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Nubila 05: Die letzte Schlacht

Nubila 05: Die letzte Schlacht

Titel: Nubila 05: Die letzte Schlacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Siebern
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Träumen herumwandere. Aber zum Glück habe ich es sofort geschafft, mich wieder zurück zu ziehen.“
    „Hat er dich darauf angesprochen?“
    „Nein. Hat er nicht. Ich glaube auch nicht, dass er wirklich verstanden hat, dass ich in seinem Traum war. Genauso wenig wie er verstanden hat, dass ich ihn in deinen Traum mit hinein genommen habe.“
    „Aber was ist dann das Problem?“
    „Das Problem? Das Problem ist, dass Darreks Unterbewusstsein versuchen wird, dich zu bekämpfen, sobald es merkt, dass du kein Teil von seinem Traum bist.“
    „Und wie soll er das merken, wenn ich mich versteckt halte?“
    „Das ist Leichtsinnismus, Laney.“
    „Du meinst Leichtsinn.“
    „Was?“, fragte Swana, leicht aus dem Konzept gebracht.
    „Das Wort, das du suchst, heißt einfach nur Leichtsinn“, erklärte Laney. „Leichtsinnismus existiert nicht.“
    „Nun. Ich könnte es auch Laneyismus nennen. Das würde genauso gut passen. Du scheinst nämlich eine Tendenz dazu zu haben, dich in unnötige Gefahr zu begeben.“
    „Aber ich muss ihn sehen, Swana. Bitte. Ich verspreche auch, mich zurück zu halten. Ich werde nicht versuchen, mit ihm zu sprechen. Ich will ihn nur sehen. Ich … Ich muss ihn sehen. Bitte, Swana. Bitte.“
    Swana seufzte.
    „Immerhin darf ich dich dann behalten“, sagte sie an Mady gewandt. „Und ich übernehme nicht die Verantwortung dafür, falls dir etwas passieren sollte, Laney. Daran bist dann ganz allein du schuld.“
    Laney zuckte mit den Schultern. Es war ihr vollkommen gleichgültig. Sie konnte es selbst nicht genau erklären, aber sie musste Darrek einfach dringend sehen, und sie hätte alles getan, um Swana dazu zu überreden, ihr zu helfen. Das einzige Problem war, dass nicht nur Laney schlafen musste, damit es funktionierte, sondern Darrek gleichermaßen. Und der war auf der anderen Seite der Welt, um Wilde zu jagen. Damit das funktionierte, mussten sie wirklich eine ganze Portion Glück mitbringen.

Kapitel 12
Der Traum
    Die Höhle war leer. Und ganz gleich, wie oft Darrek sie absuchte, sie blieb leer. Eigentlich war das auch gar nicht so schwer nachvollziehbar. Die Höhle war winzig im Vergleich zu den anderen, die sie bisher aufgesucht hatten, und Darrek bezweifelte wirklich, dass ein Wilder wie der Regenmacher sich hier verstecken würde. Seit Tagen hechteten sie nun schon diesem Phantom hinterher, und langsam begann Darrek zu glauben, dass Janishs Gabe vielleicht doch nicht so gut funktionierte, wie er anfangs gehofft hatte. Oder der Junge war einfach noch zu ungeübt in der Interpretation.
    „Ich verstehe das nicht“, sagte Janish deprimiert. „Er muss hier sein. Ich habe ihn vorhin ganz deutlich hier gespürt.“
    „Ach ja? Wenn dieser Wilde sich nicht zufällig unsichtbar machen kann, so wie William, dann bezweifle ich das sehr“, gab Darrek zurück und machte eine ausladende Handbewegung. „Hier ist nichts. Nichts. So langsam bezweifle ich sehr, dass es eine gute Idee war, dich mitzunehmen. Bisher hast du mir nur Scherereien gemacht.“
    Janish verzog den Mund und musste gegen die Tränen ankämpfen.
    „Ich hab die Frau doch nicht mit Absicht gebissen“, verteidigte er sich. „Es war eigentlich fast so, als hätte man mich gefernsteuert. Ja. Genauso. Jemand anders hat mich gefernsteuert.“
    „Du meinst ferngesteuert.“
    „Naja. So mit Ferndings halt. Dieses schwarze Kästchen, mit dem du den Fernseher kontrollierst.“
    Darrek seufzte und setzte sich auf den Boden. Ihm war klar, dass der Vorfall mit der Frau seine Schuld gewesen war, nicht die von Janish. Er hätte den Jungen nicht mit zur Nahrungssuche nehmen dürfen. Der Plan war gewesen, der Prostituierten nur ein wenig Blut abzuzapfen und sie dann wieder gehen zu lassen, wie er es schon viele Male getan hatte. Aber er hatte die Selbstbeherrschung des Jungen überschätzt.
    Eigentlich hätte der Junge nur an der Schnittwunde saugen sollen, aber stattdessen hatte er ihr direkt in die Halsschlagader gebissen. Selbst wenn Darrek gewollt hätte, hätte er sie nicht mehr retten können. Um die fremde Frau tat es ihm zwar nicht wirklich leid, aber es war gar nicht so einfach gewesen, das Ganze wie einen Unfall aussehen zu lassen. Hinzu kam, dass er einfach nicht aufhören konnte darüber nachzudenken, dass Laney diesen sinnlosen Tod in höchstem Maße missbilligen würde.
    „Ich denke, wir sollten Rast machen“, erklärte Darrek schließlich.
    Er hätte es zwar nie zugegeben, aber er war müde und erschöpft. Janish

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