind die Heiler?“
    Darrek sah, wie drei Kaltblüter sich nach vorne kämpften, aber sein Gefühl sagte ihm, dass es bereits zu spät war. Akima erzitterte noch einmal, dann verdrehten sich ihre Augen nach hinten und sie hörte auf zu atmen.
    Ein Wehklagen erklang von Raika, den Familienangehörigen und einigen der Diener. Nur Marlenes Miene blieb unergründlich.
    „War es das, was du wolltest?“, fragte sie wütend in Darreks Richtung.
    Darrek schüttelte den Kopf.
    „Nein. Das war es nicht“, stellte er klar. „Aber es gab wohl keine andere Möglichkeit.“
    „Nun, zumindest werden Raika und ich nicht die Einzigen sein, die einen schweren Verlust in der Familie hinnehmen müssen. Ich würde sagen, dass unsere kleine Kathleen hier am Ende des Tages nicht einmal mehr eine Familie haben wird.“
    Darrek sah, wie Kathleen weiß wurde, und fühlte Übelkeit in sich aufsteigen. Wer gehörte zu Kathleens Familie? Vermutlich Jason, seine Eltern und … und Laney.
    „Wie …?“, fragte Darrek mit unterdrückter Wut in der Stimme. „Wer …?“
    „Nun. Hier fehlt doch jemand in der Runde, oder? Hast du dich in der letzten Stunde etwa kein einziges Mal gefragt, wo Liliana hin ist?“
    Darrek sprang sofort auf, aber Kathleen war noch schneller. Sie rannte wie von der Tarantel gestochen, immer weiter in Richtung Lager, wo Jason und Laney hoffentlich noch auf sie warteten. Darrek folgte ihr so schnell er konnte. Sie durften einfach nicht zu spät sein. Sie durften einfach nicht.

Kapitel 37
Blut
    „Verflixte Kiste. Hier muss doch irgendwo noch etwas sein.“
    Anisia stand vor dem großen Kühlschrank und suchte weiter. Laney brauchte mehr Blut, und zwar bald. Bei den Mengen, die Darrek ihr ausgesaugt hatte, würde ein einziger Beutel Menschenblut nicht ausreichen, aber sie hatten nichts mehr.
    Durch den Angriff der Ältesten waren die meisten ihrer Vorräte verloren gegangen, und sie hatten es nicht mehr schaffen können, sie vor Vollmond wieder aufzufüllen. Was übrig war, war Kunstblut. Das genügte für einen gesunden Warmblüter, um sich zu ernähren. Aber Laney war nicht gesund, und sie brauchte das Blut auch nicht als Nahrung, sondern als Ersatz für das ganze Blut, das sie verloren hatte.
    Antonio versuchte bereits, Laneys Wunde mit seiner Gabe zu heilen, und hatte ihr einen Druckverband angelegt, damit sie nicht noch weiter geschwächt wurde. Aber Anisia selbst konnte ihre Gabe erst anwenden, sobald Laney etwas Blut aufgetankt hatte.
    „Verdammter Mist“, fluchte Anisia, als sie auch in der letzten Schublade nichts als Kunstblut finden konnte.
    Kunstblut taugte zu diesem Zweck nicht. Dann gab es wohl nur eine Möglichkeit. Ein Warmblüter musste ihr Blut spenden. Dafür kam sie zwar auch selber in Frage, aber es war vermutlich sinnvoller, wenn Viktor oder Doreen ihrer Enkelin etwas spendeten. Sie selbst wurde noch gebraucht und durfte ihre Kräfte nicht schon beim

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