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Null & Nichtig (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte (Teil 2)) (German Edition)

Null & Nichtig (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte (Teil 2)) (German Edition)

Titel: Null & Nichtig (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte (Teil 2)) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renee R. Picard
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Daniel schien nun gereizt zu sein, verschränkte die Arme vor seinem Oberkörper und starrte mich an. In der engen Duschkabine konnte sich keiner von uns dem Blick des anderen entziehen, splitternackt standen wir voreinander. »Wenn dir dein Freund so wichtig ist, warum suchst du ihn dann nicht? Wieso bist du ihm nicht nach Bangkok gefolgt, du kennst dich doch dort aus, hast dort jahrelang gelebt? Wenn du glaubst, er benötige Hilfe, weshalb kümmerst du dich dann nicht um ihn, statt hier mit mir herumzuvögeln?«
    Ich schleuderte ihm voller Zorn die halbvolle Flasche Duschgel entgegen und sah befriedigt zu, wie er davon an der Stirn getroffen wurde. Hoffentlich gab das eine schöne Beule, dann erinnerte er sich wenigstens noch eine Weile daran, was für ein Idiot er war.
    Er betastete vorsichtig den Kopf, rückte aber keinen Zentimeter zur Seite. So kam ich nicht an ihm vorbei. »Lass mich hier raus! Ich muss jetzt zu meinen Proben.«
    Er betrachtete mich spöttisch, bewegte sich aber immer noch nicht von der Stelle.
    Ich zitterte vor Wut. Wie kam er dazu, mir solche Vorhaltungen zu machen? »Du hast keine Ahnung, was in Thailand passiert ist. Und du hast kein Recht dazu, mir irgendwelche Vorhaltungen zu machen. Die mache ich mir schon alleine, dafür brauche ich dich wirklich nicht!«
    Ich wandte mich von ihm ab, als ich spürte, wie die Tränen über mein Gesicht liefen. Warum musste ich bloß immerzu heulen?
    Daniel schien die Veränderung zu bemerken, die in mir vorging. »Baby, es tut mir leid. Ich wollte dich nicht aufregen. Komm her zu mir, sei nicht böse.« Er versuchte, mich an sich zu ziehen. »Lass uns diesen Streit einfach vergessen. Lass uns noch einmal von vorn beginnen. Eigentlich ging es doch nur um das Geld für dein Kleid morgen, oder nicht?«
    Er konnte blitzschnell umschalten, da kam ich kaum hinterher. Alles, was ich jetzt wollte war, aus dieser Dusche zu entkommen.
    »Soll ich dir Geld leihen oder willst du einen Vorschuss? Die Gehaltsauszahlungen sind erst am achtzehnten.«
    »Daniel, ich will dein verdammtes Geld nicht! Bitte hör auf damit, du machst mich zu einer Hure, jedenfalls komme ich mir so vor. Und nachdem ich mich schon erfolgreich hochgeschlafen habe, fehlte das gerade noch auf meiner Liste.«
    Er packte mich fest an beiden Unterarmen, seine Augen funkelten wütend, als er mich anstarrte. »Du bist meine Freundin, Juliet. Wir schlafen miteinander und ich will dir helfen, weil du Probleme hast. Ist das nicht normal? Tun Freunde das nicht füreinander? Sag mir, habe ich dich eben etwa falsch verstanden?«
    Seine Worte ließen mich erzittern, diesmal nicht vor Wut, sondern vor Erleichterung. Ich konnte kaum fassen, dass er sich innerhalb so kurzer Zeit so sehr verändert hatte. »Entschuldige bitte, Champ, ich wollte dich nicht kränken. Wir haben wohl noch einen langen Weg vor uns«, war alles, was ich herausbrachte.
    Seufzend senkte er seinen Mund auf meinen und ich strebte ihm sehnsüchtig entgegen.

    Im Hausflur vor meiner Wohnung umarmten wir uns ein letztes Mal. »Viel Spaß bei deiner Arbeit, Champ«, flüsterte ich ihm zu, während ich seinen warmen Duft einatmete.
    »Ich muss mich durch drei langweilige Meetings kämpfen. Aber wenigstens ist es dort sicher, niemand bewirft mich mit Flaschen oder droht damit, mich zu fesseln.« Er gab mir einen schmatzenden Kuss auf die Haare. »Viel Glück für deine Proben heute. Ruf mich an, wenn du etwas brauchst. Ich freue mich schon auf heute Abend.«
    Seufzend ließ ich ihn gehen. Die Szene wirkte so normal, ich konnte gar nicht glauben, dass wir uns vor einer Stunde noch heftig gestritten hatten. Aber die nachfolgende Versöhnung hatte uns beide erschöpft, wahrscheinlich waren wir deshalb so verhalten.

    Mr. Burton wartete mit unserem Leihwagen vor der Lobby auf mich, damit ich nicht erst in die Tiefgarage fahren musste. Als ich ihn im Wagen sitzen sah, überkam mich ein schlechtes Gewissen. Ich hatte seine Warnungen vor Daniel bislang vollkommen ignoriert und obwohl er wochenlang nach den Beweisen gestöbert hatte, war ich gestern noch nicht einmal dazu gekommen, mich bei ihm zu bedanken.
    Hoffentlich brachte seine Recherche über die Nummerschilder der Autos vor Garrys Haus erfreulichere Ergebnisse. Bei dem Gedanken an das Büchlein, dass auch mein eigenes Kennzeichen enthielt, kam mir eine Idee. Ich hatte die schwere Eingangstür des Triumph Towers schon fast erreicht, als ich kehrtmachte und mich an den Pförtner wandte. »Sie

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