Null Bock auf Mr Cock (German Edition)
seinem Leben gelernt habe (wer hat das nicht?).
Weiter schreibt er: „Die wichtigste Dinge des Lebens kann man nicht kaufen, sondern sie werden verschenkt. Meine grundlegende Einstellung zu für mich wichtigen Dingen ist nicht verhandelbar. Grundsätzlich messe ich den Wert eines Menschen nicht an dem Schein seines Erfolges im Beruf oder in der Größe seines Autos, Wohnung oder Haus. Ich verdiene auf ehrliche Art und Weise meinen Unterhalt. Was Du nicht willst, dass (So schreibt’s er, der Orthographie-Held) man Dir tut, das füg auch keinem anderen zu, hat mir meine Großmutter immer erzählt. Dieses Motto der gescheiten alten Frau habe ich gelernt sehr ernst zu nehmen. Auf mein Äußeres lege ich großen Wert und bin mir wichtiger als mein Auto. Mein Beruf ist mir ebenfalls wichtig, gewiss aber nicht der einzige Punkt, über den ich mich unterhalten möchte. Ich habe eine Leidenschaft für alles spirituelle, was man erst auf den zweiten Blick erkennt. So wird sich fügen, was sich fügen soll.“
Wie bei diesem Herrn, sind übrigens bei sehr vielen der edlen Herren Rechtschreibefehler an der Tagesordnung. Rechtschreibefehler, soweit das Auge reicht - um die Rechtschreib-Elite Deutschlands handelt es sich bei den Herren von „Edelagentur“ jedenfalls sicherlich nicht.
Um aber wieder auf oben genannten Herrn zurückzukommen – Was soll dieses sinnentleerte Geschwafel? Ungläubig schüttle ich den Kopf.
Und voller Widersprüche ist seine Mail obendrein: so legt er großen Wert auf sein Äußeres, verurteilt aber Leute, die beispielsweise ein schickes Auto fahren. Misst er da nicht mit zweierlei Maß?
Mit seinen vielen Worten könnte er jedenfalls glatt einen halben Roman füllen.
Wie hieß es früher so schön - ein Mann ein Wort, eine Frau ein Wörterbuch. Diese Redewendung hat sich mittlerweile wohl eher umgekehrt. Ein Mann ein Wörterbuch - oder besser gesagt, gleich eine ganze Reihe von Wörterbüchern.
Die nächste Mail dieses edlen Herrn erreicht mich aus der Türkei und diese mutet an wie ein Hieroglyphensalat aus einem fernen Land: „Hallo Ang&305e. Ich b&305;m Süden& H305;m Urlaub u. kaempfe m&305;t der Tastatur B&H305;tte um etwas Geduld. B&H305;n Samstag w &H305; ederH305; Lande und m&H305 am L&H305ebe.“
Und die nächste Mail: „s&H305;tte w&303;eder &H305 mcafe. Er s&305;e Internetcafe h&305; er s&H305; nd & H305rranH305 ehendkom&H305sch;-).“
Als eine schon mittelgradige Frechheit und Dreistigkeit empfinde ich es, von diesem Herrn einen solchen nicht zu identifizierenden Zeichensalat serviert zu bekommen. Auch an dieser Stelle ist leider die Gedankenlosigkeit des „Edelagentur“-Mannes und seine mangelnde Empathie für andere zu erkennen – denn wer will sich schon hinsetzen und solch’ eine Mail identifizieren – ich jedenfalls nicht.
Um was für einen Wirrkopf muss es sich ferner bei diesem Mann handeln, frage ich mich ernsthaft, dass seine erste Mail keinen Sinn und Verstand aufweist, die zweite Mail aber vollkommen jeder Form und Struktur entbehrt. Kann der Typ nicht mal für einen Moment seine Gedanken sammeln und sich konzentrieren, ist dies zuviel verlangt?
Seine folgende Mail zeigt aber, dass es durchaus möglich ist, auch aus der Türkei eine lesbare und zu identifizierende Mail zu verschicken. „Ich gehe mal so für mich meine innere Seite in Bezug dann auf Dein Profil durch und darf dann schreiben - damit der Kopf mit seinen Gedanken in Struktur bleibt. Urlaube: die unruhige Seele in mir schreit nach Unbekanntem, so einmal im Jahr eine Fernreise. Nun die Türkei, zuletzt China. Die ruhige Seele ist dann das Häuschen unserer Familie an der spanisch-französischen Grenze. Schämt sich nicht zu lesen, normal keinen Schund, jedoch auch Feuchtgebiete. Sport aktiv, Laufen bis zum Halbmarathon. Hobbys: Kochen-Reisen-Wellness. Ausbildung als Koch, ein Leben vor dem Studium. Meditation und Esoterik. Auf der Suche nach einem Menschen, zu wissen, das (!) aber eigentlich sie mich finden muss. Unabhängig und trotzdem oder gerade deswegen von Vertrauen geprägt. Keine Spielchen. Partnerschaft auf allen Ebenen.“
Die hier vertretene Meinung, dass die Frau ihn, den Mann, finden und erobern muss, zeigt auch hier die Einstellung vieler edler Männer. Er, der Mann lehnt sich faul und bequem im Sessel zurück, während die Frau auf Schau geht, und auch bei der Partnersuche - wie im richtigen Leben - die ganze Arbeit leisten soll.
Und den edlen älteren Herrn umwerben und
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