Nullsummenspiel
die Arbeit ein, bis Ihre ID-Chips von Konföderiertensicherheitsoffizieren verifiziert wurden. Das ist keine Übung. Achtung, an alle Mitarbeiter. Dies ist ein Sicherheitskontrollalarm …
«
Während die Meldung wiederholt wurde, versuchte Bashir nicht in Panik auszubrechen. »Das ist nicht gut.«
»Nein, das ist es nicht.«
Sarina gab den letzten Befehl in die Frachtkonsole ein.
»Gute Reise.«
Sie machte sich daran, die Luke der Kapsel von außen zu schließen.
Er hielt sie fest. »Was machst du denn? Steig ein!«
»Julian, sie riegeln alles ab. In dieser Kapsel kommst du zumindest bis zur Plattform. Ich werde sie ablenken und dir Zeit verschaffen, damit du das Schiff erreichen kannst.«
»Nein! Wir werden uns nicht trennen! Ich lasse dich nicht hier zurück!«
Sie schlug ihm gegen die Schnauze der Maske, sodass er wieder in die Kapsel fiel.
»Keine Zeit zum Reden«
, sagte sie und drückte die Luke zu.
»Enttäusch mich nicht.«
Dann schloss sich die Luke mit einem leisen Knall, und Bashir wurde an die Rückwand der Kapsel gedrückt, als diese abrupt beschleunigte. In seinen Gedanken hallte der Klang der sich schließenden Luftschleuse wider, die Sarina sechs Jahre zuvor genommen hatte, während er sich jetzt wieder von ihr entfernte und gezwungen war, ohne sie weiterzumachen … allein.
Julian wird es schon schaffen,
sagte sich Sarina.
Er hat alle Vorteile, auch wenn er es momentan noch nicht erkennt
. Sie sah mit an, wie seine Müllkapsel in die Druckröhre gezogen wurde, die bis zur Plattform führte, und versuchte sich einzureden, dass sie gerade keinen furchtbaren Fehler begangen hatte.
Ihm wird nichts passieren
.
Sie nahm einige schnelle Berechnungen vor. Aufgrund des Drucks innerhalb der Röhre, Julians geschätztem Körpergewicht und der Entfernung bis zur Plattform vermutete sie, dass seine Kapsel etwa sechzehn Komma neun Sekunden bis zu ihrem Ziel brauchen würde. Während sie im Kopf die Sekunden zählte, entfernte sie sich von dem Zugangsportal. Als ihr Countdown bei minus vier Sekunden angelangt war, hörte das Zischen der Druckluft in der Röhre auf und sie wusste, dass Julian etwa ein Dutzend Meter von der Plattform entfernt zum Stillstand gekommen war. Sie hatte keine Ahnung, wie er auf den Frachter gelangen sollte, sie wusste nur, dass es ihre Pflicht war, eine überzeugende Ablenkung auf die Beine zu stellen, die ihm die Zeit verschaffte, die er brauchte.
Als sie in einen Seitengang lief, sah sie zwei bewaffnete Breen-Soldaten, die auf sie zumarschierten. Einer hob seinen Neuralknüppel und deutete auf Sarina.
»Halt!«
, sagte er in bestimmendem Tonfall.
»Wir müssen Ihre Papiere überprüfen.«
Hinter ihr näherten sich weitere Schritte. Ein Rückzug kam also nicht infrage, denn er würde ihre Verfolger nur zu der Zugangsluke führen, durch die sie Julian geschickt hatte. Um seinetwillen musste sie weitergehen und dabei so viele Mitglieder des Basispersonals wie nur möglich an sich binden.
Sarina blieb stehen und wartete, bis die Soldaten sie erreicht hatten. Sie waren breit gebaut und einen Kopf größer als sie. Als sie dicht vor ihr standen, wedelte einer mit dem Knüppel vor ihrem Gesicht herum.
»Identifizieren Sie sich«
, forderte er sie auf.
»Hesh Rin, Konföderiertengeheimdienstbüro«
, sagte Sarina, die der Ansicht war, dass sie ohnehin in der Falle saß, falls ihre Tarnung aufgeflogen war, und ansonsten auch bald entdeckt werden würde. Sie nahm eine trotzige Haltung ein und fügte hinzu:
»Identifizieren
Sie
sich.«
Die beiden Soldaten waren erstaunt und verblüfft, ihre eigenen Worte zu hören. Verwirrt sahen sie einander an.
Sarina schlug mit der linken Hand zu und drückte die Spitze des Neuralknüppels des einen Soldaten in seine Brust. Ein Knistern ertönte und ein Lichtblitz flackerte auf, als der Breen-Soldat von Krämpfen geschüttelt wurde. Dann brach er zusammen, und sie rammte die rechte Handfläche gegen die Maske des anderen Soldaten. Er taumelte nach hinten. Sarina riss dem ersten den Knüppel aus der Hand, sprang den anderen an und drückte ihm das Ende der Waffe gegen die Kehle. Ein einziger Stoß reichte aus, um ihn zu betäuben, und er fiel bewusstlos zu Boden.
Hinter ihr rief eine weitere Vokoder-Stimme:
»Haltet diese Person auf!«
Sie sah sich um. Drei bewaffnete Soldaten rannten mit gezogenen Handfeuerwaffen auf sie zu. Sarina zog einen Disruptor aus dem Gürtel des zweiten Soldaten, den sie ausgeschaltet hatte, feuerte auf ihre Verfolger,
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