Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nummer Drei: Thriller (German Edition)

Nummer Drei: Thriller (German Edition)

Titel: Nummer Drei: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Lake
Vom Netzwerk:
zu.
    »Das stimmt.« Farouz senkte den Kopf und wich meinem Blick aus. »Ich habe den Plan überprüft und einige andere Nachrichten entdeckt. Dabei wurde mir klar, dass Nummer Eins kein Passagier ist. Die Jacht gehört ihm.«
    Ich starrte Farouz ungläubig an. Verräter!, dachte ich. Sieh mir in die Augen, du Verräter! Sieh mir in die Augen!
    Ich konnte nicht glauben, dass er uns so etwas angetan und uns verraten und verkauft hatte. Wozu überhaup t ? Um einen größeren Anteil zu ergattern?
    »O mein Gott, Mister Fields!«, stöhnte Felipe. »Haben Sie nicht verraten, dass die Jacht Ihnen gehör t ? Warum haben Sie das verschwiegen?«
    »Sei still, Felipe!«, befahl Tony.
    »Entschuldigung, Sir«, sagte Felipe zu Dad. Dann wandte er sich an Tony. »Aber ich verstehe nicht. Warum hat Mister Fields nichts verraten?«
    »Weil Mister Fields sonst ein Vermögen zahlen müsste!«, rief Tony.
    »Was kümmert mich?«, entgegnete Felipe. Die Wut trieb ihm jegliche Grammatik und Höflichkeit aus. »Ich will zu Familie zurück! Will nach Hause!«
    »Das will Mister Fields auch!«, schrie Tony.
    »Ja! Aber er bezahlt mich für Arbeit. Er ist Grund, warum ich hier. Er muss zahlen, damit ich frei.«
    In meinem Kopf drehte sich alles, während ich das Gespräch verfolgte wie ein Tennismatch. Ehrlich gesagt konnte ich gegen Felipes Logik nicht viel einwenden.
    »Halt den Mund!«, schaltete sich Damian ein. »Das alles hilft uns nicht weiter.«
    »Ja, Mund halten«, pflichtete Ahmed ihm bei. »Jetzt zehn Millionen Dollar. Keine Verhandlung.«
    Gut gemacht, Farouz, dachte ich. Damit hast du deinen Anteil mehr als verdoppelt.
    Tony wandte sich an Ahmed. »Das können Sie nicht machen. Wir haben eine Abmachung. Die Royal Navy wartet schon da draußen. Sie wird kommen und uns befreie n …«
    Ahmed hob abermals die Waffe.
    »Ihr Löwe, wir Eichhörnchen«, drohte er.
    Tony schien verwirrt, aber ich verstand, was Ahmed meinte. Ich begriff es ganz genau, weil Farouz mir die Geschichte erzählt hatte.
    Farouz. Vorher war sein Name ein Seufzer auf den Lippen gewesen, jetzt war er ein kalter Wind in meinem Innern. Ich könnte sagen, dass ich mich betrogen fühlte, aber das sind nur Worte, die nicht erklären, was ich empfand. Ich war wie eins dieser Legomännchen, die aus drei Teilen bestehen. Irgendjemand hatte mir den mittleren Teil herausgerissen, meinen ganzen Rumpf, sodass nur noch die Beine und der Kopf übrig waren. Dazwischen befand sich nichts außer dem scharfen, kalten Wind.
    Mir wurde klar, wem Farouz’ Loyalität wirklich galt. Sie galt zweifellos nicht mir. Als ich ihn anblickte und er meinen Blick für einen Moment erwiderte, wurde ich beinahe ohnmächtig.
    Mohammed grinste böse und triumphierend.
    »Royal Navy kann mich mal«, sagte er nur.
    Das schien auch Tony zu verstehen.
    Sie kennen Farouz’ Stimme nicht.
    Ich könnte den Tonfall und das Timbre unmöglich beschreiben.
    Aber ich höre sie, wenn ich nachts die Augen schließe.
    Dann erzählt er mir Geschichten.
    Es war einmal ein Löwe, der den Verstand verloren hatte. Er lebte am Wasserloch zwischen den Bäumen, und kein anderes Tier durfte trinken. Der Löwe tötete alle, die sich näherten, und viele, die er tötete, fraß er nicht einmal, als wäre er eine Hyäne oder ein Fuchs und nicht der König der Tiere. Die anderen Tiere wussten keinen Rat mehr, denn der Löwe war stark. So stark, dass sich niemand mit ihm messen konnte.
    Eines Tages bekam das Kamel, das seit fünf Jahren nicht mehr getrunken hatte, weil Kamele nur selten Wasser brauchen, unerträglichen Durst. Es lief vorsichtig zum Wasser hinunter, doch der Löwe hörte es, fiel über das Kamel her und verschlang es.
    Die anderen Tiere waren entsetzt. Sie liebten das Kamel und konnten nicht glauben, dass es nicht mehr lebte. Sie fragten sich, wer das Land von dem verrückten Löwen befreien würde.
    »Ich werde es tun«, bot das Eichhörnchen an.
    Die anderen Tiere lachten, am lautesten von allen lachte die Hyäne.
    »Mach dich nicht lächerlich!«, warnte der Fuchs.
    »Du bist winzig«, wandte das Nilpferd ein. »Du bist so klein, er wird dich töten.«
    »Ich bin klein«, entgegnete das Eichhörnchen. »Deshalb werde ich siegen. Was gebt ihr mir, wenn es mir geling t ?«
    Die Schildkröte kicherte.
    »Wenn du gewinnst, machen wir dich zum König der Tiere«, antwortete sie.
    »Einverstanden«, willigte das Eichhörnchen ein.
    Es wurde zornig und entfernte sich von den anderen Tieren, aber es wusste, was

Weitere Kostenlose Bücher