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Null-Null-Siebzig - Operation Eaglehurst

Null-Null-Siebzig - Operation Eaglehurst

Titel: Null-Null-Siebzig - Operation Eaglehurst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marlies Ferber
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Möwenschwarm pflügte und sich die Vögel kreischend in die Lüfte schwangen, schrie der kleine Junge triumphierend auf.
    »Sehen Sie«, lenkte James ein, »wie es aussieht, haben Sie sogar recht behalten. Das Zeug war wirklich harmlos.«
    Der Junge stieg vom Dreirad und bückte sich. Die Mutter des Kleinen lief herbei und schüttelte ihn. »Sieh, was du getanhast!«, schrie sie. »Du hast die arme Möwe überfahren!« Der Junge begann zu weinen.
    James und Sheila traten hinzu und betrachteten das tote Tier.
    »Das wollte ich nicht«, schluchzte der kleine Junge.
    »Natürlich nicht«, sagte Sheila und streichelte dem Jungen über den Kopf. »Und du hast sie auch nicht überfahren. Die Möwe ist von allein gestorben, es war nur Zufall, dass du gerade mit deinem Dreirad dahergekommen bist.«
    Die Mutter des Jungen warf Sheila einen dankbaren Blick zu. Der Junge bückte sich und streckte die Hand nach der Möwe aus.
    »Fass sie besser nicht an«, sagte James. Die Mutter hob ihr Kind hoch und setzte es wieder auf sein Dreirad. »Komm weiter, Darling.«
    Als die beiden außer Sichtweite waren, besorgte Sheila am Kiosk eine Plastiktüte und packte die tote Möwe vorsichtig ein.
    »Danke, James«, murmelte sie.
    »Schon gut.«
    »Rufen Sie Inspektor Ruthersford an, damit er die tote Möwe untersuchen lässt?«
    James schüttelte den Kopf. »Nein. Ich habe mit Ruthersford bereits gefrühstückt, ich will ihn nicht auch noch zum Mittagessen sehen.«
    »Aber was dann?«, fragte Sheila.
    »Wir tun einfach das, was jeder normale Bürger tun würde«, sagte James, zog sein Handy hervor und rief die Polizei an. »James Gerald hier, guten Morgen. Ich möchte melden, dass wir soeben beobachtet haben, wie jemand eine Möwe fütterte. Kurze Zeit später lag die Möwe tot auf dem Pflaster. Wir machen uns Sorgen, sie könnte vergiftet worden sein. Nicht auszudenken, was passieren könnte, wenn Reste von dem Futter in die Hände von Kindern geraten.   – An der Seepromenade, inHöhe der Seniorenresidenz Eaglehurst.   – Ja, ist gut, wir warten hier neben dem Kiosk auf Sie.«
    »So«, lächelte James, »das hätten wir. Kommen Sie, Sheila, setzen wir uns auf die Bank und warten auf unsere uniformierten Freunde.«
    Keine fünf Minuten später gaben Sheila und James ihre Namen und ihre Londoner Adressen zu Protokoll, und James wiederholte noch einmal das, was er bereits am Telefon gesagt hatte.
    »Können Sie den Mann beschreiben, oder kennen Sie ihn vielleicht?«, fragte einer der beiden Polizisten.
    »Wir machen hier nur Urlaub«, sagte James. »Es war ein Mann, etwa meine Größe, und er trug einen Regenmantel. Aber ich habe mehr auf die Möwe geachtet. Ist Ihnen vielleicht noch etwas aufgefallen, Sheila?«
    Sheila schüttelte den Kopf. »Da war nichts Außergewöhnliches an ihm.«
    »Wenn Ihnen noch etwas einfällt, rufen Sie uns bitte an«, sagte der andere Polizist.
    »Was machen Sie jetzt mit der Möwe?«, fragte Sheila.
    »Einschicken. Die Möwe wird im Labor untersucht. Vielleicht ist alles ganz harmlos«, scherzte der eine Polizist. »Vielleicht hatte der arme Vogel ja einen Herzinfarkt oder so etwas.«
    »Dann hätten wir Sie ganz umsonst bemüht«, sagte Sheila mit gespieltem Bedauern.
    »Nein, nein, Sie haben schon richtig gehandelt«, meinte der andere Polizist. »Besser einmal zu viel anrufen als einmal zu wenig.«
    »Und wenn die Möwe tatsächlich vergiftet wurde, ist das eine ernste Sache«, erklärte sein Kollege. »Ich weiß nicht, was in den Köpfen mancher Menschen vorgeht. Dumm ist nur, dass es nahezu unmöglich sein wird, den Kerl zu schnappen, es seidenn, er macht es immer wieder. Sollten Sie ihn sehen, rufen Sie uns bitte sofort an, aber unternehmen Sie nichts selbst.«
    »Natürlich«, versicherte James.
    Als die Polizisten sich verabschiedet hatten, schaute Sheila auf die Uhr. »Würden Sie mich für gefühllos halten, James, wenn ich Ihnen sagte, dass ich vor Hunger beinahe sterbe?«
    James lachte. »Hunger ist auch ein Gefühl, sogar ein ziemlich starkes, nicht wahr? Außerdem schätze ich, dass Sie heute Morgen nicht wie ich Würstchen, Baked Beans, Rühreier, Speck, gegrillte Tomaten, Champignons   …«
    »Hören Sie auf«, unterbrach Sheila ihn. »Ich hatte Porridge, Kamillentee und labberiges Toastbrot zum Frühstück.«
    »Gut, das sieht mir ganz danach aus, als hätten Sie ein richtig sättigendes Carvery-Lunch nötig. Ich lade Sie ein.«
    »Also wirklich, James. Sie haben wohl vergessen, dass ich

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