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Nummer Drei: Thriller (German Edition)

Nummer Drei: Thriller (German Edition)

Titel: Nummer Drei: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Lake
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Tony, als er sich zwei Tage später an den Verhandlungstisch setzte. »Die Piraten sind einverstanden.«
    Er breitete ein Dokument auf dem Couchtisch aus.
    »Sehen Sie sich’s bitte genau an! Jetzt darf niemand mehr zurückrudern, sonst geht alles den Bach runter.« Ihm war offenbar nicht bewusst, wie seltsam diese Worte auf einer Jacht klangen, die von Piraten gekapert worden war.
    Die Abmachung war auf Englisch und Somali verfasst und von der Marine per E-Mail an die Jacht übermittelt worden. Tony hatte sie um 18 . 00 Uhr empfangen, als die Satellitenverbindung aktiviert gewesen war. Farouz hatte ihm über die Schulter geblickt und aufgepasst, dass er keine E-Mails zurückschickte.
    Dad las das Dokument als Erster, dann war die Stiefmutter an der Reihe, danach Damian und schließlich ich. Felipe zwinkerte mir zu. Wir waren immer die Letzten.
    Als ich die Aufstellung überflog, staunte ich, wie detailliert die Vereinbarung abgefasst war.
    EINGANGSSITUATION
    Neun Somalis und sechs Passagiere an Bord der Jacht Daisy May . Die HMS Endeavour der Royal Navy ankert 150 Meter entfernt.
    Jegliche Kommunikation hat über UKW -Sprechfunk Kanal 16 stattzufinden.
    ABLAUFPLAN
    EINGEREICHT VON JERRY CHRISTOPHER , VERHANDLUNGSFÜHRER DER GOLDBLATT BANK AN BORD DER HMS ENDEAVOUR , RATIFIZIERT VON ALLEN BETEILIGTEN
    1 . Um 6 . 00 Uhr gibt die HMS Endeavour auf Kanal 16 das Startsignal.
    2 . Alle Passagiere versammeln sich auf dem hinteren Deck. Gemeint sind hier Mr. James Fields, Mrs. Sarah Fields, Miss Amy Fields, Mr. Damian Lacey, Mr. Tony Purdue und Mr. Felipe Santos. Die HMS Endeavour bestätigt die Anwesenheit aller Passagiere.
    3 . Der Hubschrauber verlässt die HMS Endeavour und fliegt zu einem Punkt 200 Meter östlich der Daisy May . Der Hubschrauber aktiviert keine Waffen.
    4 . Drei Somalis verlassen die Daisy May mit einem Beiboot. Sie führen ein tragbares Sprechfunkgerät mit sich, das auf Kanal 16 eingestellt ist. Sie begeben sich unter den Hubschrauber.
    5 . Der Hubschrauber wirft Beutel mit zwei Millionen US -Dollar in bar ab. Die Somalis bergen die Beutel aus dem Wasser und überprüfen ob die Summe vollständig ist. Sie bestätigen der Daisy May über Funk, dass sie im Besitz der Hälfte des Lösegelds sind.
    6 . Alle Somalis verlassen die Daisy May und steigen in die noch vorhandenen Beiboote. Die Passagiere verbleiben an Bord.
    7 . Der Hubschrauber wirft die restlichen zwei Millionen US -Dollar ab. Die Somalis unter dem Hubschrauber bestätigen den vollständigen Empfang des Lösegelds und ziehen sich aus dem Operationsgebiet zurück.
    8 . Alle Somalis kehren mit ihren Fahrzeugen zur Küste zurück. Dies wird der HMS Endeavour vom Hubschrauber aus bestätigt.
    9 . Ende des Austauschs.
    Unter dem Ablaufplan stand eine Warnung:
    Hinweis: Es ist von größter Wichtigkeit, dass alle Passagiere und Geiselnehmer den Plan buchstabengetreu befolgen. Jede Abweichung könnte auf beiden Seiten zu Verlusten führen. Während des ganzen Austauschs müssen die sechs namentlich genannten Passagiere auf dem hinteren Deck der Daisy May bleiben.
    Himmel!, dachte ich. Die wissen wirklich, was sie wollen. Ich fragte mich, ob zu Hause jemand davon wusste, ob es in den Nachrichten Meldungen über uns gegeben hatte und ob Esme und Carrie zusahen. Beim Überflug des Hubschraubers hatte ich angenommen, die Marine wolle die Lage erkunden, aber wenn man nun auch Aufnahmen gemacht hatte? Die Vorstellung, in London oder in New York könnten Zuschauer die ganze Aktion im Fernsehen verfolgen, war surreal.
    Interessant auch, dass in dem Plan nur von Somalis die Rede war. Nicht von Piraten. Vielleicht wollte man in der ohnehin schon schwierigen Situation niemanden provozieren. Vielleicht wusste man auch über die Sache mit der Küstenwache Bescheid, von der Farouz mir erzählt hatte. Oder man wollte, dass alles eher nach einem Krieg klang.
    Auf einmal flog die Tür auf. Ahmed stürmte herein, hinter ihm grinste Mohammed. Dann folgte Farouz.
    »Handel ist geplatzt«, verkündete Ahmed.
    »Was?«, fragte Tony. »Wir haben doch abgemach t …«
    Ahmed hob die Waffe, und Tony hielt den Mund. Der Anführer der Piraten wandte sich an Dad.
    »Dir gehört Boot«, sagte er.
    »Ich wüsste nicht, was da s …«
    BUMM . Ahmed hatte einen Schuss abgegeben. Meine Ohren dröhnten, und vor der Wand schwebte eine Staubwolke. Ich darf nicht in der Nähe sein, wenn jemand schießt, dachte ich.
    »Farouz hat E-Mail gelesen«, erklärte Ahmed. Er nickte Farouz

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