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Null Bock auf Mr Cock (German Edition)

Null Bock auf Mr Cock (German Edition)

Titel: Null Bock auf Mr Cock (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angela Fetzner
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der Kredit sich schließlich reduzierte, und das war allein sein Verdienst. Und von diesem Geld stünde ihm die Hälfte zu, so ereifert sich Albrecht, sie hätten ja schließlich in einer eheähnlichen Beziehung gelebt. Notfalls werde er sich einen Anwalt nehmen, um seine Forderung durchzusetzen.
    Es gehe ihm hierbei nur ums Prinzip, auf keinen Fall ums Geld, das will er jedoch klarstellen.
    Es geht im Leben immer ums Geld, selten ums Prinzip, will ich kundtun - und Du, Albrecht, hattest auch Deine Vorteile aus dieser Beziehung gezogen, das hast Du selbst zugegeben - und Du bist der letzte, dem ich den selbstlosen Samariter oder den naiven Dummkopf vom Lande abnehme - Du bist ein Mann, der genau weiß, was er tut und wofür.
    Und ständig geht’s bei Dir nur ums Geld, um Pretiosen oder Immobilien oder andere wertvolle Dinge - darum kreisen doch Deine Gedanken, glaubst Du, das habe ich nicht gemerkt.
    Aber, und jetzt wird Albrecht versöhnlicher - als ob er meine Gedanken erahnen würde – und beschwichtigt mich, dass seine Ex mitsamt ihrem Geld ihn mal kreuzweise könne, denn Geld sei nicht alles im Leben. Für manche sicherlich nicht, denke ich, aber für Dich doch bestimmt, und money makes the world go round .
     
    Und so bin ich froh, als der Abend sich seinem Ende entgegen neigt, und Albrecht mich zu meiner Schwester fährt, wo ich ohne die Aussicht auf neue Statements von Albrecht in meinen Kissen zu versinken hoffe.
    Zuvor begleitet mich der edle Herr jedoch - zu fortgeschrittener Stunde um 23 Uhr - ins Haus meiner Schwester, die mich mit ihrem Lebensgefährten und meiner Nichte empfängt. Stühle werden für die späten Gäste zurechtgerückt, meine Schwester holt schnell noch Bier und andere Getränke an der Tanke, da die häuslichen Vorräte bereits erschöpft sind. Man plaudert noch ein wenig über dies und jenes, ehe Albrecht sich verabschiedet und wir uns für den nächsten Morgen verabreden.
     
    Die Nacht ist kurz, am folgenden Tag haben wir Valentinstag, Tag der Paare und der Verliebten. Mit Geschenken will ich es nach so kurzer Zeit der Romantik nicht übertreiben, bringe aus diesem Grunde lediglich eine Audio-DVD mit Kriminalgeschichten und Süßigkeiten für Albrecht mit.
    Im Gegenzug hat er für mich überhaupt kein Präsent parat. Hoppla, in Gedanken gehen mir seine Worte, die er bei „Edelagentur“ für sein Profil hinterlegt hat, durch den Kopf: „Es macht mich glücklich, wenn ich Dich überraschen kann, auch wenn es nicht immer Brillianten sein werden!“ Nun gut, nichts zum Valentinstag geschenkt zu bekommen, ist auch eine Überraschung - Brillianten müssen es keineswegs sein, aber eine klitzekleine Aufmerksamkeit hat noch nie geschadet und zeigt den Wert, den man einer Frau gibt.
    Albrecht hingegen wird gerade von einem ganz anderen Problem geplagt: der Familie meiner Schwester: „Du“ - lacht er – „die erinnern mich total an den Baader-Meinhof-Film, genauso ist es mir bei denen vorgekommen“ und er grinst mich frech an. Nicht gerade höflich, denke ich, aber Albrecht lässt sich nicht beirren: „Und der Freund Deiner Schwester, so ein Künstlertyp, die kann ich nun wirklich nicht ab, lange genug hatte ich mit denen aufgrund des Musikstudios des Vaters meiner Ex zu tun. Die Kerle sind mir echt auf den Geist gegangen, und der Spezi Deiner Schwester ist genau so einer. Na ja, einzeln sind sie ja vielleicht noch zu ertragen, aber im Haufen wie bei meiner Ex auf keinen Fall, da krieg ich echt zuviel.
    Und Franz, der Name dieses Mannes, so kann man doch nicht heißen, das geht gar nicht - vielleicht in Bayern gerade noch, aber nicht in der restlichen Welt. Da muss ich dauernd an Herbigs Sissi und der wilde Kaiser denken - schade, dass Deine Schwester nicht Sissi heißt.“ Und dann repetiert er zahllose Male, mit gestelzter und aufgesetzter Stimme, Franz und Sissi, Franz und Sissi. Immer wieder, bis das Thema „meine Schwester“ endlich ad acta gelegt wird.
     
    „Bei mir ist wieder eine neue Partneranfrage von Edelagentur eingegangen“, wechsle ich möglichst beiläufig das Thema, und ohne Albrecht anzusehen. „Und“ fragt Albrecht „was hast Du gemacht, hast Du dem Interessenten geantwortet?“ „Nein, wozu, ich hab’ doch jetzt Dich“ sage ich „würdest Du denn im umgekehrten Fall eine Nachricht an Dich beantworten?“ so lautet meine Gegenfrage.
    „Das weiß ich nicht“ lächelt er.
    „Was, das weißt Du nicht“, antworte ich, „das muss man doch wissen. Don’t

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