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Nudeldicke Deern

Nudeldicke Deern

Titel: Nudeldicke Deern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Groener Anke
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wieder auffüllen – und es vor allem essen. Wo vorher eine einsame Tüte Reis lag, drängeln sich jetzt Risotto-, Milch-, Basmati- und Langkornreis. Direkt daneben stehen die Neuankömmlinge, anfangs noch etwas schüchtern, jetzt aber schon alte Hasen: Linsen in Braun, Grün, Rot und Schwarz, Couscous und seit kurzem Quinoa (dem Restaurant Trific sei Dank, wo der Kerl auf den Geschmack gekommen ist). Dazu Vollkornspaghetti, Capellini, irgendwelche Nudeln aus dem Asialaden, Lasagneplatten, Farfalle, Penne und Spätzle.
     
    Eine Etage tiefer streiten sich diverse Gemüsesorten um die knapp bemessenen Metallschüsseln (denn die Augen essen mit): Immer im Haus sind Kartoffeln, Zwiebeln, Knoblauch, Ingwer, Zitronen, Tomaten, Gurken, Paprika und Äpfel. Je nach Lust und Laune gesellen sich Bohnen, Zucchini und Erbsen dazu, gerade haben es sich Kohlrabi und Mohrrüben gemütlich gemacht, und im Kühlschrank lungern Erdbeeren und Blaubeeren rum, um mein Müsli bunter zu machen. Ebenfalls im Kühlschrank: Joghurt, Butter, Frischkäse und Sahne, wo früher eine Packung Lätta war (die ist allerdings auch noch da). Plus die Marmelade von Mama, Ziegenkäse, Hartkäse, Parmesan, Feta, Mozzarella und ab und zu ein Stinkekäse, für den der Kerl mich tagelang annörgelt.
     
    Auf dem Boden der Kammer stehen keine Colakisten mehr, sondern welche mit Wasser. Noch mehr Platz nehmen allerdings meine Weinkisten ein, auf denen auch noch meine Teekiste steht. Die Mikrowelle dient inzwischen nicht mehr zum Fertiglasagnebraten, sondern als Abstellfläche für ungefähr 20 Flaschen mit verschiedenen Essig- und Ölsorten plus einige asiatische Saucen. Und im Tiefkühler warten neben der Schüssel meiner Eismaschine noch TK -Gemüse und -Fisch auf ihren Einsatz.
     
    Wahrscheinlich nicht ganz so Lus Plan, aber auch meine Backkiste ist gewachsen. Mehl und Zucker hatte ich vorher auch schon immer im Haus, aber jetzt liegen auch noch bergeweise Nüsse im Regal, Walnüsse, Haselnüsse, Pinienkerne, Mandeln, was immer man in einen Kuchen (oder gerne Salat) werfen kann. Mehl in verschiedenen Typen, brauner Zucker, Puderzucker, Mohn, Hefe, Backpulver, Natron, Kuvertüre, alles da und gerne am Wochenende, wenn Zeit und Entspannung für Kuchen da ist, in Gebrauch. Auf der Fensterbank wachsen Schnittlauch, Rosmarin und Basilikum, meist als Sträußchen vorhanden sind Petersilie, Thymian und Salbei, und in der Gewürzkiste finden sich seit einigen Monaten so seltsame Sachen wie Chiliflocken, Kurkuma und Fleur de Sel, wo vorher Speisesalz und weißer Pfeffer rumstanden.
     
    Auf dem oberen Regalbrett in der Speisekammer liegt immer noch das Zeug, das Lu da vor einem Jahr hingestapelt hat: das Mikrowellenpopcorn, die Dosensuppen, die Fertigmischung für einen Nusskuchen. Wahrscheinlich alles schon abgelaufen – oder für die Ewigkeit haltbar, wer weiß. Ich sehe den Kram gar nicht mehr und werde ihn vermutlich erst bei unserem Auszug aus dieser Wohnung wieder in die Hand nehmen, um ihn dann zu verklappen.
     
    Ich denke ganz anders über Essen als früher, und es hört nicht auf, Spaß zu machen. Da ich aber gefühlt 40 Jahre Essen meist als «Muss ja» wahrgenommen habe und mich nicht länger damit befassen wollte, habe ich die ganzen simplen Dinge noch nie gemacht, die ich jetzt mache. Wie Gnocchi. Oder Käsekuchen. Und deswegen freue ich mich immer, wenn ein Gericht gelingt, selbst wenn ich der letzte Mensch auf diesem Planeten bin, dem es gelingt. Ich bin neulich kurz davor gewesen, mein besonders leckeres Sandwich zu bloggen, weil ich mich einfach darüber gefreut habe, wie toll das aussah und dass es noch toller geschmeckt hat. Ich hoffe, dass meine Newbierezepte die Freude transportieren, die ich dabei habe, den Kram zu kochen oder zu backen, selbst wenn viele Leser und Leserinnen wissen, wie Gnocchi gemacht werden. Mehr will ich gar nicht. Außer die Ergebnisse genussvoll zu essen, natürlich.

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Wer suchet, der findet. Wer findet, der kocht
    Ich habe bereits geschrieben, dass du dich an andere wenden kannst, wenn es darum geht, Essen zu entdecken. Das muss ja nicht gleich ein Foodcoaching sein. Vielleicht hast du einen Freund oder eine Freundin, der oder die so gut kocht, dass du dort am liebsten immer den Teller ablecken und nach einer Tupperschüssel mit Resten fragen möchtest. Häng dich einfach an diesen Menschen ran: Frag nach Lieblingsrezepten und meistbenutzten Kochbüchern. Er oder sie hat eventuell auch ein

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