Null Bock auf Mr Cock (German Edition)
Haut und Haaren, um ihn anschließend zu verzehren, wenn auch sein Fleisch bereits zäh sei - solche Äußerungen empfinde ich allerdings wenig appetitlich und ansprechend. Und beim Gedanken, dass ich als Vegetarierin ein zähes und altes Stück Menschenfleisch verzehren soll – wenn auch nur im übertragenen Sinn - bekomme ich direkt einen flauen Magen.
Später dann ein Telefongespräch, ich rufe ihn an, er entschuldigt sich hastig, er müsse erst mal seinen Computer sichern. Und dann lässt er mich geschlagene zehn Minuten am Telefon warten, ja wo gibt’s denn so was? Hat der Computer nicht auch später Zeit?
Nach Ewigkeiten dann ans Telefon zurück gekehrt, geht er gleich aufs Ganze, fängt zu jammern an, der Winter ist kalt, die Nächte so lang und dunkel, und niemand zum Kuscheln da, weit und breit, denkst Du ähnlich. Die anderen hier, bei Glücksschiff, die sind so steif und förmlich, und tun gerade so, als suchten sie einen Tanzpartner. Aber hier geht es doch nicht um einen Tanzpartner, sondern ums Kuscheln und um das, was nach dem Kuscheln kommt.
Am Ende des Gesprächs verabreden wir uns für ein Treffen in vierzehn Tagen, in Berlin, wo ich sowieso Freunde besuchen will.
Zu einem Treffen kommt es allerdings nicht, weil er mich zwischenzeitlich löscht. Du hast Dich ein paar Tage überhaupt nicht gemeldet, so lautet sein Vorwand, unter dem er mich löscht. Dass er sich gleichermaßen hätte melden können – nachdem ich ihn das erste Mal angerufen hatte - bzw. dass gar kein weiteres Gespräch vor dem geplanten Treffen vereinbart war, hat er wohl schlichtweg vergessen.
Aber er agiert wie eine beleidigte Leberwurst, und wie einer, der wie ein König umschmeichelt und umworben werden will. Vielleicht hatte er erwartet, dass ich schreibe, dass ich es gar nicht erwarten könne, ihn häuten und verspeisen zu dürfen.
Der Typ meint sicher noch, ich würde ihm nachtrauern und wäre tieftraurig, ihn nicht vernaschen zu dürfen. Aber natürlich ist er mir so was von latte und ich bin vielmehr heilfroh, dass es nicht zu einem Treffen mit dieser Mimose gekommen ist.
Schweizer mit Armverletzung
Der nächste, bitte! Es schreibt ein Schweizer, wie alt, dürfen Sie raten, Mitte fünfzig, natürlich, und natürlich auch ohne Bild.
Rechtschreibfehler, soweit das Auge reicht, mein lieber Charlie, denke ich.
Er entschuldigt sich, er könne nicht schreiben, zurzeit, wegen einer Armverletzung. Aber die Nummer, Deine Telefonnummer meine ich, gibst Du mir diese. Alles klar, denke ich dagegen. Freilich gebe ich einem Phantom ohne Bild, das nicht schreiben kann oder will, nicht meine Telefonnummer.
Ich schreibe noch, voller Ironie, melde Dich doch, wenn Du wieder schreiben kannst, dann geht vielleicht alles leichter von der Hand. Und Tschüss, mein Herr. Und gute Besserung für die Hand und ein herzliches Gruezi in die Schweiz!
Schweizer von der Eliteuniversität
Dann wieder ein Schweizer - es will kein Ende nehmen - Mitte fünfzig, „in Trennung lebend“. Die Eidgenossen sind anscheinend der Ansicht, dass sie ähnlich erfolgreich bei deutschen Frauen landen könnten wie deutsche Männer bei Osteuropäerinnen – und dass sie die armen deutschen Frauen beeindrucken könnten.
Dass das Interesse der deutschen Frauen an verheirateten Schweizern mit Kinderschar sich aber in Grenzen hält, leuchtet diesen Kameraden anscheinend nicht ganz ein.
Wenig später ruft er mich an, der Schweizer, mit unterdrückter Nummer, selbstredend.
Was er dann loslässt, hat sich gewaschen. Erst rühmt er sich, an einer Eliteuni studiert zu haben (was ich ihm aber angesichts seines Benehmens keinesfalls abnehme), prahlt gleich in seinem ersten Satz von dieser angeblichen Eliteuniversität und ob ich diese nicht kenne. Klingt für mich alles zu aufgesetzt, um wahr zu sein.
Denn die Erfahrung lehrt, dass gerade Menschen, die wirklich was auf dem Kasten haben, bescheiden sind, und nicht mit der Uni oder sonstigen Leistungen prahlen, sondern ihr Licht eher unter den Scheffel stellen.
Weiter fragt der Typ mich nach meinem Sternzeichen und – ich muss mich erst mal setzen - tatsächlich auch nach meinem Gewicht und der Brustgröße.
Magere Frauen seien nichts für ihn, meckert er, er müsse was zu fassen und zu umklammern haben, gerade beim Busen sei das mega-wichtig. Auch kleine Frauen hätten bei ihm Null Chancen, wegen der verschiedenen Stellungen, beim Sex natürlich. Aber Du bist ja groß, lobt er, da hast Du schon von
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