Null Bock auf Mr Cock (German Edition)

folgt nicht. Und einen Opel, so schwöre ich mir, den werde ich mir niemals kaufen.
     
    Türke mit Hang zum Telefonsex
    Danach habe ich noch einen halbseidenen Typen kennengelernt, genauer gesagt einen türkischen Mitbürger. Nach kurzem Mail-Kontakt haben wir zügig Telefonnummern ausgetauscht. Schnell wird mir klar, wo da der Hase läuft.
    Fuat - so heißt der gute Mann - sucht in erster Linie eine Dame, die ihm als Gegenüber am Telefon die Zeit vertreibt. Womit? Den Wunsch nach einer Frau für heißen Telefonsex spricht er ganz unverblümt aus, anschließender Live-Sex nicht ausgeschlossen.
    Fuat arbeitet, das muss man wissen, bei einer Wach- und Sicherheitsfirma, dort nimmt er Telefonanrufe entgegen und überwacht die Firmenmonitore. Aber seine Arbeit und die Sicherheit der Kunden - die für teures Geld ihr Gebäude bewachen lassen - interessieren ihn weniger - ihm geht es eher darum, seine Arbeitszeit angenehm zu gestalten und seine eigenen Triebe zu befriedigen.
    Kontakt zu ihm ist deshalb auch ausschließlich während seiner Arbeitszeit möglich, wo er sich meist zu Tode langweilt. Und eine sexy Frau soll ihm die ersehnte Rettung bringen, ihm die Langeweile vertreiben und diese in prickelnde Kurzweil verwandeln.
    Eine Beziehung will er nicht, so stellt er klar, es gehe ihm ausschließlich um ansprechenden Telefonsex während seiner Arbeitszeit.
    Bereitwillig erzählt er, dass er in der Firma - wo er nachts allein ist - gerne die Hosen runterlässt - und das ganz buchstäblich - und sich dann ganz ungeniert seiner Lust hingibt und onaniert.
    Einmal habe er beim Höhepunkt verpasst, wie gerade in ein Haus eingebrochen wurde, das dürfe ihm nicht wieder passieren, schmunzelt er.
    Beim Höhepunkt lade er regelmäßig sein Sperma auf dem Teppich ab, er lacht lauthals angesichts seiner zündenden Idee. Denn der Teppich sei dunkel und verberge Flecken aller Art und hüte diese wie ein besonderes Geheimnis. Is voll krass eh. Guckst Du? lacht er über seinen tollen Einfall.
    Oh, wie gut, dass niemand weiß, dass ich auf der Arbeit bin heiß - so denkt sich wohl Fuat, und ich beende meinerseits das Gespräch.
     
    Freudloser Paukenspieler
    Ebenso wenig begeistert mich ein Paukenspieler, der sich als nächstes meldet, und der sich in bitteren Worten über seinen Beruf beklagt. Sorry , aber unter einem Paukenspieler stelle ich mir einen halbtauben Typen vor, dem Du jedes Wort zweimal ins Ohr schreien musst, bevor er Dich versteht. Er schreibt auch gleich, wie sehr er seinen Beruf hasse und verabscheue.
    Und ich habe den Mann mit Pauken und Trompeten gelöscht.
     
    Alessandro aus Italien
    Im Sonderangebot haben wir außerdem Alessandro aus Mailand, Manager, 38 Jahre, hört sich auf den ersten Blick nicht mal schlecht an. Auch mal ein Mann in meinem Alter, und damit zur Abwechslung kein alter, oller Schnarchsack.
    Nach der ersten Kontaktaufnahme macht er es sogleich spannend: Ob ich mir vorstellen könne, dass sich eine Liebe auch trotz größerer örtlicher Distanz entwickeln könne - wenn ja, dann hätte er mir etwas zu sagen. Ich bejahe seine Frage, und schreibe ganz poetisch und aus voller Seele: Ja, ja und nochmals ja, das kann ich mir vorstellen und davon träume ich schon seit langem. Eine Liebe, die alle Grenzen und Hindernisse überwindet.
    Nein - Spaß beiseite - dies habe ich natürlich nicht geschrieben, sondern ganz lapidar und nüchtern, fürs Erste: Ja, das kann ich mir vorstellen, warum denn nicht.

    Mailand liegt ja heutzutage nicht mehr aus der Welt, und Entfernungen spielen keine so große Rolle mehr wie früher - als eine Frau, die ihren Liebhaber im fernen Land erreichen wollte, nicht umhin kam, zahlreiche Anstrengungen zu unternehmen, sich aufs Pferd schwingen oder gar per pedes durch die Wälder marschieren musste, und zahlreichen Gefahren, z. B. in Form von gemeinen Wegelagerern, ausgesetzt war, bis sie dann endlich verschwitzt, aber glücklich, in den Armen ihres Liebsten landete.
    Nein, das ist alles heutzutage keine große Sache mehr, denn ich setze mich gemütlich in den nächsten Flieger und schließe die Augen, und ehe ich mich versehen habe, bin ich schon in Mailand, und dank Drei-Wetter-Taft sitzt meine Frisur noch wie beim Abflug. Und so kann ich frisch und erholt meinen Liebsten begrüßen. Alles kein Problem.
    Mit meiner Antwort ist der Kumpel aus dem Spaghetti- und Pizzaland aber nicht zufrieden, statt dessen wiederholt er nochmals, dieses Mal aber energischer, seine Frage, ob ich mir