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Nuerburghoelle

Nuerburghoelle

Titel: Nuerburghoelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Lehmkuhl
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dokumentiert, an denen du auch in irgendeiner Weise beteiligt gewesen bist. Ohne dich war und ist in Düren für mich nichts mehr los.« Sein Bedauern war nicht zu überhören.
    Es geht halt nichts über einen richtigen Mord oder einen tollen Banküberfall, hatte einmal ein Journalist – oder sollte er sagen, ein angeblicher Journalist? – zu Böhnke gesagt. Die Denkart dieser Spezies würde ihm wahrscheinlich immer ein wenig fremd bleiben.
    »Was hast du denn so auf Lager?«, fragte der Bernhardiner. Er hatte zu einem der Rollkuchen gegriffen und biss herzhaft hinein. »Ich höre«, sagte er kauend.
    »Lass mich überlegen.« Auch Bahn griff zu den bereitstehenden Teilchen auf dem Kuchenteller. Er genierte sich nicht, während des Kauens zu reden. »Das wäre als Erstes der Mord an meinem früheren Kollegen Konrad Schramm, dann die Geschichte auf der Annakirmes, die Krankenhausgeschichte, der Drogenhandel und die Entführung, für die du mich nach Mallorca gescheucht hast.«
    »Ist das alles?« Küpper dachte ebenfalls nach. »Wenn ich mich richtig erinnere, war da auch noch die Sache mit dem streikenden Arzt und der ermordeten Hausfrau.«
    Bahn stöhnte. »Ich weiß selbst nicht, ob du jetzt alle Fälle genannt hast oder ob etwas fehlt.«
    Es müsse sich ja nicht unbedingt um einen Täter aus dem Verbrechermilieu handeln, gab Böhnke zu bedenken. Er griff schnell zum letzten Rollkuchen, bevor ihm seine Gäste auch noch dieses Teil vor der Nase wegschnappten. »Sie haben gewiss auch manche Geschichte aufgedeckt, die nicht unbedingt einen kriminellen Hintergrund hatte. Vielleicht haben Sie nach einem Skandal jemanden gesellschaftlich oder wirtschaftlich bloßgestellt oder sogar ruiniert.«
    »Dann hört die Liste gar nicht mehr auf.« Bahn schluckte schwer. »Immerhin mache ich den Job schon seit über 20 Jahren. Da ist so einiges zusammengekommen.«
    »Mit anderen Worten«, Böhnke übernahm wieder das Gespräch, »wir suchen quasi eine Nadel im Heuhaufen.«
    So könne man sagen, bestätigte Küpper. »Ich werde uns ein paar Hausaufgaben verteilen. Ich suche nach Haftentlassenen, die du in den Knast geschickt hast. Du kümmerst dich um deine Skandale.«
    »Und ich?« Böhnke war gespannt, welche Aufgabe auf ihn warten würde.
    »Und du, mein Freund, du sorgst dafür, dass bei unserem nächsten Treffen hier wieder die leckeren Rollkuchen auf dem Tisch stehen. Beim Kaffee musst du noch etwas üben. Der war zu dünn.«
    Ob er nicht doch noch einmal zur Dürener Polizei gehen sollte, fragte Bahn, als sie, schon im Auto sitzend, sich von Böhnke verabschiedeten.
    »Schaden kann es nicht, wenn du denen eine Anzeige ablieferst«, meinte Küpper.
    »Aber nützen wird es wohl auch nicht viel«, nannte der Journalist ein Argument gegen seinen Vorschlag.
    »Quatsch«, brummte der Bernhardiner, »das ist doch keine Mäusepolizei. Die werden sich schon darum kümmern müssen, wenn du sie offiziell einschaltest. Du darfst nur nicht glauben, dass die Kollegen wegen dir alles stehen und liegen lassen.«
    »Die kommen garantiert, wenn ich abgeknallt bin«, schimpfte Bahn. »Dann haben die wenigstens einen handfesten Ermittlungsansatz.«
    Viel hätten sie ja auch nicht, gab Böhnke zu bedenken. »Ein Brief, eine tote Katze, ein Pflasterstein mit Brief.«
    »Und Schüsse auf mich auf dem Nürburgring!« Bahn hatte ihn ungehalten unterbrochen. »Ist das etwa nichts?«
    »Das ist viel, Helmut. Aber es ist auch wenig, solange die Kollegen aus der Eifel keine tatsächlichen Hinweise auf die von dir vermuteten Schüsse gefunden haben. Du sagst es zwar, aber es gibt keine Beweise oder Anhaltspunkte.« Er solle ihm nicht böse sein, bat Küpper. »Ich habe mit einem Kollegen aus Mayen gesprochen. Sie sehen keinen Grund, wegen eines Attentats zu ermitteln, zumal in dem Wagen des Toten kein Projektil oder andere Hinweise zu finden gewesen waren.«
    »Kein Wunder«, entgegnete Bahn frustriert, der zugleich staunte. Offensichtlich war die Kripo vor Ort doch nicht ganz untätig gewesen, wenn sie auch nicht das von ihm erhoffte Ergebnis vorweisen konnte. »Kein Wunder, bei dem Crash und dem Feuerball danach findest du nichts mehr.« Und dennoch! Auch wenn ihm niemand wirklich glaubte: Er war davon überzeugt, dass auf ihn während des Rennens geschossen worden war.
    »Keine Sorge, junger Mann. Ihnen wird schon nichts passieren.« Böhnke hatte Bahns nachdenklich-trotzige Miene richtig gedeutet. »Wir werden die Nuss schon knacken«, betonte er

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