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Nubila 05: Die letzte Schlacht

Nubila 05: Die letzte Schlacht

Titel: Nubila 05: Die letzte Schlacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Siebern
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zu sein.“
    „Es zwingt auch niemand Tyr oder Freia, hier zu sein, aber trotzdem machen sie Kathleen das Leben schwer“, wandte Swana ein. „Die Ärmste hat es wirklich nicht leicht mit unserer Truppe.“
    Johanna schürzte die Lippen. Sie hatte bereits von den Problemen mit den Jungvampiren gehört und Tyr zur Rechenschaft gezogen.
    „Nein. Das stimmt wohl“, pflichtete Einar ihr bei. „Dabei verstehe ich das gar nicht. Niemand wird gezwungen hier zu sein, und wenn Tyr Angst hat, dann soll er es einfach zugeben und wieder nach Hause fahren. Er könnte auch einfach behaupten, auf die Alten und Kinder in Island aufpassen zu wollen, so wie Iolani und Haldor das getan haben.“
    Johanna sah kurz die Enttäuschung in Swanas Gesicht aufflackern, ehe die junge Frau sich wieder gefangen hatte. Es war offensichtlich, dass sie traurig darüber war, dass Madys Vater beschlossen hatte, ihnen bei dem Kampf nicht beizustehen. Stattdessen war er in Island geblieben und wartete dort auf die Heimkehr der Überlebenden.
    Johanna wusste, dass einige der Jungvampire Haldor als Feigling ansahen, aber sie wusste es besser. Er machte sich tatsächlich Sorgen um die Alten und Kinder, die zurückgeblieben waren, und wollte ihnen Schutz bieten. Dieser Wunsch war nicht feige, sondern sehr gut nachvollziehbar, wo doch fast alle kampffähigen Mitglieder des Dorfes nach Amerika gereist waren.
    „Johanna!”, rief in diesem Moment eine Frauenstimme von draußen und Johanna verdrehte die Augen, als sie die Person erkannte.
    „Warum nur hast du ihr erlaubt, mitzukommen?“, zischte sie in Einars Richtung.
    „Hey. Hildis war in New York einfach plötzlich da. Ich kann nichts dafür, dass ihr sie bei eurer Ankunft kontaktiert habt. Das hat sie neugierig gemacht. Sie hat sich einfach an meine Fersen geheftet. Ich hätte gar nichts tun können, um sie wieder loszuwerden.“
    Er hob abwehrend die Arme und sah dann zu Swana, die seiner Ansicht nach Schuld an allem trug. Johanna schnalzte mit der Zunge und hätte sich nur zu gerne eine Ausrede einfallen lassen, um den Besuch wieder fortschicken zu können. Doch in diesem Moment trat Hildis schon durch den Zelteingang.
    „Johanna. Ist das schön, dich wiederzusehen“, trällerte sie und drückte ihr links und rechts ein Küsschen auf die Wange. „Meine Güte. Du siehst ja furchtbar aus.“
    „Danke für das Kompliment. Ich wünschte, ich könnte dasselbe sagen.“
    Hildis lächelte breit, zeigte dabei ihre ebenmäßigen Zähne und warf ihr braun glänzendes Haar nach hinten. Sie war nur wenig jünger als Johanna, sah aber aus, als wäre sie ihre Enkelin. Die Geschäfte mussten gut gelaufen sein in den letzten Jahren, sonst hätte Hildis nicht so viel Jugend einkassieren können. Um genau zu sein wirkte sie jünger als bei ihrem letzten Treffen vor zwanzig Jahren.
    „Du weißt genau, dass ich dir ein bisschen unter die Arme greifen könnte, Johanna“, sagte Hildis. „Du hast so viele Enkel und Urenkel. Du kannst mir nicht erzählen, dass keiner von denen bereit wäre, dir ein bisschen von seiner Jugend abzugeben.“
    „Ja. Und wie würde das dann laufen? Ein Jahr für mich, zwei für dich?“
    Hildis zuckte mit den Schultern.
    „Man muss halt sehen, wo man bleibt“, sagte sie.
    Johanna schüttelte unwillig den Kopf. Sie konnte Hildis einfach nicht ausstehen und war froh, dass das Dorf vor vielen Jahren beschlossen hatte, sie zu verstoßen. Alexanders Lager war aber kein Dorf und Johanna hatte hier keinerlei Bestimmungsrecht. Dennoch konnte sie versuchen, Hildis von sich aus zum Gehen zu überreden.
    „Hildis, was willst du überhaupt hier?“
    Hildis lächelte breit.
    „Na, das ist doch wohl ganz offensichtlich, oder? Hier findet immerhin bald eine Schlacht statt.“
    Einar lachte.
    „Und du willst uns erzählen, dass du beim Kämpfen helfen möchtest? Wer’s glaubt.“
    „Aber nicht doch. Ich will danach helfen. Du weißt doch, wie häufig nach einer Schlacht hässliche Narben zurückbleiben, die sich nicht von einem Heiler entfernen lassen, und wenn jemand die loswerden will, dann rate mal, wer ihnen dabei helfen wird.“
    Johanna spürte, wie ihr die Galle hochkam. Das war also der Grund für Hildis überaus freundlichen Besuch. In diesem Fall würde wohl alles Bitten und Flehen nicht helfen. Wenn es die Aussicht auf neue Kraft oder Jugend gab, dann würden keine zehn Pferde Hildis von diesem Kriegsplatz fortbewegen.
    Jason war unheimlich müde. Er hatte seit über zwanzig

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