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Null-Null-Siebzig - Operation Eaglehurst

Null-Null-Siebzig - Operation Eaglehurst

Titel: Null-Null-Siebzig - Operation Eaglehurst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marlies Ferber
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kein Fleisch esse? Nein, ich weiß etwas Besseres. Und diesmal lade ich Sie ein.«
    »Sie überraschen mich immer wieder, Sheila. Kaum in der Stadt, kennen Sie sich bestens in der heimischen Gastronomie aus. Oder haben Sie auf der Fahrt hierher einen Restaurantführer studiert?«
    Sheila lächelte in sich hinein, während sie an James’ Seite auf die Unterführung zusteuerte, die zur Fußgängerzone führte. »Sie werden schon sehen, dass man sich nicht auszukennen braucht, um den Ort zu finden, der in unserer Situation genau der richtige ist. Einen Ort, an dem wir niemanden aus Eaglehurst treffen werden, an dem wir nicht belauscht werden und von dem ich weiß, dass mir so etwas wie in dem indischen Restaurant nicht noch einmal passiert.«
    »Ich bin gespannt.«
    »Zu Recht. Ich schätze, es wird eine vollkommen neue Erfahrung für Sie!«

Kapitel 13
    Wenig später bestellte Sheila bei McDonald’s zwei Salate. Einen Burger hatte James mit dem Hinweis abgelehnt, er wolle nichts, das er wie ein Affe aus der Hand essen müsse.
    »Sie sind ein Snob«, meinte Sheila kopfschüttelnd.
    »Ich weiß«, sagte er und schaute sich nach einem freien Tisch um. Fröhliches Lärmen erfüllte den Raum, in dem sich für James’ Geschmack viel zu viele Menschen auf zu engem Raum drängten. Sein Blick blieb an einer Frau hängen, die gerade in einen großen Burger biss. Sie erinnerte ihn an eine Schlange, die ihren Unterkiefer aushängt, um eine fette Beute zu verschlingen. Beim Zubeißen tropfte dünnflüssiger Ketchup aus dem Burger und hinterließ hellrote Spritzer auf dem eng anliegenden T-Shirt , unter dem sich teigige Brüste drängten. Die Frau sah aus, als wäre sie angeschossen worden.
    »James?« Sheila riss ihn aus seinen Betrachtungen, während sie das Tablett auf einen freien Tisch stellte. »Einen Sixpence für Ihre Gedanken!«
    James setzte sich und fingerte an der Plastikfolie herum, in der das Besteck eingeschweißt war.
    »Sie haben recht, McDonald’s war eine gute Wahl. Hierhin wird sich wohl niemand aus Eaglehurst verirren.«
    »Ja«, sagte Sheila, »hier sind wir unter uns. Der Salat ist nicht schlecht, Sie werden sehen.« Sie riss das Tütchen mit dem Dressing auf und verteilte die Soße fürsorglich über James’ Salat.
    Nachdem sie schweigend gegessen hatten, schaute Sheila ihn fragend an. »Und, wie hat es Ihnen geschmeckt?«
    »Besser als erwartet«, log James.
    »Warten Sie, ich hole uns schnell einen Kaffee, dann können wir gemeinsam überlegen, wie wir weiter vorgehen.«
    James sah ihr versonnen nach, als er plötzlich von einem Gegenstand an der Wange getroffen wurde. Er griff nach der warmen Pommes, die auf dem Tisch gelandet war, sah in die Richtung, aus der sie gekommen war, und fing den frechen Blick eines kleinen Mädchens auf, das zwei Tische von ihm entfernt neben seiner Mutter saß. Die Mutter war in eine lebhafte Unterhaltung mit ihrer Freundin vertieft und beachtete ihre Tochter nicht. Es war offensichtlich, dass sich das kleine Mädchen langweilte. James nahm die Pommes, zielte und warf sie dem Mädchen an den Kopf. Das bereute er sofort, denn das Mädchen wiederholte das Spiel, nur dass sie jetzt mehrere Pommes auf einmal nahm. Er beschloss, das Kind zu ignorieren. Er sah zur Warteschlange. Sheila war bald an der Reihe. Die nächste Pommes traf seinen Anzug. Woher konnte dieses Mädchen, das bestimmt noch in den Kindergarten ging, so gut zielen? Er machte ein strenges Gesicht, drohte der Kleinen mit dem Zeigefinger und kehrte die Pommes mit dem Griff seiner Plastikgabel zu den anderen unter den Tisch. Es nützte nichts. Das Kind nahm unverdrossen die nächsten Pommes aus der Tüte. James kehrte weiter alle Wurfgeschosse unter den Tisch, sofern sie nicht ohnehin auf dem Boden landeten. Irgendwann würden dem Mädchen die Pommes ausgehen. »Wenn Sie bitte kurz die Beine anheben würden«, sagte eine bemüht höfliche Stimme. Eine junge Frau in adretter McDonald’s-Uniform stand neben ihm, Kehrschaufel und Feger in der Hand. Während die Servicekraft sich bückte und die Pommes unter seinem Tisch auf die Kehrschaufel fegte, grinste das Mädchen schadenfroh.»Es wird immer schlimmer mit den Leuten«, hörte James die junge Frau zu einem Kollegen sagen, als sie weiterging.
    »Entschuldigen Sie bitte«, sagte James laut. Die Mutter des Mädchens reagierte nicht. »Sag deiner Mama, dass ich mit ihr sprechen will«, befahl James dem Mädchen in einem Ton, der keine Widerrede zuließ. Doch das

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