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Nubila 05: Die letzte Schlacht

Nubila 05: Die letzte Schlacht

Titel: Nubila 05: Die letzte Schlacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Siebern
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ist wirklich wichtig, dass niemand davon erfährt. Ich fürchte … Ich fürchte, dass uns das sonst beide in große Probleme bringen könnte.“
    Verdutzt starrte Kathleen die ältere Frau an und ging dann weiter hinter ihr her. Ärger zu machen war sie gewohnt. Bereitete sie doch Jason und seiner Familie seit ihrer Verwandlung in einen Kaltblüter immer wieder Kopfschmerzen. Thabea hingegen war nicht unbedingt dafür bekannt, dass sie Unruhe stiftete. Insofern wusste Kathleen wirklich nicht, worauf das Ganze hinauslaufen sollte.
    Bevor sie das Zelt betraten, sah Thabea sich noch einmal um, als wollte sie sichergehen, dass niemand in der Nähe war, den sie gut kannte. Aber die meisten Kaltblüter waren um diese Zeit auf dem Trainingsplatz, und Warmblüter waren keine zu sehen. Schnell betraten sie das Zelt und Kathleen sah sich interessiert um. Sie war schon mehrfach in Thabeas Zelt gewesen, aber bisher war ihr nie aufgefallen, wie ordentlich und sortiert hier alles war. Des Weiteren hatte Thabea das Zelt sehr bunt gestaltet, mit denselben gemischten Farben, die sie sonst auch immer bei sich trug, und mit vielen Wildblumen.
    Was Kathleen jedoch überraschte, waren die Stellwände, die den Eingang vom Rest des Zeltes abschirmten. Dahinter waren zwei Kaltblüterinnen, die in der Mitte des Zeltes hockten und Kathleen hoffnungsvoll anstarrten. Kathleen kannte die beiden nur vom Sehen und wusste nicht einmal ihre Namen. Beide hatten sehr kurzes Haar, was sie als ehemalige Dienerinnen auswies, aber Kathleen konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, was sie für die Frauen tun sollte.
    „Kathleen“, begann Thabea zögerlich. „Das hier sind Ina und Sina. Sie sind Schwestern.“
    „Hallo Kathleen“, sagten die Beiden im Chor.
    „Hallo“, gab Kathleen zurück und sah Thabea erwartungsvoll an.
    „Also …“, begann diese. „Es ist so. Ich habe die Beiden vor ein paar Wochen verbunden. Und jetzt … Jetzt möchte ich, dass du sie wieder trennst.“
    Kathleen sah Thabea sprachlos an. Das konnte doch nicht wirklich ihr ernst sein.
    „Ich weiß, was du jetzt denkst. Und ich weiß auch, dass es ungerecht ist, das von dir zu verlangen. Vor allem, weil Alexander und Jason es dir verboten haben. Aber es ist wirklich wichtig, dass die Beiden wieder getrennt werden.“
    „Aber … warum?“
    „Weil sie Schwestern sind … und weil Sina, nun ja, eine Beziehung hat.“
    „Bitte, Miss“, flehte eine der Schwestern. „Wenn Sie etwas tun können, um uns zu helfen, dann tun Sie es bitte. Es war nicht richtig, uns zu verbinden. Wir haben es eigentlich nur getan, um bei der Schlacht mehr Schmerz ertragen zu können. Aber jetzt habe ich Daniel kennengelernt und würde mich am liebsten mit ihm verbinden. Und für Ina ist die Situation auch ganz fürchterlich.“
    Das blonde Mädchen hatte einen unterwürfigen Ton angeschlagen, aber ihre Augen wirkten kalt wie Eis. Das andere Mädchen hielt sich vorsichtig zurück.
    „Was ist denn daran so fürchterlich?“, fragte Kathleen nach.
    Das Mädchen, das Ina sein musste, errötete.
    „Ich begehre ihn auch“, erklärte sie verschämt. „Jedes Mal, wenn meine Schwester bei ihm ist, spüre ich alles ganz genau. Aber ich … ich kann nur in meinem Zelt sitzen und warten, bis Sina zurückkehrt. Es ist schrecklich. Wirklich.“
    Kathleen kratzte sich nachdenklich am Kopf. Mit solch einer Situation hatte sie wirklich nicht gerechnet. Sie konnte sich gut vorstellen, wie unangenehm es für Ina sein musste, die Gefühle ihrer Schwester mitzuempfinden, während diese mit ihrem Freund schlief. Bei dem Gedanken daran, Jason könnte einer anderen Person gegenüber sexuelle Gefühle hegen, verspürte Kathleen so starke Eifersucht, dass sie am liebsten sofort zu ihm gegangen wäre, um zu überprüfen, ob alles in Ordnung war. Aber das brauchte sie gar nicht. Es war unmöglich für ihn, eine Beziehung mit jemand anderem anzufangen, ohne dass sie davon etwas merken würde. Die beiden Mädchen waren Schwestern und somit nicht sexuell aneinander interessiert, aber das Gefühl von so viel unbefriedigter Lust stellte Kathleen sich schrecklich vor.
    „Wie wäre es denn, wenn … wenn ihr einfach beide etwas mit diesem Daniel anfangen würdet?“
    „Was? Kathleen!“, rügte Thabea sie. „Du bist wohl verrückt geworden.“
    „Nein. Ich meine das ernst. Sieh mal … Wir wissen nicht einmal sicher, ob ich überhaupt dazu imstande bin, noch mal eine Verbindung zu lösen. Warum also keine

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