Nullsummenspiel
dir doch nur vor: Wir würden die Breen aus nächster Nähe studieren können, nicht als Gefangene, sondern indem wir uns mitten unter ihnen bewegen. Soweit wir wissen, haben sie es einem Außenseiter noch
nie
gestattet, einen ihrer Planeten zu besuchen, zumindest nicht so. Alles, was sie je getan haben, war, Diplomaten und Handelsunterhändlern zu gestatten, einige entlegene Anlagen auf diesem Eiswürfel, den sie ihre Hauptstadt nennen, zu besuchen.«
Es klang durchaus verlockend, das musste sich Bashir eingestehen. Die Aussicht auf ein Abenteuer reizte ihn. Außerdem würde er gleichzeitig längere Zeit in Sarinas Nähe verbringen, was das Ganze fast schon unwiderstehlich machte.
»Das wäre nur ein vorübergehender Auftrag?«, hakte er nach.
»Soweit ich es verstanden habe«, erwiderte Sarina.
»Und wie genau sollen wir diese versteckte Breen-Schiffswerft infiltrieren?«
Sarina zog eine Schulter hoch. »Wenn du das rausfinden willst, dann musst du die Mission schon annehmen. Das unterliegt der Geheimhaltung, wie dir klar sein dürfte.«
Das werde ich noch bereuen
, dachte Bashir.
»In Ordnung«, sagte er. »Ich bin dabei. Dann wollen wir mal diese Anzüge anprobieren.«
5
Thot Keer stand auf einem Gerüst unter dem Bug seines halb fertigen Schnellangriffs-Kreuzer-Prototyps und sah in einen Feuerball aus Funken. Leuchtende Splitter segelten von dort herab, wo weit über ihm ein Team aus Hüllenschweißern arbeitete. Der Sturzbach fiel über seine Schultern und prallte von seiner gepanzerten Brust und seinem Helm ab.
Mein Meisterwerk braucht einen Namen
, erkannte Keer.
Einen passenden
.
Eine elektronisch erzeugte Stimme ertönte in seinem Helm. »
Kommandozentrale an Thot Keer. Hören Sie mich, Sir?
«
»Ja, Trez. Was gibt es?«
»
Die zu Besuch weilenden Würdenträger bestehen darauf, sich mit Ihnen zu treffen. Ich habe ihnen gesagt, dass Sie beschäftigt sind, aber sie waren sehr hartnäckig
.«
»Wo sind sie jetzt?«, erkundigte sich Keer, der seine Gereiztheit zu überspielen versuchte.
»
In Ihrem Büro, Sir. Soll ich sie wieder in ihr Quartier bringen lassen?
«
Langsam ging Keer zurück zur Luftschleuse. »Das ist nicht nötig, Trez. Sagen Sie ihnen, dass ich gleich da sein werde. Keer Ende.« Als er über den Laufsteg ging, war Keer dankbar für die magnetischen Einsätze in den Sohlen seiner Stiefel. Sie ermöglichten es ihm, sich sicher in der Mikroschwerkraftumgebung zu bewegen, die sein momentanes Arbeitsumfeld darstellte.
Gewaltige Scheinwerfer tauchten das pfeilartige Raumschiff in blendendes Licht, dessen Reflexionen die grob behauenen Steinwände der geheimen Schiffswerft erhellten. Die Felswände waren rotbraun und übersät mit schimmernden Kristallklumpen und glänzenden Streifen metallischen Erzes. In den Jahren, die Keer jetzt schon für die Konföderation arbeitete, hatte es Zeiten gegeben, in denen er die Raumschiffentwickler beneidet hatte, die im Licht der Sterne arbeiten konnten, doch in diesem Fall tat er es nicht. Selbst wenn dieses komplett von Mauern umgebene Dock bei seiner Ankunft klaustrophobisch auf ihn gewirkt hatte, so musste er doch zugeben, dass er diese Umgebung auf seltsame Weise als wunderschön empfand. Bis jetzt hatte er das noch keiner anderen Person vermitteln können.
Er gab seinen Sicherheitscode in das Gerät neben der Tür der Luftschleuse ein, die sich daraufhin öffnete. Sobald er hindurchgegangen war, herrschte wieder normale Schwerkraft, und die Magneten in seinen Stiefeln wurden automatisch deaktiviert. Die Außentüren schlossen sich hinter ihm, innerhalb von Sekunden hatte die Kammer den Druckausgleich hergestellt. Dann öffneten sich die inneren Türen, und er konnte das Kommandozentrum der Schiffswerft betreten. Bis zum Lift war es nur ein kurzer Fußweg. Wenige Minuten später stand er in der Tür seines Büros und sah die beiden neuesten Hindernisse auf seinem Weg zum Erfolg vor sich.
»Danke, dass Sie uns empfangen«, sagte General Valnor, ein Romulaner, der für den Tal Shiar – den Geheimdienst des Romulanischen Sternenimperiums – Keers Fortschritte überwachte. Valnor deutete mit einem Kopfnicken auf seinen Begleiter, einen hochrangigen militärischen Offizier der Gorn vom Rang eines
Ozuk
. »Ezgog und ich hoffen, dass Sie und Ihr Team mit dem Prototyp gute Fortschritte machen.«
»Das tun wir«, bestätigte Thot Keer. »Danke für Ihr Vertrauen.« Er hoffte, das Treffen durch eine demütige Haltung abkürzen zu können, aber
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