Null & Nichtig (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte (Teil 2)) (German Edition)
willst du ihnen unter die Arme greifen? Woher bist du dir denn so sicher, dass Daniel Stone dahintersteckt? Ich meine, es könnte doch auch jemand anderes deinen Onkel ermordet haben, oder nicht?«
Doch er schüttelte entschieden den Kopf. »Nein, das glaube ich nicht. Mein Onkel hatte in dem Fall, in dem er gegen Stone ermittelt hat, schon fast alle Beweise zusammengetragen. Er hat nur auf die Informationen von einer einzigen Quelle gewartet, damit er den Fall abschließen konnte.«
Ich überlegte, ob ich ihm sagen sollte, dass möglicherweise die Nachtschicht mehr über den Mord wusste. Doch dann entschied ich mich dagegen. Schon einmal hatte Konstantin mich in die Irre geführt mit seinen Behauptungen über Daniel. Diesmal war ich vorsichtiger.
»Wen erwartest du denn übernächstes Wochenende in Daniel Stones Wohnung?«, fragte ich ihn stattdessen.
»Den Informanten, der für meinen Onkel gearbeitet und ihm die Dokumente im Fall gegen Stone übergeben hat. Leider weiß ich nur wenig über ihn, aber er könnte der Schlüssel zur Lösung der beiden Fälle sein. Da der Tod meines Onkels meines Erachtens nach unmittelbar mit diesen Dokumenten zusammenhängt, kann der Informant uns vielleicht dabei helfen, auch den Mörder dingfest zu machen. Das Stone hinter allem steckt, lässt sich vielleicht beweisen, wenn wir auswerten können, was er sagt.«
Ich gab mich damit noch nicht zufrieden. »Warum die Kamera im Schlafzimmer? Ist der Informant eine Frau?« Innerlich verkrampfte sich alles in mir.
»Ganz sicher bin ich nicht«, gab Konstantin zu. Er seufzte leise. »Eigentlich weiß ich gar nichts über ihn oder sie, mein Onkel hat keinerlei Aufzeichnungen über seine Kontakte in diesem Fall hinterlassen. Sonst war er immer sehr penibel, aber ausgerechnet hier hat er geschludert. Darum müssen wir uns auf alle Eventualitäten vorbereiten.«
Insgeheim überlegte ich, ob Wallenstein mir die fehlenden Dokumente vielleicht bei unserem Treffen präsentieren wollte. Dann wären sie jetzt in der Hand des Mörders, was wiederum ein schlechtes Licht auf Daniel warf, denn nur er konnte ein Interesse daran haben, die Beweise gegen sich selbst verschwinden zu lassen.
Schlussendlich nahm ich mir vor, keine Kamera in Daniels Schlafzimmer zu verstecken. Die ganze Aktion war ohnehin schon gefährlich, aber wenn er dahinter kam, dass ich seine nächtlichen Aktivitäten aufzeichnen ließ, wäre ich wohl nirgends vor ihm sicher. Und mich selbst würde die Neugier umbringen, diese Videos selbst anzusehen, wenn ich den Verdacht hatte, er vergnüge sich mit anderen Frauen in seiner Wohnung.
In der Detektei zeigte mir Konstantin die Kameras und erklärte mir ausführlich, wie ich sie anzubringen und einzuschalten hatte. Danach erst überließ er mir vier seiner High-Tech Kameras mit automatischer Nachtsicht, Infrarot und Zoomfunktion, die auch Geräusche in bis zu fünf Metern Entfernung aufzeichneten. Diese technischen Wunderwerke ließen sich sogar auf ein Handy aufschalten, sodass Konstantin laufend über neue Entwicklungen informiert war.
»Hast du alles verstanden?«
Ich nickte und nahm die schwarze Tüte mit den Kameras und zugehörigen Kabeln entgegen.
»Wenn du Schwierigkeiten damit hast, rufe mich jederzeit an. Wir dürfen keine Zeit verlieren.«
Wieder nickte ich bestätigend. Unruhig sah ich auf meine Uhr. Es war inzwischen schon weit nach sechs Uhr und in etwas mehr als einer Stunde würde Daniel mich von meinem Appartment abholen.
»Du, ich muss langsam zurück, damit ich es noch pünktlich zu meiner Verabredung schaffe«, erklärte ich Konstantin.
»Ich habe gehört, du hast dir Garrys Haus angesehen. Hast du dabei schon eine Spur von ihm entdeckt? Am Anfang habe ich deine Sorgen ehrlich gesagt nicht richtig ernst genommen, aber jetzt wundere ich mich auch langsam, was mit ihm los ist.«
»Nein«, erwiderte ich bedauernd, »Das war ein totaler Fehlschlag. Sein Haus sieht aus, als wäre er nur kurz Zigaretten holen gefahren. Nur seine Hunde hat er vor der Abreise noch den Nachbarn übergeben. Aber in der Wohnung lagen geöffnete Rechnungen mit Daten für die Zahlungsanweisungen, der Kühlschrank war randvoll. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, was er in Bangkok macht oder warum er uns nicht wenigstens anruft.«
Konstantin nickte zustimmend. »Ja, das ist schon seltsam. Aber ich glaube immer noch nicht, dass Garrys Verschwinden etwas mit dem Mord zu tun hatte. Ich sehe da einfach keinen Zusammenhang.«
Um
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