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Null Bock auf Mr Cock (German Edition)

Null Bock auf Mr Cock (German Edition)

Titel: Null Bock auf Mr Cock (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angela Fetzner
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ihren Urlaub und bezahlt evtl. hohe Fahrt- und Hotelkosten - und trifft dann auf einen alten, sabbernden Lustmolch. Mit dem sie nun auf Norderney auf Gedeih und Verderben ihren Urlaub verbringen muss - es sei denn, sie tut das einzig Richtige, und reist auf der Stelle wieder ab.
    Nein, schon der Gedanke daran löst unweigerlich einen Würgereflex bei mir aus.
     
    Als Antwort schreibe ich dem „Geschäftsführer“ eben dies, dass mir das arme Mädel - auf das ich „neidisch“ bin - schon jetzt leid tue. Und dass er, wenn er ein Problem mit Mädels hat, die aus Bayern kommen und promoviert sind, diese ja nicht anzuschreiben brauche. Der bayerische Spießer, von dem er spricht, ist ein altes Klischee, was solche Dumpfbacken gerne pflegen.
    Pflegt alte Ressentiments und macht in der heutigen Zeit Unterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern - was für ein vorsintflutlicher Einfaltspinsel dieser Typ ist, mag ich mir gar nicht ausmalen.
    Und ich persönlich, das sage ich ganz frank und frei - müsste ich wählen zwischen dem katholischen bayerischen Oberspießer und dem „Geschäftsführer“ aus Lemgo - ich würde nicht zögern und sogar den bayerischen Oberspießer vorziehen.
    Meine Mail schließe ich mit dem Satz, dass er als „Geschäftsführer“ wahrscheinlich Tomaten bei Edeka oder ALDI ins Regal legt, und die faulen aussortiert - denn seine unschönen Äußerungen über meine Promotion lassen nicht gerade auf ein helles Köpfchen und auf einen höheren Bildungslevel schließen.
    Auf jeden Fall schieße ich den Knallkopf prompt ab und lösche ihn mit einem Gefühl der tiefen Befriedigung.
     
    Facility-Manager mit Schäferhündin
    Als nächstes taucht ein facility-Manager auf der Bildfläche auf (was dieser macht, weiß ich freilich nicht, derartige Anglizismen sollen die Wichtigkeit eines Berufs unterstreichen, für den es anscheinend keinen deutschen Begriff gibt und der deshalb auch nicht so wichtig sein kann), auch wieder ein Mittfünfziger, auch wieder geschieden. Auch wieder zwei Kinder, diese ebenfalls außer Haus.
    Er beschreibt sich selbst als graumeliert, sportlich-elegant und sonnengebräunt. Auf die vorgegebene Frage, von was er sich nicht trennen könne, fällt ihm sein Wasserbett ein - und natürlich seine alt-deutsche Langhaarschäferhündin.
    Mit eben dieser Hündin ist er auf sämtlichen seiner freigeschalteteten Bilder zu sehen. Wie seine Partnerin sitzt die Hündin neben ihm, er legt seinen Arm um das Tier, das aufmerksam und hochintelligent und gleichsam einem menschlichen Wesen in die Kamera blickt.
    Und selbstbewusst blickt diese Hündin obendrein, als ob sie sagen und demonstrieren wollte, hier ist mein Platz, neben meinem Herrchen, und hier passt keine Frau dazu, weder aufs Bild noch in unser gemeinsames Leben. Und auf wirklich jedem Bild ist die werte Hündin zu sehen, neben ihrem Herrchen, und wie in einer Symbiose mit diesem verbunden.
    Der facility-Typ schreibt weiter, dass er sehr großen Wert auf getrennte Kassen lege - und dass jeder Partner sich selbst zu finanzieren habe. Und wenn er getrennte Kassen schreibe, dann meine er das auch, fährt er drohend fort.
    Auch wünsche er sich keine Frau, die viel arbeitet, besonders nicht an Abenden und an Wochenenden.
    Und die Frau solle sein Haus einrichten, da Frauen meist über kreativere Ideen verfügten. Motto: kostenlose Inneneinrichterin - so lästere ich dagegen.
    Er zählt noch unzählige weitere Punkte auf, was er sich wünscht und was er nicht will - eine ganze Litanei.
    Ja, was willst Du nun - will ich schreiben - eine Frau, die viel Geld hat, aber gleichzeitig wenig arbeitet, die zu Dir - nach Wien - zieht und Dir dort Dein Haus einrichtet. Die zwanzig Jahre jünger ist, aber gleichzeitig steinreich. Utopia lässt grüßen.
    Mensch, such’ Dir ’ne Blödere, denke ich mir - oder vielleicht brauchst Du gar keine Frau, hast ja Deine Hündin - und antworte nicht mehr.
     
    Kunsthändler aus Berlin
    Danach tritt ein Kunsthändler aus Berlin auf die Bühne, Mitte fünfzig.
    Sein Kontaktgesuch ist geschwängert mit charmanten Worten, nein, es sind eher Wortphrasen, Worthülsen. Bella Donna aus Bavaria nennt er mich beispielsweise.
    Dies soll ansprechend klingen - aber eigentlich ist es nur leeres Geplänkel, das Weltgewandtheit und Bildung vortäuschen soll.
    Dein Lachen, Dein offenes Lachen, so schreibt er, gefällt mir, es ist zauberhaft.
    Dann wird er direkter: Ob ich nicht Lust auf ihn hätte, ihn häuten wolle, mit

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