Null & Nichtig (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte (Teil 2)) (German Edition)
kurz nach sieben war ich endlich zu Hause und nach einer flüchtigen Unterhaltung mit Mr. Burton über den Zeitplan für dieses Wochenende hastete ich ins Badezimmer. Viel Zeit blieb mir nicht mehr.
Als ich endlich meine Haare in einen komplizierten Knoten gezwängt und mein Make-up aufgelegt hatte, war es halb acht. Ich rannte nur in Slip, Strümpfen und Highheels gekleidet durch meine Wohnung, auf der Suche nach dem Kleid. Wo hatte ich es aufgehängt, nachdem Mrs. Herzog es aus der Reinigung abgeholt hatte?
Dann erinnerte ich mich. In der Küche, weil irgendwo ein Knopf fehlen sollte. Als ich meine Wohnküche betrat, erschrak ich zutiefst. Am Kühlschrank lehnte Daniel, supersexy in einem schwarzen Smoking mit Fliege und mit blütenweißem Hemd, in der Hand ein Glas Champagner.
Sein Blick glitt über meinen halbnackten Körper, in seinen Augen erschien ein großes Fragezeichen. »Kann ich dir irgendwie helfen, Baby?«
Hastig bedeckte ich mit einem Arm meine bloßen Brüste. »Was tust du hier? Wie bist du in meine Wohnung gekommen?«
Daniel spürte wohl, dass dies nicht der richtige Zeitpunkt war, um Argumente auszutauschen. Entschuldigend hob er die Schultern. »Ich wollte dich überraschen und wie ich sehe, ist mir das auch gelungen.«
Ich schaute mich unsicher nach meinem Kleid um, fand es schließlich über einen der Stühle geworfen. »Ich gehe mich nur kurz anziehen, bin gleich wieder da«, rief ich ihm zu und verschwand aus der Küche.
Zwei Minuten später stolzierte ich mit meinen 4-Inch Highheels zurück in die Küche, Daniel lehnte unverändert an meinem Kühlschrank, hatte aber inzwischen das Glas abgestellt. Er stieß einen bewundernden Pfiff aus: »Sehr schön, Baby. Ich sollte mit dir häufiger auf solche Veranstaltungen gehen, ich bin ja schon bei deinem Anblick hart.«
Seine übermütige Reaktion ließ mich erröten. »Ich bin eigentlich nicht der Typ, der ständig zu den Galadinners erscheint. Das hier ist mein einziges Kleid. Sehr zum Leidwesen meiner Mutter, sie würde mich nämlich gern mit irgendeinem reichen, attraktiven Junggesellen verkuppeln.«
Daniel grinste belustigt und reicht mir dann sein Glas. Der Champagner schmeckt spritzig und erfrischend. Woher hatte er den, aus meinem Kühlschrank doch bestimmt nicht?
»Na, das wird dir heute mit mir nicht passieren. Ich weiß es zu schätzen, dass du mich begleitest. Ich kann solche Abende auch nicht ausstehen, aber der Kinderschutz ist die einzige Stiftung, die mir wirklich wichtig ist. Das ist es wert, sich für einen Abend unter die High Society zu mischen. Und mit dir zusammen würde ich überall hingehen.« Er nahm mir das leere Glas aus der Hand und stellte es auf den Küchenschrank. Dann blickte er mir bedeutungsvoll in die Augen. »Baby, nur um eines klarzustellen. Ich will dich zurück und ich werde alles dafür tun, um dich davon zu überzeugen, mir noch eine Chance zu geben. Dieser Abend ist nur der erste Versuch.«
Ich trat hastig einen Schritt zurück. Diese Versöhnung ging ein wenig zu schnell für meinen Geschmack.
»Willst du noch ein Glas?« Scheinbar unbeeindruckt von meiner abwehrenden Reaktion füllte er das Glas ein weiteres Mal auf. »Auf uns, Baby. Ich freue mich auf diesen Abend mit dir.« Er beugte sich vor und küsste mich auf die Stirn. »Ich habe dir auch ein Geschenk mitgebracht. Dreh dich um!«
»Ein Geschenk? Warum das denn? Wenn du glaubst, dass...«
»Schhh«, unterbrach mich Daniel. »Das ist keine Bestechung. Du hattest einen Wunsch bei mir frei und du hast ihn nie eingelöst. Jetzt habe ich für dich gewählt.«
Ich erinnerte mich wieder an unseren Nachmittag in seinem Büro. Ja, er hatte mir ein Geschenk angeboten, aber damals war ich zu beschäftigt gewesen, meine Todesangst zu verstecken, als dass ich mir darüber Gedanken machen konnte.
Ich spürte, wie Daniels kühle Hände über meine Schultern glitten, mein Haar zur Seite schoben. Dann berührte etwas meinen Hals. Nachdem er die Kette befestigt hatte, spürte ich seine Finger ganz sanft an meinen Ohrläppchen. Ich besaß kaum Schmuck, weil ich den als störend empfand und es uns beim Tanzen ohnehin nicht erlaubt war. Doch Daniels zarte Geste rührte mich. Er war so aufmerksam, kannte mich genau. Sonst wären ihm solche Kleinigkeiten nie aufgefallen.
»Dreh dich wieder um, Baby. Lass dich anschauen.«
Ich blickte vorsichtig an mir hinunter, ertastete mit den Fingern die langen geraden Ohrringe, die aus aufgereihten Schmucksteinen zu
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