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Nullzeit

Nullzeit

Titel: Nullzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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den Wagen auf den Punkt genau anhalten, sonst würde der Mercedes zusammen mit dem Franzosen den Steilhang hinuntersausen. Was auch immer geschehen würde: Der unbekannte Mann war schon jetzt so gut wie tot. Wenn er dort blieb, wo er sich jetzt befand, würde der Wagen ihn mit in die Tiefe reißen; wenn er sich erhob, würde Vanek ihn mit einem einzigen Schuß erledigen. Dann, plötzlich, hörten es alle vier Menschen dort oben auf dem Felsen - Madame Devaud, die unten im Sommerhaus mit laut pochendem Herzen wartete, und die drei Männer dort oben. Aus der Feme drang das klagende Geheul einer Sirene herauf. Lansky zögerte nicht. Er drehte den Zündschlüssel herum, riß den Rückwärtsgang herein und fuhr blitzschnell los.
     Lennox erfaßte im Bruchteil einer Sekunde, was der Mann vorhatte; Jemand hatte sich in seinen Wagen gesetzt. Sie wollten ihn den Abhang hinunterstürzen lassen. Er überlegte blitzschnell, schätzte die Zeit haargenau ab, stand auf und bot seine Silhouette in dem Augenblick dar, in dem sie durch den heranr rasenden Mercedes vor dem Fahrer des Renault verborgen war. Lennox sah den rückwärts gewandten Kopf und den herumgedrehten Oberkörper des Mannes im Mercedes wie im Sucherbild einer Kamera. Lennox feuerte zweimal, ließ den Lauf der Waffe sinken und tauchte dann zur Seite. Alle viere von sich gestreckt, blieb er liegen. Beide Kugeln trafen Lansky in den Rücken, aber keine von beiden hatte den sofortigen Tod zur Folge. Die unwillkürliche Reaktion ließ Lansky hart aufs Gaspedal treten. Der Mercedes fuhr über das Gestrüpp hinweg, raste weiter, verschwand im Nichts und stürzte dann in die Tiefe, bis er rund dreißig Meter weiter unten auf die Landstraße aufprallte. Der Streifenwagen, in dem Boisseau mit den Beamten saß und den ein Mann lenkte, der sich in dieser Gegend gut auskannte, bog gerade in die Einfahrt zum Holzfällerhof ein, als der Mercedes aufschlug. Der Streifenwagen bremste und fuhr weiter. In diesem Augenblick ging der Mercedes in Flammen auf.
     Vanek hatte ebenfalls die Polizeisirene gehört und reagierte sofort, als er den Mercedes mit Lansky am Steuer verschwinden sah; er wendete den Renault, so daß er mit der Motorhaube zum Feldweg zeigte. Er sah, wie Lennox sich in wenigen Metern Entfernung aufrappelte und wieder auf die Beine kam. Vanek trat auf die Bremse, ergriff die Luger, die auf seinem Schoß lag, zielte und drückte ab. Der Engländer zielte gerade, als Vaneks Kugel traf. Wieder ging Lennox zu Boden.
     Vanek fuhr mit halsbrecherischer Geschwindigkeit den Feldweg hinunter, behielt den Wagen aber dennoch unter Kontrolle. Als er unten an der Ausfahrt ankam, blockierte der brennende Mercedes die rechte Seite, behinderte aber auch den Streifenwagen. Vanek riß das Lenkrad herum, bog nach links ein und fuhr auf der leeren Landstraße weiter, während er fieberhaft überlegte, was jetzt zu tun sei. Die Antwort fiel ihm mit einem einzigen Satz ein: In Luft auflösen. Es war der Tod seines Partners, den er soeben mitangesehen hatte, der ihm diesen Gedanken eingab. Vanek lenkte den Wagen einen steilen Straßenabschnitt hinauf, bis er an einen Punkt kam, an dem die Straße eine scharfe Biegung machte. Rechts war eine Leitplanke errichtet worden, und ein Verkehrszeichen wies auf die Gefahr hin: Gefährliche Kurve. Vanek hielt den Wagen hinter der Biegung an und ging zu Fuß zu der Stelle zurück, an der man erst vor kurzem eine Leitplanke gezogen hatte. Dahinter fiel der Abhang gut sechzig Meter ab; unten endete der Steilhang in einem Felsgeröll. Die dahinterliegende Ebene wurde von einem Kanal durchzogen. Vanek rannte zum Renault zurück, drehte den Zündschlüssel von außen herum, löste die Handbremse und knallte die Tür zu, als der Wagen langsam rückwärts zu rollen begann. Durch die geöffnete Seitenscheibe lenkte er den Wagen mit einer Hand.
     Er hatte den Wagen auf einem einigermaßen ebenen Abschnitt angehalten, bevor die Straße wieder steiler wurde. Der Renault rollte jetzt also einige Sekunden lang bedächtig an, während Vanek sich draußen gleichauf hielt; dann wurde die Straße abschüssig, und der Wagen rollte schneller. Jetzt hatte Vanek die Hand vom Lenkrad genommen. Der Renault bewegte sich aus eigener Kraft immer schneller und prallte dann gegen die weißgestrichene Leitplanke - die nur errichtet worden war, um die seitliche Fahrbahnbegrenzung zu markieren -, durchbrach die schwache Konstruktion und war plötzlich nicht mehr zu sehen. Vanek

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