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Nullpunkt

Nullpunkt

Titel: Nullpunkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Child
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Marker aus der Hemdentasche und kritzelte etwas auf die Rückseite. «Ich möchte etwas versuchen. Ich möchte herausfinden, wie Sie sich anhören, wenn Sie das hier lesen. Für einen Tontest, weiter nichts.»
    Er hielt das Klemmbrett hoch.
    Marshall starrte auf die Handschrift. «Es war, als würde man mitten in das Herz der Dunkelheit sehen.»
    «Noch einmal, bitte? Langsam, und dramatischer. Sehen Sie in die Kamera, nicht auf das Klemmbrett.»
    Marshall wiederholte den Satz. Conti nickte zufrieden, dann sah er den Assistenzkameramann an. «Haben Sie das?»
    Toussaint nickte. Conti wandte sich dem Tontechniker zu. «Sie auch?»
    «Im Kasten, Boss.»
    «Hey, warten Sie!», protestierte Marshall. «Ich habe das nicht gesagt! Das waren
Ihre
Worte, nicht meine!»
    Conti hob die Hände. «Na und? Es sind gute Worte.»
    Marshall platzte der Kragen. «Sie sind nicht an wissenschaftlicher Wahrheit interessiert. Sie sind überhaupt nicht an der Wahrheit interessiert. Sie wollen nichts weiter als eine gute Show, das ist alles!»
    «Dafür werde ich bezahlt, Doktor. Aber reden wir doch für einen Moment über Sie.» Conti blickte erneut auf sein Klemmbrett. «Ich habe meine Rechercheure ein paar Nachforschungen anstellen lassen über die Mitglieder Ihrer Expedition. Ihre Geschichte ist ganz besonders interessant, Dr. Marshall. Sie waren ein hoch dekorierter Offizier. Sie wurden mit dem ‹Silver Star› ausgezeichnet, und doch wurden Sie am Ende unehrenhaft aus der Army entlassen. Ist das richtig?»
    «Wenn es so wäre, könnten Sie wohl kaum von mir erwarten, dass ich darüber reden will, oder?»
    «Versuchen wir es erneut.» Conti drückte die Handflächen gegeneinander. «Die Northern Massachusetts University ist, wie soll ich es ausdrücken … Sie ist nicht gerade bekannt für die Qualität ihrer Wissenschaftler. Wie kommt es, dass jemand wie Sie Forscher wird – insbesondere an einem Ort wie diesem?»
    Marshall antwortete nicht.
    «Sie sind ausgebildeter Scharfschütze. Wie kommt es, dass Sie sich als einziges Mitglied der Expedition standhaft weigern, ein Gewehr zu Ihrem eigenen Schutz zu tragen?»
    Abrupt erhob sich Marshall von seinem Platz. «Wissen Sie was? Suchen Sie sich einen anderen Spinner zum Vorzeigen. Ich denke nicht, dass ich weitere Fragen von Ihnen beantworten werde.»
    Conti öffnete protestierend den Mund, doch Marshall trat drohend einen Schritt näher. «Und falls Sie versuchen, noch eine zu stellen, prügle ich Ihren lästigen kleinen Arsch aus dem Raum.»
    Eine unbehagliche Stille senkte sich herab. Conti musterte ihn – auf die gleiche taxierende Art und Weise wie in den Sekunden, bevor Wolff den Kontrakt aus der Tasche gezogen hatte. Schließlich, nach einem langen Augenblick, brach er das Schweigen. «Lassen Sie mich Ihnen etwas erklären, Dr. Marshall. Ich bin ein mächtiger Mann – und nicht nur in New York oder in Hollywood. Falls Sie beschließen sollten, sich mich zum Feind zu machen, so wäre das ein ziemlich großer Fehler.» Er wischte das Gekritzel mit der Handfläche von seinem Klemmbrett, dann wandte er sich an Toussaint. «Gehen Sie Dr. Sully suchen. Eine innere Stimme sagt mir, dass er kooperativer ist als dieser Dr. Marshall hier.»

11
    Später an jenem Abend wanderte Marshall durch die mit Ausrüstung vollgestellten Gänge von Level B. In seinem Labor und seinem Quartier hatte er seine Gedanken nicht unter Kontrolle bringen können – die lauten Unterhaltungen und das Trampeln von Schritten draußen im Korridor hatten diesen Zustand nicht eben gelindert. Weil er wusste, dass er wieder nur unter Schwierigkeiten einschlafen würde, stieg er hinauf zur Oberfläche, um seinen nächtlichen Spaziergang zu absolvieren, der ihm in den letzten Wochen eine Art Gewohnheit geworden war.
    Er stieg die Treppe hinauf und ging zur Eingangshalle. Seine Schritte hallten laut über den mit Linoleum ausgelegten Metallboden. Die Wachstation war besetzt, was Marshall nicht anders erwartet hatte. Seit dem Eintreffen der Filmcrew hatte Sergeant Gonzalez den Posten Tag und Nacht bemannt, trotz der anderen zeitaufwendigen Verpflichtungen, die die Soldaten hatten. Zu Marshalls Überraschung war es Gonzalez selbst, der hinter der Scheibe saß.
    Der Sergeant nickte Marshall zu, als er ihn erblickte. Obwohl er weit über fünfzig war, strahlte der Mann eine nahezu unerschöpfliche Energie aus. «Hallo, Doktor», sagte er. «Der abendliche Verdauungsspaziergang?»
    «Ganz recht», antwortete Marshall. Er

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