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Nuhr, Dieter

Nuhr, Dieter

Titel: Nuhr, Dieter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nuhr auf Sendung
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nie verlieren, und positives
Denken hilft dabei. Davon wächst dem Hund vielleicht kein neues Bein, aber wenn
ein Hund merkt, dass es niemanden stört, wenn er dreibeinig durch die Bude
läuft, dann fühlt er sich gleich viel wohler. Und ein gut gelaunter Dreibeiner
ist allemal besser als ein Hund mit fünf Beinen, der ständig auf den Teppich
pinkelt.
    So ist es auch mit der Wirtschaftslage. Ob man drei Beine
hat, fünf oder gar keine mehr, ist oft auch vom subjektiven Empfinden abhängig.
Wenn beispielsweise morgen der Aufschwung kommt, sollte man sich freuen statt
ständig rumzujammern: »Oh, mein Hund fällt immer um ...«
    Das sind Sie doch auch selber Schuld. Warum kaufen Sie
sich auch mitten in der Wirtschaftskrise einen Hund? Oder vorher. Man kauft
auch vor der Wirtschaftskrise keinen Hund, denn man weiß doch, dass eine Krise
immer kommen kann. Da kaufe ich mir ein Huhn. Ein Huhn legt Eier, gibt Milch
... Gut, da sagen viele: »Nein! Das stimmt gar nicht. Ein Huhn gibt keine
Milch!« Aber das sind oft Leute, die noch nie versucht haben, ein Huhn zu
melken! Man kann es doch einmal versuchen! Man muss da eben optimistisch
rangehen - und selbstbewusst. Man muss sich einfach sagen: »Ich bin eben ein
besserer Hühnermelker als die anderen. Die können lange melken, da kommt
nichts, aber ich schaffe das!«
    Und ein Huhn fällt auch mit zwei Beinen nicht um. Da ist
das Huhn dem Hund doch meilenweit überlegen. Dem können Sie den Kopf
abschneiden, da flattert das Vieh noch 20 Meter weiter übern Zaun. Probieren
Sie das mal mit einem Rottweiler! Hühner sind krisenfeste Tiere.
    Das nenne ich Optimismus! Rübe runter und trotzdem weiterfliegen.
Da können wir uns alle eine Scheibe von abschneiden!
     
    Virtuelles Geld 28. Mai 2009
    Es ist Kapitalismuskrise. Die Banken geben keine Kredite
mehr. Das ist schlecht. Vor allem für die Banken. Wovon leben sie dann?
Verkaufen sie Sparschweine an Vorschulkinder?
    Natürlich haben unsere Banker in der Krise erkannt: Wenn
man Geld verleiht, muss man auch darauf achten, dass man das eventuell wenigstens
teilweise wiederkriegt. Das war unseren Ökonomen vor der Krise gar nicht
bekannt. Wenn man da in die Bank kam und sagte: »Ich brauche Geld!«, haben die
nur gesagt: »Ja, nehmen Sie sich doch welches. Ist doch jede Menge da!« Dann
ging man zum Automaten. Und schon flatterten die Scheine raus ...
    Heute ist das anders. Heute muss man Geld haben, bevor man
es verprasst. Das ist unangenehm. Da stand ich neulich an einem Automaten,
wollte 400 Euro abheben, und was habe ich bekommen? Eine Dose Cola light. Und die
Karte hat er auch nicht genommen, ich musste Münzen einwerfen. So kann das
nichts werden mit der wunderbaren Geldvermehrung.
    Dass die Wirtschaft schrumpft, liegt natürlich auch daran,
dass man ja heute gar nicht mehr so viel kaufen kann, als dass man der Wirtschaft
noch damit helfen könnte. Wie viele Kleinwagen kann eine Familie mit vier
Köpfen fahren?
    Das geht an die Grundfesten des Kapitalismus. Kapitalismus
heißt schließlich, dass man pro Person zwei oder drei Wagen fährt. Man hat ja
auch zwei Füße oder drei.
    Die Frage ist doch: Wenn Kapitalismus Geldwirtschaft ist,
was macht man dann im Kapitalismus, wenn das Geld weg ist? Da haben
beispielsweise die Amerikaner eine gute Idee gehabt: Die drucken einfach neues!
Das Geld ist dann zwar irgendwann nichts mehr wert, aber das macht nichts, weil
Geld ja ohnehin nur einen virtuellen Wert darstellt.
    Man kann sich auch im Sparbuch ein paar Nullen dazumalen.
Dann ist man virtuell reich. Man darf dann nur nicht versuchen, das Geld
abzuheben. Dann landet man im Gefängnis. Unsere Banker machen das im Grunde
genauso, laufen aber immer noch frei rum. Das verstehe, wer will.
     
    Neandertaler 22. Juli 2009
    Der Neandertaler ist ausgestorben. Das hält man gar nicht
für möglich, wenn man sich in der Fußgängerzone umschaut, aber so ist es. Der
letzte starb weit vor Michael Jackson, vor ca. 20000 Jahren. Und jetzt weiß man
auch warum. Er hatte zu viel Platz. Es gab am Ende nur noch ein paar 1000
Exemplare, allerdings verstreut über ganz Europa. Und für das Sexualleben ist
es nicht gut, wenn man jedes Mal vor dem Geschlechtsakt zu Fuß die Alpen
überqueren muss. Da kommt man an, verschwitzt, kaputt, dann legt man sich erst
mal, und schon ist man eingepennt. Die Älteren kennen das.
    Eigentlich ist es schade um den Neandertaler, denn er war
hoch entwickelt, teilweise höher als der Homo sapiens. Der Neandertaler

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